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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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Mann nun zweifellos hinter ihm her war.
    Dexter hatte seinen Reisepass, seine Brieftasche und die Schlüssel für den Mietwagen bei sich; in seinem Hotelzimmer musste er nur ein paar Klamotten und sein Waschzeug zurücklassen, nichts von Bedeutung. Angesichts der besonderen Fähigkeiten von Zebaris Killern glaubte Dexter, dass bereits ein paar Männer vor seinem Hotel auf ihn warten würden – selbst wenn er schnellstens zurückgekehrt wäre.
    Also hatte er es sich anders überlegt und den Taxifahrer gebeten, ihn an einer Ecke kurz vor dem Gebäude aussteigen zu lassen. Dort hatte er den gemieteten Citroën geparkt. Er stieg ein und fuhr los.
    Von Heathrow war Dexter mit der Air France nach Rabat geflogen. Das Rückreiseticket steckte immer noch in seiner Jackentasche, aber er würde diesen Flug nun auf keinen Fall antreten. Das wäre viel zu offenkundig und zu gefährlich. Er war davon überzeugt, dass der Mörder Zebaris bereits Leute zum Flughafen Rabat-Sale geschickt hatte, der etwa fünf Meilen nördlich der Stadt lag. Dexter entschied sich, nach Casablanca zu fahren, weil er den Abstand zwischen sich und seinen Verfolgern vergrößern wollte. Gleichzeitig hoffte er, sie von seiner Fährte abzulenken.
    Am Flughafen Mohammad V. in Casablanca hielt er sich nicht damit auf, den Wagen bei der Filiale der Firma Hertz abzugeben. Er parkte ihn, schloss ab und warf die Schlüssel unter das Auto. Falls er nach England zurückkehrte, würde er dem dortigen Büro den Standort des Citroëns mitteilen – das aber war gegenwärtig seine geringste Sorge.
    Als er die Abflughalle betrat, studierte Dexter die Anzeigetafeln genau. Weil er die marokkanische Fluggesellschaft meiden wollte, verwarf er sämtliche Flüge der Royal Air Maroc. Aber ihm blieb gerade noch Zeit genug für den Air France-KLM-Flug nach Paris.
    Jemand, der durch ein Flughafengebäude rennt, lenkt immer Aufmerksamkeit auf sich. Deshalb marschierte Dexter zielstrebig zum Schalter der Air France und zahlte bar für einen Hin- und Rückflug Casablanca – Paris. Er wollte verhindern, dass sein Name irgendwo über eine Kreditkartenabrechnung auftauchte.
    Er wusste zwar, dass wegen der allgemeinen Angst vor Terroranschlägen die Barzahlung eines Flugtickets Misstrauen auslöste, aber der Kauf eines einzelnen Tickets würde erst recht Interesse erregen und dazu führen, dass er aufgehalten und ausgefragt würde. Das wollte er unbedingt vermeiden. Also war das Rückflugticket unvermeidbar.
    Das Boarding für den Flug stand unmittelbar bevor, doch bevor er zum Abfluggate ging, kaufte Dexter in einem der Geschäfte noch eine billige Reisetasche. In einem anderen Laden erstand er ein halbes Dutzend Kleidungsstücke, in einem dritten einen Waschbeutel. Dann kaufte er noch zwei Romane. Er benötigte keinen einzigen dieser Gegenstände, aber er wusste, dass jeder, der in ein Flugzeug stieg, irgendeine Tasche bei sich haben sollte. Er wollte auf jeden Fall vermeiden, Aufmerksamkeit zu erregen. Dexter hoffte, dass er nun wie ein ganz normaler Geschäftsmann aussah, der für ein oder zwei Tage zu einer Konferenz oder einer Verabredung nach Paris flog. Und nicht wie ein Mann auf der Flucht vor einer Horde organisierter Killer.
    Ein marokkanischer Zollbeamter öffnete seine Reisetasche und untersuchte sie, wie bei fast jedem anderen Passagier. Das war aber die einzige Verzögerung. Eine halbe Stunde nachdem Dexter am Flughafen angekommen war, stand er am Abfluggate in einer Menschenschlange, die in den Airbus 319 einsteigen wollte. Zwanzig Minuten später, während der Jet nach Paris unterwegs war, konnte er sich endlich auf seinem Sitz entspannen – mit dem stärksten Getränk, das Air France bieten konnte. Er hatte niemanden und nichts gesehen, und es gab keinen Anhaltspunkt, dass Zebaris Killer oder seine Leute auch nur die leiseste Ahnung hatten, wo er war.
    Bevor er nach Heathrow weiterflog, nahm er sich in Paris genug Zeit und ging in ein Restaurant. Er hatte an diesem Tag nur wenig gegessen. Der Appetit stellte sich jetzt erst wieder ein, als er wusste, dass er wenigstens in diesem Moment in Sicherheit war. Am frühen Abend stand er wieder zu Hause an seinem Schreibtisch in Petworth, die kleine, rechteckige Karte vor sich und ein großes Glas Whisky neben sich.
    Er beschloss, etwa eine Stunde zu warten, bis er Charlie Hoxton anrief. Zuerst würde er die Karte einige Male fotokopieren, um dann herauszubekommen, warum sein Klient so verdammt scharf auf diese Tontafel

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