Gottesfluch: Thriller (German Edition)
stemmte.
Diesmal spürte er, wie das Ding sich bewegte. Noch ein Ruck, und es löste sich in einer kleinen Schuttwolke aus dem Fels.
Bronson stieß sich heftig von der Wand ab und schoss hinauf zur Oberfläche. Als sein Kopf auftauchte, holte er tief und lange Luft.
Er reichte Angela die Taschenlampe und griff nach dem Seil.
»Was ist es?«, fragte sie, die Stimme schrill vor Spannung.
»Ich weiß nicht«, antwortete Bronson, der immer noch nach Luft rang. »Es steckte in einem Spalt in der Felswand. Ich glaube, es ist aus Metall. Hier.«
Angela kniete sich hin und streckte ihm beide Hände entgegen. Dann nahm sie ihm den Gegenstand ab und legte ihn behutsam neben sich auf die Plattform, während Bronson sich an dem verknoteten Seil hochzog.
Der Aufstieg war nicht so schwierig, wie er befürchtet hatte, weil er seine Füße gegen die Wand der Zisterne stellen konnte, und in nur wenigen Sekunden stand er zitternd neben Angela.
Sie wühlte im Rucksack und zog ein Handtuch heraus. Bronson trocknete sich ab, während er zähneklappernd mit den Füßen stampfte, um sich zu wärmen. Dann begann er sich anzuziehen. Sie richtete derweil den Strahl der Taschenlampe auf den Gegenstand, den er im Brunnen gefunden hatte.
»Es sieht aus wie eine Metallplatte, die zu einem Zylinder gerollt wurde.« Ihre Stimme klang heiser vor Aufregung, und Bronson bemerkte, dass sie ebenfalls zitterte. »Es ist über und über mit Algen bedeckt, aber mir scheint, da sind irgendwelche Zeichen drauf. Mein Gott, Chris, das könnte es sein. Ich glaube, du hast die Silberne Schriftrolle gefunden.«
73
»Das glaube ich auch«, sagte eine Stimme ein Stück über Bronson und Angela.
Plötzlich wurde die Dunkelheit von drei grellen Lichtkegeln durchbrochen, die sie blendeten. Es war wieder wie im Hiskija-Tunnel, nur dass sie diesmal nicht weglaufen konnten. Sie saßen in einer Sackgasse, unbewaffnet und hilflos.
Wie vom Licht festgenagelt, standen Bronson und Angela auf der Holzplattform und blickten zu den Männern hinauf, die mit den Taschenlampen am letzten Treppenabsatz standen.
Hoxton richtete den Strahl seiner Lampe kurz auf die Pistole in seiner rechten Hand.
»Wie Sie sehen können, sind wir bewaffnet«, sagte er. »Also machen Sie keinen Unsinn.«
»Was wollen Sie?«, fragte Bronson.
»Ist das nicht ziemlich offensichtlich?« Jetzt sprach Baverstock. »Wir sind hier, um diese Schriftrolle zu holen. Danke, dass Sie sie für uns geborgen haben. Dadurch haben wir uns nasse Füße erspart.«
Angela erkannte die Stimme sofort. »Tony? Das hätte ich mir denken können. Was machen Sie hier?«
»Dasselbe wie Sie, Lewis. Ich suche nach dem Schatz, den die Sicarii hier vor zweitausend Jahren versteckt haben. Und ich freue mich sehr, dass Sie ihn gefunden haben. Es wird mich sehr reich machen.«
»Unsinn!«, widersprach Angela wütend. Ihre Stimme klang scharf. »Falls das tatsächlich die Silberne Schriftrolle ist, muss sie ordentlich analysiert und konserviert werden. Sie gehört in ein Museum.«
»Oh, sie wird auch in einem Museum landen, keine Sorge«, versicherte ihr Baverstock. »Aber was Sie da in der Hand halten, ist vermutlich die berühmteste Schatzkarte der Welt. Und nachdem wir den Text übersetzt haben, werden wir Zugriff auf die größte Sammlung vergrabener Schätze in der Geschichte der Menschheit haben. Wir werden die nächsten Jahre damit verbringen, sie auszugraben und einige der besten Stücke auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen; Dexter ist Experte auf diesem Gebiet. Mit dem Gewinn können wir uns alle zur Ruhe setzen. Dann, erst dann kehre ich mit der Schriftrolle in der Hand zum Britischen Museum zurück. Und dann wird mein Name genauso berühmt sein wie der von Howard Carter.«
»Ich dachte immer, Sie wären ein Wissenschaftler, Tony.« Angelas Stimme war voller Hohn und Verachtung. »Aber Sie sind nichts weiter als ein schmieriger kleiner Grabräuber, hab ich recht?«
»Ich bin Wissenschaftler, aber ich habe auch immer gerne nebenher ein bisschen freiberuflich gearbeitet. Genau wie Sie, übrigens.«
»Wenn wir Ihnen die Schriftrolle geben, lassen Sie uns dann laufen?«, fragte Angela.
»Seien Sie nicht naiv!«, fuhr Hoxton sie an. »Wenn wir Sie am Leben lassen, werden Sie irgendjemandem davon erzählen, und dann wimmelt es innerhalb von wenigen Tagen im gesamten Nahen Osten von Schatzjägern. Ihre Karriere und Ihr Leben werden hier und jetzt enden.«
»Ich bin britischer Polizeibeamter«, warnte ihn
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