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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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Schäden durch den Unfall selbst und welche durch die folgende Bergung verursacht worden waren. Ohne eine Untersuchung durch Spezialisten konnte er keine sicheren Schlussfolgerungen ziehen, und das würde bedeuten, sie müssten den Wagen für eine genaue Untersuchung der Spurensicherung nach England verschiffen. Gott allein wusste, wie viel das kosten und wie lange das dauern würde. Aber es gab einige Beulen in den linken Türen des Renaults und auch am Heck, von denen Bronson glaubte, dass sie auch durch einen seitlichen Aufprall entstanden sein konnten. Das passte nicht zu dem, was Talabani ihm gesagt hatte und was der Zeuge gesehen haben wollte.
    Bronson griff in seine Tasche und zog den kleinen Plastikbeutel mit den sehr dunklen Lacksplittern heraus, die er in der Kurve der Straße aufgelesen hatte. Sie sahen ganz frisch aus, aber ihm war klar, dass dies nichts zu bedeuten hatte. Es konnte Dutzende Unfälle mit leichten Blechschäden an dieser Stelle der Straße gegeben haben, und die Lacksplitter konnten von jedem dieser Unfälle stammen. In England hätte sie der Regen zweifellos in wenigen Stunden oder Tagen weggespült, aber in Marokko regnete es nur sehr selten.
    Doch an einer Stelle auf der Fahrertür des Renaults fand Bronson einen dunklen Fleck, der möglicherweise blau, vielleicht aber auch schwarz war.
     
    Bronson betrat gerade sein Hotel, als sein Handy klingelte.
    »Haben Sie da draußen ein Fax?«, erkundigte sich DCI Byrd. Seine Stimme klang laut und eindeutig gereizt.
    »Ich nehme an, das Hotel hat eines. Bleiben Sie dran, dann gebe ich Ihnen die Nummer.«
    Zehn Minuten später blickte Bronson auf einen schlechten Faxausdruck mit einem Artikel, der in einem Lokalblatt in Canterbury erschienen war und der das Datum des Vortags trug. Bevor er den Artikel lesen konnte, klingelte sein Handy erneut.
    »Haben Sie ihn?«, wollte Byrd wissen. »Einer der Beamten in Canterbury ist darauf gestoßen.«
    Bronson warf erneut einen Blick auf die Schlagzeile: ERMORDET FÜR EINEN KLUMPEN LEHM? Unter der fett gedruckten Überschrift befanden sich zwei Fotos. Das erste zeigte Ralph und Margaret O’Connor, die auf irgendeinem Fest in die Kamera lächelten. Darunter war das etwas undeutliche Bild eines rechteckigen, beigefarbenen Gegenstandes mit eigenartigen Markierungen darauf.
    »Wussten Sie etwas davon?«
    Bronson seufzte. »Nein. Was steht noch in dem Artikel?«
    »Lesen Sie ihn selbst, und dann reden Sie mit Kirsty Philips. Fragen Sie sie, was zum Teufel sie und ihr Ehemann sich dabei gedacht haben!«
    »Sie meinen, wenn ich nach Großbritannien zurückkomme?«
    »Nein, ich meine heute oder morgen. Die beiden müssten eigentlich zur gleichen Zeit wie Sie in Rabat angekommen sein. Ich kann Ihnen ihre Handynummer geben.«
    Ebenso überraschend, wie er sich gemeldet hatte, beendete Byrd den Anruf, und Bronson las den Artikel ganz. Die Geschichte war ziemlich einfach.
    Die O’Connors hatten, laut dem Reporter, eine gewalttätige Auseinandersetzung im Souk von Rabat mit angesehen. Unmittelbar danach hatte Margaret O’Connor eine kleine Tontafel aufgehoben, die ein Mann, der durch die schmalen Straßen und Gassen verfolgt wurde, fallen gelassen hatte. Und am folgenden Tag hatte man dem Ehepaar auf seinem Weg zum Flughafen in Casablanca auf der Straße in der Nähe von Rabat aufgelauert und es getötet.
    »Das war kein Unfall«, wurde David Philips zitiert. »Meine Schwiegereltern wurden von einer Bande rücksichtsloser Krimineller gejagt und quasi hingerichtet, die unbedingt dieses kostbare Artefakt zurückhaben wollten.« Und was, fragte der Artikelschreiber abschließend, wollten die britische und die marokkanische Polizei dagegen unternehmen?
    »Nicht sehr viel«, murmelte Bronson, als er nach dem Telefon griff, um Kirsty Philips auf ihrem Handy anzurufen. »Ich frage mich nur, woher die eigentlich wissen, dass diese Tontafel überhaupt irgendetwas wert ist.«

9
    Der Polizist aus Canterbury war nicht die einzige Person, die den kurzen Artikel in der örtlichen Zeitung mit Interesse las. Ein blonder junger Mann sah das Bild von der Tontafel und griff sofort nach einer Schere. Er schnitt das Foto aus, legte es beiseite und las dann den Rest der Zeitung. Neben ihm in seiner bescheidenen Wohnung am Randbezirk von Enfield stapelte sich ein Haufen mit sämtlichen überregionalen britischen Tageszeitungen, dazu eine Sammlung von Nachrichtenmagazinen und einige der größeren Lokalzeitungen.
    Er las jede von ihnen

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