Gottesfluch: Thriller (German Edition)
hier, sucht nach mir und vielleicht auch nach Ihnen.«
»Ich bin auch verdammt gefährlich, Dexter, vergessen Sie das ja nicht.«
Dexter warf einen Blick auf sein Gegenüber und bemerkte die unverkennbare Ausbuchtung des Schulterhalfters unter Hoxtons linkem Arm.
»Und außerdem bin ich von dieser verdammten Karte nicht sonderlich beeindruckt!«, fuhr Hoxton hoch. »Das Foto ist nicht viel besser als das, das wir bereits haben, und ganz bestimmt ist es keine fünfzehn Riesen wert. Konnten Sie das Geschäft nicht platzen lassen, als Sie die Karte sahen?«
»Das habe ich versucht«, erwiderte Dexter, »aber dann hat er mich mit der Waffe bedroht.«
Hoxton grunzte missvergnügt. »Und was zum Teufel sagt mir diese verdammte Karte? Ist das eine Kopie des aramäischen Textes?«
Dexter schüttelte den Kopf. »Nein. Das ist nur eine Erklärung, woher die Tontafel stammt. Es ist Arabisch, aber ich habe Ihnen eine ungefähre Übersetzung aufgeschrieben.«
Hoxton ließ die Karte auf den Tisch fallen und nahm Dexter das Blatt Papier aus der Hand, das er ihm hinhielt. Er faltete es auf und las den englischen Text.
»Ist diese Übersetzung genau?«, wollte er wissen.
»Wahrscheinlich ist es keine besonders exakte Übersetzung, dafür reicht mein Arabisch nicht, aber ich glaube, sie ist genau genug.«
Hoxton antwortete nicht, sondern las den Text noch einmal.
»Viel sagt uns das nicht, hab ich recht?«, erklärte er dann. »Sie sieht aus wie eine dieser Karten in einem Museum.«
Dexter nickte. »Zebari hat mir gesagt, dass die Tontafel in einer Vitrine in einem der Salons des Besitzers ausgestellt war, zusammen mit dieser Karte.«
Hoxton las die ersten Zeilen von Dexters Übersetzung. »›Antike Tontafel aus den Ruinen von Pirathon oder Pharaton (Griechenland), das heutige arabische Dorf Farata in Israel. Die Inschrift ist Aramäisch, aber verwirrend, und auch die Bedeutung ist unklar. Vermutlich Teil eines Sets.‹ Also wo lag dieses Pirathon oder Pharaton?«
»Das habe ich überprüft. Es war eine kleine Stadt im früheren Samaria, nicht weit vom Berg Gerizim entfernt und etwa zwanzig Meilen nördlich von Jerusalem. Es war nie ein besonders wichtiger Ort, und von der ursprünglichen Siedlung ist so gut wie nichts mehr übrig.«
»Und wie ist diese Tafel dort gelandet?«
»Wir wissen nicht, ob sie wirklich dort gelandet ist«, gab Dexter zu bedenken. »Was auf der Karte steht, könnte auch nur die Version sein, die für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Schließlich würde ja niemand draufschreiben, dass die Tontafel aus irgendeinem Museum gestohlen wurde, oder? Vergessen Sie nicht, dass Ihre Tontafel einmal das Eigentum eines Museums in Kairo war. Aber ich wette, dass Sie das den Leuten nicht sagen, wenn Sie ihnen dieses Relikt zeigen.«
»Davon können Sie ausgehen.«
Dexter deutete auf das Blatt Papier, das Hoxton immer noch in der Hand hielt. »Sie haben bereits eine Tontafel und jetzt noch ein paar undeutliche Fotos von einer anderen. Was werden Sie als Nächstes machen?«
»Ich werde gar nichts tun«, erwiderte Hoxton. »Aber wir werden unser Bestes tun, um das verschwundene Artefakt zu finden.«
»Aber Sie haben nur eine einzige Tontafel, Charlie, und wir haben ja bereits herausgefunden, dass dieses Set aus mindestens vier Tafeln bestehen muss. Wie zum Teufel wollen Sie irgendetwas herausfinden, wenn mehr als der halbe Text fehlt?«
»Ich habe Baverstock darauf angesetzt, in den Archiven aller Museen zu forschen, zu denen er Zugang hat, und nach den anderen Tafeln zu suchen. Möglicherweise sind sie ja im Laufe der Jahre gefunden worden. Wenn er ein vernünftiges Foto einer anderen Tafel bekommen kann, dann können wir vermutlich das Rätsel mit diesen beiden und der Teilübersetzung der Tafel aus Rabat lösen. Wie auch immer, wir fliegen in den Mittleren Osten. Das Foto auf dieser Karte ist besser als alle Fotos, die ich von dieser Tafel bisher gesehen habe, und Baverstock sollte in der Lage sein, wenigstens die Hälfte davon zu entziffern. Eine bessere Chance werden wir vielleicht nicht mehr bekommen.«
»Sie wollen doch wohl nicht, dass ich mitkomme?«
»O doch, das will ich. Ich brauche Ihre Kontakte, Dexter, und Baverstock begleitet uns wegen seiner Sprachkenntnisse. Es sei denn, zu Ihren Fähigkeiten gehört neuerdings auch noch, dass Sie die kaiserlich aramäische Sprache übersetzen können.«
Dexter runzelte die Stirn, doch dann wurde ihm klar, dass es vielleicht gar keine schlechte Idee
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