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Gottesgericht

Gottesgericht

Titel: Gottesgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Sema, mit ihm in den Bereich zu gehen, aus dem Jane und Debbie gerade gekommen waren.
    Jane nutzte die Gelegenheit, den Kindern so beiläufig wie möglich mitzuteilen, sie habe noch Arbeit zu erledigen, bevor sie zu ihnen nach Disneyland nachkomme. Sie akzeptierten es so bereitwillig, dass Jane klar wurde, wie sehr sie an diese ewig gleiche Leier von ihr gewöhnt waren. Aber nach dieser Sache würde alles anders werden, sagte sie sich. Nach dieser Sache.
    Als Jane und Demir nach ihrem Zwischenstopp in Paris weiterflogen, wiederholte Jane, was sie von Giuseppe aufgeschnappt hatte, und versuchte, dem Ganzen ein wenig mehr Substanz zu verleihen. »Er wollte Kamarda in der Galerie treffen. Aber der Priester muss vor ihm dort gewesen sein, und irgendetwas ist passiert. Jemand wurde getötet, sagte Giuseppe – jemand, der mit der Galerie zusammenhing, vielleicht?«
    »Von Kamarda getötet?«
    »Das bezweifle ich. Warum sollte er das tun?«
    »Vielleicht wollten sie das Geld nicht herausrücken, das sie ihm geboten hatten, oder sie haben damit gedroht, die Polizei zu informieren.«
    »Oder jemand war dabei, die Ikone zu stehlen, und wurde von einem Angestellten der Galerie überrascht. Es gab einen Kampf, und Kamarda kam zufällig dazu.«
    »Woher konnte der Dieb gewusst haben, dass die Ikone dort war?«
    »Giuseppes Frau Lucia sagte, die Galerie habe offenbar einen interessierten Kunden gehabt. Und wir wissen, dass KOSS in den letzten Jahren nach byzantinischen Artefakten geforscht hat.«
    »Aber angenommen sie waren dieser Kunde oder wahrscheinlich eher jemand, der in ihrem Namen aufgetreten ist, warum sollten sie dann hergehen und sie stehlen ? Und wohin ist Pfarrer Kamarda verschwunden?«
    Jane zuckte mit den Achseln. »Er ist einfach weggelaufen, so schnell er konnte.«
    Orhun nickte. »Die Theorie ist so gut wie meine, aber wir wissen es einfach nicht, richtig?«
    »Und was wissen wir tatsächlich?«, fragte sie spitz.
    »Nun ja, mal sehen. Wir wissen, dass das Schiff von KOSS auf dem Weg nach …«, er zog sein Handy aus der Innentasche seiner Jacke und sah nach, »… Marina Vigliena ist. Der ist für etwas größere Schiffe gedacht, neben dem Handelshafen. Wir können bisher nicht feststellen, ob die Bande, die die Hagia Sophia besetzt hat, noch an Bord ist, aber wir überwachen ihre Handys und andere Kommunikationsmittel, sobald sie sich der Küste nähern.«
    »Wir?«
    »Ich meine die verschiedenen beteiligten Behörden.«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Wie Interpol und Europol. Und wir bekommen Unterstützung vom NATO -Luftstützpunkt Decimomannu auf Sardinien.«
    »Ich bin beeindruckt. Was wissen wir also noch?«
    »Der Museumsangestellte aus Wien musste die Zeitbüchse in eine Kirche bringen …« Er sah wieder in seinem Smartphone nach. »Hier – la chiesa del Calvario. «
    »Die Kalvarienkirche.«
    »Äh, sagen Sie nichts … ich weiß es …« Er kniff die Augen zusammen. »Es hat mit der Kreuzigung von Jesus zu tun.«
    »Richtig. Es ist der Name des Hügels bei Jerusalem, wo er gekreuzigt wurde.«
    Orhun sah auf sein Handy. »Hier steht, sie wird nicht mehr als Kirche benutzt.«
    »Und was heißt das für uns?«
    »Das heißt, dass Sie nach Paris zurückfliegen«, sagte er mit Nachdruck.
    Jane schüttelte heftig den Kopf. »Vergessen Sie es. Auf keinen Fall. Und ich will wissen, was Sie vorhaben.«
    »Warum sind Sie so darauf versessen, diese Leute zu verfolgen?«
    »Wegen allem, was sie meiner Familie angetan haben. Das letzte Mal konnte ich sie nicht aufhalten – dieses Mal werde ich es tun.«
    »Wobei genau aufhalten?«
    »Wir wissen, dass es ihnen enorm wichtig ist, die Vision und die Zeitbüchse in die Hände zu bekommen. Und jetzt könnte es sein, dass sie die Ikone haben. Ich würde gern eins davon oder alle drei stehlen, und zwar vor ihren Augen.«
    »Und sich bei dem Versuch umbringen lassen – toller Plan.«
    »Sie werden da sein, um mich zu beschützen«, sagte sie spitzbübisch.
    Orhun kaute auf der Unterlippe und schüttelte verärgert den Kopf.
    »Dann sagen Sie mir doch mal, warum Sie so entschlossen sind, die Bande zu kriegen, Demir. Denn das ist doch der Grund, warum Sie nach Neapel fliegen, oder?«
    Orhun seufzte. »Ist Ihnen je der Gedanke gekommen, dass ich es für Geld tun könnte?«
    Sie sah ihn durchdringend an und versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu lesen. »Das ist nicht Ihr Ernst …« Sie schaute noch eindringlicher. »Wirklich?«
    »Schön, dass wir das geklärt haben«,

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