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Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tyra Reeves
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Gesicht, dann auf den blutenden Daumen. »Sie bluten! Warten Sie bitte einen Augenblick, ich hole sofort einen Arzt, der sieht sich das an.«
    »Ach, das ist nicht nötig. Ist nur eine klitzekleine Schnittwunde. Ich habe mich eben an einem kaputten Glas geschnitten. Nichts Wildes, ich wollte Sie nur fragen, ob Sie vielleicht ein Pflaster für mich hätten, damit ich mir nicht die Kleidung ruiniere.«
    Er stand jetzt direkt vor ihr, mit einem strahlenden Lächeln à la Hollywood. Mit der unverletzten Hand strich er sich das schwarze Haar aus der Stirn. Das kalte Neonlicht der Deckenbeleuchtung ließ seine Augen himmelblau aufleuchten. Er sah, wie sie gebannt auf sein Gesicht starrte, jeden Zentimeter abtastend, um dann an seinen Augen haften zu bleiben. Ihre Pupillen weiteten sich, und er konnte einen Wimpernschlag lang einen Blick auf die Geheimnisse ihrer Seele werfen. Da wusste er, sie ist es.
    »Ja ich glaube schon«, stammelte sie und riss ihren Blick los um, den verwundeten Daumen in Augenschein zu nehmen. »Es ist wohl nichts Ernstes. Kommen Sie bitte mit, ich desinfiziere die Wunde und gebe Ihnen ein Pflaster.« Sie ging in das Schwesternzimmer, er folgte ihr und sie deutete ihm, auf einem Stuhl Platz zu nehmen. Mit etwas Alkohol beträufelte sie den Schnitt, hielt seine Hand fest und klebte behutsam ein Pflaster auf den Daumen.
    »Sie machen das besser als jeder Arzt. Wie heißen Sie, Schwester?« Dabei fuhr er mit dem Mittelfinger sanft unter ihr Handgelenk und registrierte mit einem Triumphgefühl, wie sich ihr Puls beschleunigte. Sie klebte die Enden des Wundpflasters fest und ließ hastig seine Hand los.
    »Schwester Therese! Was für ein schöner Name.« Eine leichte Röte verteilte sich über ihre Wangen. »Therese, war das nicht der Namen einer Heiligen, der öfters ein Engel erschienen ist?«
    »Sie kennen sich ja gut aus in der katholischen Heiligengeschichte. Das ist selten heutzutage.« »Nun, man könnte sagen, die Theologie ist eines meiner größten Hobbys.« Er begann lauthals zu lachen, verstummte aber abrupt, als er ihre Verwirrung wahrnahm. »Entschuldigen Sie Schwester Therese, ich wollte sie nicht brüskieren. Welchem Orden gehören Sie an? Sie sind doch Mitglied einer Ordensgemeinschaft, nicht wahr?«
    »Ja! Ich gehöre zu den Sisters of Charity.«
    »Ach, ein noch recht junger Orden.«
    »Oh ja, wir sehen unsere wichtigste Aufgabe in der Krankenpflege und in der Erziehung junger…«
    »Ist es Ihnen denn erlaubt mit Nicht-Ordensmitgliedern, Laien sozusagen, zu verkehren?«
    Das Rot ihrer Wangen vertiefte sich und eines ihrer Augenlider begann nervös zu zucken.
    »Ich wollte sagen, verbietet Ihnen ihre Glaubensgemeinschaft mit einem so einfachen Mann wie mir essen zu gehen? Ich würde Sie gerne als Dankeschön zu einem kleinen Imbiss einladen.«
    »Oh nein, das brauchen Sie nicht, ich habe doch nur meine Pflicht getan.«
    »Nun, ich würde auch so gerne mit Ihnen etwas plaudern. Vielleicht könnten wir mein Wissen über katholische Heilige noch vertiefen? Wann haben Sie Feierabend?«
    »Nein, das geht nicht. Wenn ich meinen Dienst beendet habe, muss ich sofort in das Schwesternheim zurückkehren.« Nervös begann sie an dem Saum ihres Ärmels zu zupfen, sie wollte nur noch weg.
    »Verzeihen Sie mir, ich wollte Sie nicht in Bedrängnis bringen. Ich hoffe, Sie haben meine Absichten nicht falsch verstanden, sie waren vollkommen unschuldiger Natur. Na dann, liebe Schwester Therese, sage ich Ihnen vorerst: Leben Sie wohl.«
    Er stand auf und reichte ihr mit einem freundlichen Lächeln die Hand. Zögernd ergriff Therese diese, und der warme Strom seiner Energie sprang auf sie über. »Ich kenne gar nicht Ihren Namen. Wie heißen Sie?«
    »Mein Name ist Daniel Gregoire. Aber Sie dürfen mich ruhig Daniel nennen.«

Kapitel 24
     
     

    Kate klappte ihr Laptop auf und ließ sein Innenleben mit Betätigen des On-Knopfes aufleuchten. Ihr Gesicht glühte noch. Sie hatte vor zehn Minuten mit ihrer Mutter telefoniert und das Gespräch war alles andere als angenehm gewesen.
    So, nun war sie endgültig das schwarze Schaf in der Familie. Wenn die Familie bisher geglaubt hatte, dass sie eine kleine Schraube locker hatte wegen ihrer Malerei, dann hatten sie ihnen nun endgültig den Beweis geliefert, dass sie total durchgeknallt war.
    Ihr Blick glitt durch das offene Loft und blieb an dem Eingang zum Wintergarten hängen. Hier hatte Sam ihr ein kleines Atelier eingerichtet, so dass es ihr nie an Tageslicht

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