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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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alle glaubten, dieser Tunnel wäre nur ein Aquädukt und nichts weiter. Soweit ich weiß, hat niemals jemand eine gründliche Suche nach irgendwelchen verborgenen Artefakten hier durchgeführt, weil kein vernünftiger Mensch etwas in einem Brunnen oder in einer Zisterne verstecken würde.«
    »Nur wissen wir aus der Inschrift, dass sie genau das gemacht haben.«
    »Richtig.« Angela zögerte. »Es war meine Idee – also sollte ich auch vorangehen … oder?«
    Bronson legte ihr die Hand auf die Schulter, als ihm einfiel, dass ihr Dunkelheit und enge Räume schon immer unheimlich gewesen waren. »Nein, ich gehe voran«, erklärte er, schaltete die Taschenlampe an und trat in das dunkle Wasser.
    »Pass auf deinen Kopf auf«, warnte Angela, die ihm auf dem Fuß folgte. »Die Decke ist an ihrer niedrigsten Stelle nicht einmal einen Meter fünfzig hoch.«
    Nach ein paar Schritten standen sie beide bis zu den Knien im Wasser, und zwar in sehr kaltem Wasser. Das Licht ihrer Lampen beleuchtete den graubraunen Fels der Wände und Decken, die mit Tausenden winziger weißer Flecken übersät zu sein schienen.
    »Das sind die Abdrücke von den Hacken und den anderen Werkzeugen, die die Arbeiter von König Hiskija hinterlassen haben, als sie diesen Tunnel gruben«, erklärte Angela.
    »Du hast recht. Das muss wirklich ein gewaltiges Unternehmen gewesen sein«, sagte Bronson, dessen Stimme von den Wänden widerhallte, als sie sich weiter in die Dunkelheit vorwagten.
    Im Lichtschein der Lampe sah er plötzlich, dass von dem Tunnel ein kleiner Gang nach links abschwenkte, wo die Decke immer niedriger wurde. Er folgte diesem Seitengang, duckte sich und richtete den Strahl seiner Lampe nach oben. Der kurze Tunnel hörte unvermittelt auf, aber über ihnen befand sich eine Öffnung in der Decke. Bronson blieb stehen und trat ein Stück zur Seite, damit Angela sich neben ihn hocken konnte.
    »Was ist das?«, erkundigte er sich. »Es sieht aus, als wäre es ein Tunnel oder ein Schacht, der senkrecht nach oben verläuft.«
    »Genau das ist es auch. Das hier ist das untere Ende von Warrens Schacht. Am oberen Ende haben sich die Bewohner von Jerusalem versammelt und ihre Eimer durch den Schacht heruntergelassen, um Wasser zu schöpfen.«
    Bronson fühlte, wie sein Herz vor Erwartung schneller schlug, als sie ihre Lampen auf die Felswände über ihnen richteten. Aber es gab keine Spur von möglichen Verstecken.
    »Es hätte mich auch ziemlich überrascht, wenn da oben etwas gewesen wäre«, erklärte Angela. »Dieser Teil des Tunnels und der Schacht selbst wurden gründlich erforscht. Wenn die Schriftrolle irgendwo hier versteckt sein sollte, dann ganz bestimmt nicht an einem so offensichtlichen Platz.«
    Sie gingen wieder zurück und folgten weiter dem Tunnel. Der Wasserstand sowie die Höhe und Breite des Tunnels variierten beträchtlich. Es war sehr kalt und sehr dunkel, und sie fröstelten beide. Ihre Kleidung war klatschnass. Bronson sagte sich, dass sie besser daran getan hätten, mit Neoprenanzügen oder wasserdichten Anglerhosen statt mit dünnen Shorts und T-Shirts hier herumzulaufen. Sie gingen weiter, während die Temperatur ständig sank und das Wasser immer tiefer wurde. Bronson zitterte stärker und fragte sich, wie lange sie das wohl noch durchhalten konnten.

62
    »Sind Sie sicher, dass das hier der richtige Ort ist?«, fragte Dexter, während das Licht seiner Taschenlampe über die Wände des Tunnels huschte.
    Die drei Männer standen bis zu den Oberschenkeln im Wasser, ihre Shorts und der untere Rand ihrer T-Shirts waren vollkommen durchnässt. Aber bis jetzt hatten sie nichts gefunden.
    »Ich sage Ihnen doch schon die ganze Zeit, dass ich es nicht weiß«, erwiderte Baverstock gereizt. »Es ist eine Vermutung, die auf der Erwähnung einer Zisterne in den Inschriften auf den Tontafeln basiert. Der Hiskija-Tunnel war die bedeutendste Wasserquelle der Einwohner von Jerusalem, also ist es nur logisch, dass wir ihn überprüfen müssen. Und er liegt so nahe am Tempelberg, dass die Anspielung ›Jüngster Tag‹ ebenfalls darauf passt.«
    »Das Problem ist, dass dies nur ein Tunnel ist, den man aus dem Felsen geschlagen hat«, gab Dexter zurück. »Hier gibt es praktisch so gut wie keine Verstecke, jedenfalls nicht, so weit ich sehen kann.«
    »Wir werden ganz bestimmt nichts finden, wenn wir einfach nur hier herumstehen und quatschen«, knurrte Baverstock. »Gehen wir weiter und halten die Augen auf. Ich will das hier nur ein

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