Gottesfluch: Thriller (German Edition)
konnte.
»Wir wissen immer noch nicht sonderlich viel über diese Tontafel, also musste ich bei der Suche ein bisschen flexibel bleiben. Ich habe zum Beispiel im Datumsfeld den Beginn des ersten Jahrhunderts vor Christus angegeben und das Ende des zweiten Jahrhunderts nach Christus; das umfasst eine Periode von dreihundert Jahren, die eigentlich genügen sollte. Baverstock glaubte, die Tontafel stamme vermutlich aus dem ersten Jahrhundert nach Christus, jedenfalls anhand dessen, was er von der Inschrift entziffern konnte, aber sicher war er nicht. Und was die Herkunft angeht, war ich ebenso vage; ich habe einfach nur den Nahen Osten angegeben.«
»Was ist mit dem Gegenstand selbst?«
»In dem Punkt war ich ziemlich präzise, weil wir ja sehr genau wissen, wonach wir suchen. Hier«, sie deutete auf zwei Felder am unteren Rand des Bildschirms, »da habe ich das Material aufgeführt, aus dem er besteht, und die Tatsache, dass er eine Inschrift in Aramäisch aufweist.«
»Also brauchst du jetzt einfach nur die Suche zu starten?«
»Ganz genau.« Angela fuhr mit dem Cursor über ein Feld mit der Inschrift »Suche« und klickte es an.
Das Wi-Fi-Netzwerk des Hotels war offensichtlich ziemlich schnell, denn bereits nach wenigen Sekunden tauchten die ersten Ergebnisse auf.
»Das sind ja Hunderte von Hinweisen«, murmelte Bronson.
»Eher Tausende, würde ich sagen«, meinte Angela. »Ich habe dir ja gesagt, dass diese Tontafeln ziemlich weit verbreitet waren. Wir müssen die Suche etwas mehr eingrenzen, sonst bringt uns das gar nichts.«
Sie betrachtete die Hinweise, während sie über den Bildschirm scrollte. »Einige von denen sind ziemlich jung«, erklärte sie. »Wenn ich also einen etwas engeren Zeitraum eingebe, dürfte das die Auswahl ziemlich einschränken. Und wenn wir nicht finden, was wir suchen, kann ich ihn ja jederzeit wieder ausweiten.«
Sie veränderte die Suchparameter und begrenzte das Datum auf das erste und zweite Jahrhundert nach Christus, aber auch das führte zu etlichen Hunderten von Ergebnissen, zu viele, um sie rasch durchzusehen.
»Also gut«, murmelte sie. »Tontafeln wurden in allen Formen und Größen gefunden, quadratisch, rechteckig, rund. Es gab sogar Tafeln in der Form von Trommeln oder Kegeln, auf denen die Inschrift auf der Außenseite herumführte. Ich habe die Suche jetzt auf flache Tafel eingegrenzt, aber es wäre hilfreich, wenn ich ungefähr die Ausmaße der Tafel eingeben könnte, die Margaret O’Connor in die Hände geriet.«
Bronson reichte ihr die CD, die Kirsty ihm gebrannt hatte, und sie blätterte die Fotos auf dem Notebook durch bis zu den ersten, die die Tontafel zeigten. Margaret O’Connor hatte offenbar die Tafel auf einer Kommode in ihrem Hotelzimmer fotografiert, und zwar aus verschiedenen Winkeln. Auf den meisten Fotos war die Tafel vollkommen unscharf, wahrscheinlich durch die Autofokus-Funktion der Kamera, die ein anderes Objekt in dem Ausschnitt als Referenz genommen hatte. Auf drei Fotografien war ein Teil des Telefons zu sehen, einschließlich einiger Tasten.
»Das genügt«, erklärte Angela. »Im Vergleich zum Telefon kann ich die Größe der Tafel herausfinden.«
Sie betrachtete das beste der Fotos genau und notierte dann auf einem Zettel ein paar Zahlen.
»Ich nehme an, sie ist etwa fünfzehn mal zehn Zentimeter groß«, sagte sie und tippte dann diese Größenangaben in das entsprechende Feld auf dem Suchformular.
Diesmal gab es wegen der weit genauer definierten Parameter nur dreiundzwanzig Suchergebnisse im Museums-Intranet, und sie beugten sich beide über das Notebook, um sie alle der Reihe nach zu untersuchen.
Das erste Dutzend unterschied sich ganz eindeutig von dem Foto der Tafel von Margaret O’Connor, aber der fünfzehnte Eintrag zeigte ein Foto, das bemerkenswert ähnlich aussah.
»Scheint so, als wäre es das«, erklärte Angela.
»Was ist mit der Inschrift?«, erkundigte sich Bronson.
Angela untersuchte das Foto sehr genau und machte eine Kopie auf die Festplatte. »Es könnte Aramäisch sein«, meinte sie. »Ich rufe die Beschreibung auf.«
Sie klickte eine Option auf dem Bildschirm an, und eine halbe Seite Text ersetzte das Foto der Tafel auf dem Bildschirm.
Angela warf einen Blick darauf, rückte dann das Notebook näher zu Bronson und lehnte sich zurück. »Der Text ist französisch«, verkündete sie. »Dein Einsatz, Chris.«
»Kein Problem. Die Tafel liegt in einem Museum in Frankreich, also dürfte das keine große
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