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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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möglicherweise war der Computer darüber hinaus mit einem System gesichert, das die Eingabe eines falschen Passwortes speicherte. Also drückte er erneut den Startknopf und hielt ihn gedrückt, bis der Computer wieder herunterfuhr. Es gab eine einfachere Lösung.
    Aus einer der Taschen an der Rückseite seines Aktenkoffers nahm er eine CD-ROM und legte sie in das Laufwerk des Computers. Darauf befand sich ein Boot-Programm, das den Computer auch ohne die Hilfe der Programme auf der Festplatte starten und gleichzeitig die Passworteingabe umgehen würde. Er setzte sich an den Tisch, schaltete das Notebook erneut an und beobachtete den Bildschirm. Das Boot-Programm gewährt ihm Zugriff auf sämtliche Ordner auf der Festplatte, und sobald das System geladen war, schloss er eine externe Hochleistungsfestplatte an einen der USB-Ports an und kopierte sämtliche auf dem Computer befindlichen Ordner und Dateien darauf sowie alle E-Mails und Listen von Websites, die der User des Notebooks kürzlich besucht hatte. Während der Kopiervorgang lief, scannte der Techniker rasch die Ordner, die seiner Meinung nach am wahrscheinlichsten Informationen über die Tontafel oder Bilder von ihr enthielten, vor allem die Ordner »Dokumente« und »Bilder«. Aber er fand keinerlei nützliche Hinweise.
    »Gibt’s da was?«, fragte Barak, der ein paar Blatt Papier in der Hand hielt.
    »Nichts Offensichtliches«, erwiderte der Techniker, zuckte mit den Schultern, zog die externe Festplatte aus dem Port und verstaute sie wieder in seinem Aktenkoffer. Er wusste, dass die Techniker in Glilot die Informationen finden würden, falls sie existierten.
    Barak nickte dem Mann zu, der das Zimmer verließ, nachdem seine Arbeit beendet war, und sah sich dann um. Die Suche war zwar nicht besonders ergiebig gewesen, aber immerhin hatte er eine halb leere Schachtel mit Neun-Millimeter-Parabellum-Munition in einem Koffer in der Garderobe gefunden. Das machte die drei Engländer nicht gerade vertrauenerweckender und beunruhigte ihn erheblich. Außerdem hatte er diese Seiten mit Gekritzel darauf gefunden, Begriffe, die er aus seinen Gesprächen mit Eli Nahman und Yosef Ben Halevi kannte. Er wusste, dass sie möglicherweise zu der Inschrift auf der Tontafel gehörten, die sie so verzweifelt suchten.
    Zwei Wörter auf einer der Seiten hatten ihn förmlich angesprungen. Jemand hatte »Hiskija-Tunnel« darauf geschrieben. Daraufhin rief Barak sofort den Leiter der Beobachtungsteams an, die den Engländern folgten. So konnten seine Leute zumindest die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Engländer sich in diese Richtung bewegten, und im Voraus Maßnahmen ergreifen.
    Ben Halevi hatte ihn heute Morgen angerufen und berichtet, welche Fragen ihm die beiden anderen Personen, die in diese Angelegenheit verwickelt waren, Christopher Bronson und Angela Lewis, bei ihrem Treffen am vergangenen Abend gestellt hatten. Es sah ganz so aus, als hätte eine der beiden Gruppen wirklich echte Chancen, die Relikte zu finden. Der Mossad musste sich also nur zurücklehnen und warten. Es genügte, wenn er im letzten Moment einschritt. Es lief alles so, wie Barak es sich erhofft hatte.
    Er fuhr mit einem Handscanner über die Seiten, die ihn interessierten, und legte dann die Papiere genauso auf den Schreibtisch zurück, wie er sie vorgefunden hatte. Dann ließ er seinen Blick noch einmal durch das Hotelzimmer gleiten, nickte dem Manager zu und ging hinaus.

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    »Ist es das?« Bronson fächerte sich mit seinem Hut Luft zu. Sie hatten ein paar Einkäufe getätigt, und Bronson trug jetzt einen wasserdichten Beutel mit Taschenlampen und Reservebatterien über der Schulter. Angela und er hatten sich Shorts und T-Shirts gekauft und außerdem jeweils ein Paar Crocs, diese durchlöcherten Plastikclogs.
    Sie standen auf dem Boden des V-förmigen Kidrontals, von wo aus sie einen freien Blick auf das palästinensische Dorf Silwan hatten. Bronsons Aufmerksamkeit richtete sich jedoch auf eine Steintreppe schräg rechts unter ihnen, die ziemlich steil abfallend zu einem ummauerten Durchgang führte, hinter dem alles dunkel war.
    »Das ist das eine Ende, ja«, bestätigte Angela. »Das ist der Eingang zur Gihon-Quelle. Dieser Tunnel ist ein bedeutendes Bauwerk, vor allem wenn man bedenkt, dass er fast dreitausend Jahre alt ist. Jerusalem liegt auf einem Hügel und war wegen seiner erhöhten Position relativ leicht gegen Angreifer zu verteidigen. Das einzige Problem der Verteidiger war die Lage

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