Gottessoehne
Gefährtinnen sind Naamah, verführerischer als jede Frau, die du kennst, aber ohne jedes Mitgefühl und Gewissen und Barbelo, strahlend wie die Sonne, doch in ihrer Seele herrscht finstere Nacht. Ihre Aufgaben sind die dunklen Energien zu vermehren, so dass Satanel weiter an Stärke gewinnt, sowie unseren Nachkommen, den Nephilim, den Weg zu ebnen, so dass sie später, wenn sie erwachsen sind, über ausreichend Macht, Wissen und Reichtum verfügen.«
»Und wozu das alles? Wenn Satan schon unsere Welt vernichten will, warum musstest du damit reingezogen werden, warum tut er es dann nicht selbst?«
»So einfach ist das nicht! Es besteht ein Gleichgewicht zwischen Gut und Böse und falls die Waagschale durch Regelüberschreitung zu sehr in eine Richtung ausschlägt, besteht das Risiko eines neuen himmlischen Krieges. Satanel kann nicht als materielles Wesen auf dieser Erde wandeln, das würde sofort die himmlischen Heerscharen herbeirufen und mit ihnen einen der großen Erhabenen, den Satanel mehr als alles andere fürchtet. Er will keinen Krieg mit Gott, er will Gott beweisen, dass ihr das großartige Geschenk eures freien Willens nicht wert seid. Er will dem Himmel zeigen, dass ihr euch immer wieder vom Bösen verführen lassen werdet, denn euer freier Wille ist eine wunderbare Gabe, aber auch eure größte Geißel. Aus diesem Grund ist es die Aufgabe von den Kindern der Grigori, die Menschen in ihren Bann zu ziehen und somit ihre Bedeutungslosigkeit und Bösartigkeit zu offenbaren. Dann hätte Satanel den Kampf gewonnen!«
Kate schob ihren Teller mit dem angebissenen Toast von sich. Ihr war der Appetit vergangen. »Und was würde dann passieren? Wird wieder eine Sintflut über die Menschen hereinbrechen?« Sam lächelte müde. »Seid ihr nicht gerade selbst dabei, eure eigene Sintflut zu erschaffen? Ich kann nicht verstehen, warum die Menschen mit ihrem brillanten Geist so blind sind und immer weiter in ihr Unglück rennen.«
Nachdenklich runzelte Kate die Stirn. »Du hattest mir gestern erzählt, dass sogar unfruchtbare Frauen von euch schwanger werden können.« »Ja.« »Und dass diese Kinder oder besser gesagt Mischwesen den Bruchteil einer Sekunde nach der Geburt ohne Gesicht sind.«
»Ja, auch das stimmt, aber Menschen nehmen dieses Phänomen normalerweise nicht wahr.«
»Sag mir bitte, und ich beschwöre dich, sag mir jetzt die Wahrheit, warst du vor mir mit einer anderen Frau zusammen?«
»Nein! Du warst und wirst für mich die Einzige sein.«
Skeptisch schaute Kate in seine klaren, offenen Augen, dann schweifte ihr Blick zu Bangla und Desh, die um Sams Beine scharwenzelten. »Charlene«, brachte sie ernst hervor, »sie ist eine Freundin von mir. Sie hat lange Zeit versucht, ein Kind zu bekommen, aber vergebens. Dann, vor ein paar Wochen, bekam sie einen Sohn und ihr Mann hat sie mittlerweile in die Psychiatrie einweisen lassen. Und weißt du warum? Sie behauptet, dass ihr Kind nicht ihr eigenes sei. Ja, sie ist sogar der festen Überzeugung, dass das Neugeborene ohne Gesicht zur Welt gekommen sei. Was soll ich davon halten? Wer in Gottes Namen ist dann der Vater dieses Kindes?«
Sams Augen wurden dunkel. »Danel«, antwortete er tonlos.
Kapitel 19
»Wie schön du bist«, hauchte die Frau und ihre Augen glitten bewundernd, fast ehrfürchtig, über seinen nackten, muskulösen Körper. Er liebte diesen Augenblick. Jedes Mal war es so. Sobald er sich seiner Kleidung entledigt hatte, erstarrten die Frauen in nahezu grenzenloser Bewunderung. Es war fast wie Anbetung. Das war der Augenblick, in dem er sich lebendig fühlte, losgelöst von seiner Vergangenheit. Die Frau, eine typische New Yorkerin, nicht besonders attraktiv aber auch nicht hässlich, in zweiter Ehe mit einem Mann vereint, der sie zu Tode langweilte, war gar nicht auf ein Abenteuer aus gewesen. Gewissensbisse hatten sie geplagt, als sie mit dem schönen Fremden aufs Hotelzimmer gegangen war. Aber jetzt, bei diesem Anblick, verblassten alle Bedenken. Vorsichtig und mit ungläubigem Staunen fuhr sie mit dem Finger durch sein dichtes, rabenschwarzes Haar, beschrieb dann zwei Kreise um seine strahlend hellblauen Augen und glitt über den sinnlichen Mund, bis zu seiner haarlosen, athletischen Brust. »Daniel«, flüsterte sie nach Atem ringend, »du bist so schön wie ein Gott.« Sein klassisch geschwungener Mund entblößte eine Reihe makelloser, weißer Zähne. »Dann will ich mein Bestes geben, dass der Rest des Nachmittags auch
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