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Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tyra Reeves
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Sam zu. »Ach ja, wo gehst du denn normalerweise essen, wenn nicht in Fünf-Sterne-Restaurants?« »Mal hier, mal da. Kommt ganz darauf an, worauf ich gerade Hunger habe.« »Und was ist dein Lieblingsessen? Italienisch, mexikanisch oder chinesisch? Die englische Küche ist ja nicht gerade wegen ihrer Vielfältigkeit berühmt.« Sam räusperte sich. »Du bist Vegetarierin? Warum hast du dich dazu entschieden komplett auf Fleisch zu verzichten?« »Für mich gibt es zwei gute Gründe fleischlos zu leben. Erstens, heutzutage weiß man nicht mehr, ob man sich nicht mit jedem Bissen Fleisch irgendein Gift zufügt und zweitens finde ich es unerträglich, dass ein lebendes und fühlendes Wesen für mich leiden muss, nur damit ich meine Lust am Fleischessen befriedigen kann.« Er nickte zustimmend und sein Blick wurde nachdenklich.
    Mit professioneller Förmlichkeit wurden ihnen zwei große Teller mit übersichtlich angeordnetem Gemüse und zwei Kristallgläser serviert. Der rote Wein verströmte ein köstliches, fruchtiges Aroma.
    »Sam, nun bin ich aber mal an der Reihe, etwas mehr aus deinem Leben zu erfahren. Ich weiß so gut wie gar nichts über dich. Lebt deine Familie in England? Hast du Geschwister, Haustiere, viele Freunde oder sogar ein dunkles Geheimnis?«
    Sam betupfte seinen Mund mit der Serviette. Sein linkes Augenlid zuckte kurz. »Ich habe, oder besser gesagt, ich hatte nie eine große Familie. Meine Eltern sind letztes Jahr bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Und mein einziger Bruder ist vor Jahren von Zuhause ausgezogen und seitdem verschollen. Es hatte einen bösen Streit zwischen ihm und meinen Eltern gegeben und er ist untergetaucht. Leider hat er nie versucht, mit mir Kontakt aufzunehmen. Das ist alles.«
    »Das klingt traurig. Jetzt habe ich dich mit meiner neugierigen Fragerei an deine Vergangenheit erinnert, an die du gar nicht mehr denken wolltest. Ich habe wirklich ein großes Talent, in alle möglichen Fettnäpfchen zu treten. Es tut mir leid.«
    »Nein, nein, schon gut. Du konntest es ja nicht wissen.«
    »Bei deinem Job als Journalist, da kommst du doch bestimmt viel rum. Ich stelle mir das sehr interessant vor.« Er sah von seinem Teller auf und sein makelloses Gesicht erhellte sich. »Ja, bei meinen zahllosen Recherchen bin ich bereits auf viele interessante Menschen gestoßen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was es alles für Schicksale auf der Welt gibt. Eine Geschichte finde ich besonders beeindruckend, die muss ich dir erzählen.« Er schilderte die Lebensgeschichte eines alten Mannes, der nach 45 Jahren seine große Liebe wiederfand, mit so viel Wärme und Einfühlungsvermögen, dass sich Kate unmittelbar in die Handlung hineingezogen fühlte. Sie litt, hoffte und freute sich mit diesem unbekannten Mann.
    Später tranken sie Champagner, der Kate perlend die Kehle hinunter rann. Ein Gefühl von Leichtigkeit umhüllte sie. Sam berührte zart ihre Hand. »Komm mit. Ich will dir den umwerfenden Blick von der Dachterrasse auf die Stadt zeigen.« Ihre Hand umfassend, führte er sie in Richtung Fensterfront. Der wackelige Gang der jungen Frau, ausgelöst durch den ungewohnten Wein- und Sektkonsum, ließ so manchen Gast schmunzeln. Ein kühler Wind wehte ihnen entgegen, nachdem sie die Glastür der Terrasse hinter sich geschlossen hatten. Die Sonne stand tief und ließ den Hudson River silbern glänzen. Kate seufzte glücklich, als sie die Stadt vor sich liegen sah und sog das Gefühl von Freiheit ein. »Dir ist kalt. Warte hier, ich hänge dir mein Jackett über.« Sie kuschelte sich tief in seine Jacke. Sam stand neben ihr, bestaunte die abendliche Aussicht und legte schützend einen Arm um ihre Schultern. »Oh Sam, das ist einer der schönsten Tage, den ich bisher in New York erlebt habe.«
    »Freut mich, dass dir meine Überraschung gefällt.«
    »Gefallen ist gar nicht der richtige Ausdruck. Der ganze Tag heute war einfach nur, ja er war einfach nur phantastisch. Und gegen eine Fortsetzung hätte ich nichts einzuwenden.«
    »Wie darf ich das verstehen?«
    »Werden wir uns wiedersehen?« fragte Kate während ihr Herz voller Erwartung immer heftiger schlug.
    Er ließ sie los, stellte sich vor sie hin, verschränkte die Arme und runzelte mit gespielter Entrüstung die Stirn. »Das will ich doch hoffen! Oder hast du gedacht, ich hätte nur aus Dankbarkeit so viel in den heutigen Tag investiert? Du weißt doch, wie die Kerle so sind. Beim ersten Date tragen sie immer dick auf, und

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