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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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und die, laut Talabani, der Wagen der O’Connors gerammt hatte. Bronson hatte in der Garage gesehen, dass der Renault silbergrau war, und er sah eindeutig Lackreste und Kratzer von grauer Farbe auf den Felsen. Zwei der Steine waren aus ihrem Fundament gerissen worden, vermutlich durch den Aufprall des Wagens, als er seitlich von der Straße gerutscht war.
    All das ergab durchaus einen Sinn, nur – warum war der Unfall überhaupt passiert? War Ralph O’Connor betrunken gewesen? Oder am Steuer eingeschlafen? Bronson hob den Kopf. Es war tatsächlich eine scharfe Kurve, stellte er erneut fest, aber so scharf nun auch wieder nicht.
    »Sie haben erklärt, was Ihrer Meinung nach hier passiert ist«, sagte er zu Talabani, doch der marokkanische Polizeioffizier unterbrach ihn.
    »Nein, Sergeant Bronson. Wir wissen genau, was hier passiert ist. Es gab einen Zeugen.«
    »Wirklich? Wer?«
    »Ein Einheimischer fuhr zufällig in die entgegengesetzte Richtung auf dieser Straße, nach Rabat. Er sah den Renault um die Ecke kommen, viel zu schnell, aber er war weit genug weg, dass er nicht in den Unfall verwickelt wurde. Er war der Erste am Unfallort und hat mit seinem Handy den Krankenwagen gerufen.«
    »Könnte ich mit ihm sprechen?«, erkundigte sich Bronson.
    »Selbstverständlich. Er hat eine Adresse in Rabat angegeben. Ich verständige meine Leute und bitte ihn, heute Abend auf die Polizeiwache zu kommen.«
    »Danke. Das wäre vielleicht hilfreich, wenn ich der Familie der O’Connors erklären muss, was passiert ist.« Nachrichten zu überbringen, die Leben zerstörten, gehörte, wie Bronson nur zu genau wusste, zu den schlimmsten Aufgaben eines Polizisten.
    Erneut blickte er auf die Steine und auf die Straße am Scheitelpunkt der Kurve und bemerkte noch etwas. Da lagen einige schwarze Lackplacken am Straßenrand, die auf dem schwarzen Asphalt kaum zu erkennen waren.
    Er sah sich um, aber Talabani sprach wieder mit dem Fahrer des Streifenwagens, und beide Männer blickten in die andere Richtung. Bronson kniete sich hin, nahm mit einer Pinzette ein paar der Lackplacken auf und schob sie in einen kleinen Plastikbeutel für Beweise.
    »Haben Sie etwas gefunden?«, erkundigte sich Talabani, der sich vom Polizeiwagen abgewendet hatte und auf ihn zukam.
    »Nein«, erwiderte Bronson, während er den Beutel in die Hosentasche schob und aufstand. »Nichts Wichtiges.«
     
    In Rabat suchte er allein den Parkplatz der Polizeigarage auf und betrachtete erneut das Wrack des Renault Megane, den die O’Connors gemietet hatten. Er fragte sich, ob er Dinge sah, die einfach nicht da waren.
    Bronson hatte Talabani gebeten, ihn an der Garage abzusetzen, damit er ein paar Fotos von dem Fahrzeug machen konnte, und der Marokkaner hatte ihm den Gefallen getan. Er schoss etwa ein Dutzend Fotos mit seiner Digitalkamera und konzentrierte seine Aufmerksamkeit dabei besonders auf die linke hintere Seite des Fahrzeugs sowie die Fahrertür, die er aus dem Wrack nahm und getrennt ablichtete.
    Der Aufprall des Wagens auf dem von Felsbrocken übersäten Boden des ausgetrockneten Flussbettes, des Wadi, war so heftig gewesen, dass beinahe sämtliche Verkleidung innerhalb des Renaults verbogen und verbeult war, und das Blech war vollkommen verkratzt, entweder von dem Unfall selbst oder von der anschließenden Bergungsaktion.
    Talabani hatte ihm den genauen Ablauf der Ereignisse geschildert. Weil ganz offensichtlich war, dass die beiden Insassen des Fahrzeugs nicht mehr lebten, hatte der marokkanische Polizeioffizier, den man zum Unfallort geschickt hatte, den Krankenwagen angewiesen, zunächst zu warten. Dann hatte er einem Fotografen befohlen, den Schauplatz mit seiner digitalen Nikon aufzunehmen, während er und seine Männer das Fahrzeug und die Straße oberhalb des Unfallorts untersuchten. Talabani hatte bereits Kopien all dieser Fotos an Bronson ausgehändigt.
    Sobald die Leichen aus dem Fahrzeug geschnitten und weggebracht worden waren, hatte man mit der Bergungsaktion begonnen. Zu der fraglichen Zeit war kein Kran verfügbar, also waren sie gezwungen, einen Abschleppwagen zu benutzen.
    Der Wadi war für alle Fahrzeuge entlang dieses Stücks der Straße unzugänglich, daher wurde der Abschleppwagen am Straßenrand geparkt und das Wrack mit der Kraft der Winde auf die Räder gestellt. Dann hatten sie den Renault den steilen Hang vom Wadi zur Straße heraufgezogen und ihn schließlich auf den Tieflader gehievt.
    Bronson hatte keine Ahnung, welche

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