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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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Tasche, feuerte, ohne lange zu zielen, auf die beiden Männer, die sich schnell duckten. Auch sie zogen ihre Waffen. Ihm blieb nur eine Fluchtmöglichkeit: über die Straße zu rennen und sich zwischen den Verkehr zu stürzen. Und genau das tat er.
    Er wich einem langsam fahrenden Lastwagen aus und rannte zum Bürgersteig der gegenüberliegenden Straßenseite. Als er ihn fast erreicht hatte, spürte er einen gewaltigen Schlag in seinem Rücken. Das Echo des Schusses hallte von den Gebäuden zurück, und Zebari stürzte zu Boden. Aus seinen Beinen wich jegliches Gefühl. Die Pistole fiel aus seiner Hand, rutschte über das Pflaster und blieb außer Reichweite liegen.
    Der große Mann und einer der anderen beiden Männer überquerten fast lässig die Straße und gingen zu Zebari. Auf beiden Bürgersteigen sammelten sich schon Schaulustige, aber keiner von ihnen versuchte einzugreifen.
    »Sie haben mir etwas gestohlen. Wo ist es?«, wollte der große Mann wissen, während der andere Zebaris Pistole aufhob.
    Der Verwundete lag zusammengekauert halb auf dem Bürgersteig, unfähig, sich zu bewegen. Unter seinem Körper bildete sich langsam eine Pfütze aus Blut. Zebari starrte den großen Araber an. Merkwürdigerweise empfand er nur wenig Schmerz. Ein Taubheitsgefühl breitete sich aus. »Ich habe es nicht mehr«, erwiderte er. Er sprach so leise, dass man ihn kaum hörte.
    Der große Mann machte eine Handbewegung, und sein Chef durchsuchte Zebari hastig. Er konnte keine Karte finden, entdeckte jedoch zwei Umschläge mit Banknoten, die er seinem Chef gab.
    »Haben Sie die Karte verkauft?«, wollte er wissen und sah zu Zebari hinunter.
    »Ja«, keuchte Zebari. Schmerzwellen strömten plötzlich durch seinen Körper.
    »Kein schlechtes Geschäft, Zebari. So viel Geld für eine kleine Karte.« Die Stimme des großen Mannes klang ruhig und beherrscht. »Sie kennen mich. Oder zumindest kennen Sie meinen Ruf. Als Sie in mein Haus eingebrochen sind, um die Tontafel zu stehlen, müssen Sie gewusst haben, was Sie erwarten würde. Warum also haben Sie es trotzdem getan?«
    »Es war nur ein Job«, murmelte Zebari. Der Schmerz wurde allmählich unerträglich. Er hustete, und ein feiner Nebel aus Blut verfärbte die Vorderseite seines Jacketts. »Ein britischer Sammler hat sie bestellt.«
    Der große Mann wirkte interessiert. »Hat er auch einen Namen, dieser Sammler?«
    »Ich habe nur mit einem Zwischenhändler gesprochen, seinem Agenten.«
    »Und wie lautet sein Name?«
    Zebari schwieg, und der große Mann beugte sich dichter zu ihm herab. »Verraten Sie mir seinen Namen«, sagte er, »dann gehen wir vielleicht einfach weg, und Sie überleben das Ganze.«
    Zebari blickte hoch. Er sah mit einer Art entsetzter Faszination das milchig weiße, blinde und vollkommen starre rechte Auge des großen Mannes.
    »Dexter. Alle nennen ihn einfach nur Dexter.«
    »Und wo kann ich ihn finden?«
    »Er ist in Rabat. Er war eben noch hier. Ich habe ihm die Karte verkauft.«
    »Gut.« Der große Mann richtete sich auf. »Wir werden ihn finden. Also los, Ahmed, bring es zu Ende.«
    »Ich habe Ihnen doch alles gesagt, was ich weiß!« Zebari schrie fast vor Panik. »Sie sagten, Sie würden einfach weggehen.«
    »Ich habe gelogen«, murmelte der große Mann und verzog die linke Seite seines Gesichts zu einem höhnischen Grinsen. Dann nickte er dem anderen Mann zu.
    Das Echo des zweiten Schusses war etwa genauso laut wie das erste. Eine weitere Blutlache bildete sich, diesmal unter Zebaris zerschmettertem Schädel. Langsam verfloss sie mit dem Blut, das bereits einen großen Teil der Straße und des Bürgersteigs bedeckte.

33
    Alexander Dexter vermutete, dass er auf dem Weg nach Casablanca mit seinem gemieteten Citroën sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen überschritten hatte, die es in Marokko gab. Es überraschte ihn, wie schnell die sechzig Meilen von Rabat zum internationalen Flughafen bewältigt waren.
    Nachdem er die Rue de Sebta verlassen hatte, traf er eine spontane und eigentlich sehr einfache Entscheidung.
    Er hatte gerade den Mord an Zebari beobachtet. Der Mann war verfolgt und am helllichten Tag mitten in Rabat getötet worden – trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, die er für seine Sicherheit ergriffen hatte.
    Aber noch erschreckender war die Rücksichtslosigkeit des Mannes, der für seinen Tod verantwortlich war – des Mannes mit dem milchig weißen Auge, dessen starres Gesicht er nicht mehr vergessen würde. Dexter wusste, dass dieser

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