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Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tyra Reeves
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mangelte. Ein weiterer Vorteil ihres neuen Arbeitsraumes war, dass der penetrante Geruch von Terpentin und Ölfarbe sich nicht durch das gesamte Loft ziehen konnte.
    Seitdem ich hier bin, hat sich meine Produktivität enorm gesteigert.
Sie betrachtete voller Stolz zwei fertige Ölgemälde, die vor bunter Kreativität nur so strotzten. Eines der Gemälde zeigte das Porträt von Sam und darauf war sie besonders stolz. Mit einigen Pinselstrichen hatte sie es geschafft, sein ganzes Wesen auf die Leinwand zu bannen und es wirkte dabei so lebendig, als wollte es jeden Moment aus dem Bild herausspringen. Es war ihr perfekt gelungen, doch sie wusste, dass sie dieses Bild nie und nimmer verkaufen würde. Es war ihr größter Schatz.
    Das System des Computers war hochgefahren und Kate öffnete das Email-Programm. Seit dem letzten Telefonat mit Lucy herrschte Funkstille zwischen ihnen. Auf der Arbeit würden sie sich auch nicht mehr sehen, denn Kate hatte ihre Drohung,
diesen Saftladen für immer zu verlassen
, in die Tat umgesetzt. Sie vermisste Lucy, nur, wie sollte sie ihr das mit Sam und dem Kind nur erklären?
    Gib dir einen Ruck, mit dem ersten Satz fängt jeder Brief an.
    Liebe Lucy,
    ich weiß, du bist sauer auf mich und du denkst, dass meine Beziehung zu Sam ein großer Fehler ist. Ich habe eben mit meiner Mutter telefoniert, und sie ist auf jeden Fall der gleichen Meinung. Ich habe ihr erzählt, dass ich mit Sam nun zusammenlebe und sie hat erst einmal gar nichts mehr gesagt. Sie fragte, warum das alles so plötzlich gekommen ist, und warum ich ihr den jungen Mann noch nicht vorgestellt habe. Da musste ich erst einmal meinen ganzen Mut zusammennehmen und habe ihr offenbart, dass ich schwanger bin. Am anderen Ende war nur ein einziger Seufzer zu hören, dann sekundenlang nichts mehr. Als ich schon glaubte, sie wäre umgefallen oder hätte einfach aufgehängt, erklang erneut ein langer Seufzer und sie meinte: »Kate, was hast du denn da wieder angestellt? Wie schaffst du es immer wieder dich in die unmöglichsten Situationen hineinzumanövrieren? Hast du denn nicht verhütet?« »Ich liebe ihn und er liebt mich«, habe ich erwidert. Sie fragte mich dann im genervten Ton, wie es weitergehen soll und ob wir heiraten werden. Und als ich ihr versicherte, dass er zu mir und dem Kind stehe, kam sofort die obligatorische Frage, welchen Beruf er habe und ob er sich das Ganze finanziell überhaupt leisten könne. Er wäre doch hoffentlich nicht auch so ein verkappter Künstler. Autsch, das saß. Als ich ihr erklärte, dass Sam Journalist und durchaus kein armer Schlucker sei, fing sie wieder an zu lamentieren, sie wüsste gar nicht, wie sie das meinem Vater erklären solle und das ganze Dilemma käme nur daher, weil ich mich nach New York abgesetzt habe usw. usw.
    Irgendwann, als ich gerade eine Redepause von ihr erwischte, sagte ich ihr, dass ich hauptsächlich angerufen hätte, um ihr meine neue Telefonnummer und Adresse zu geben, und dass ich ihr und dem Rest der Familie meinen neuen Freund bald vorstellen würde. Ich habe bei dieser Äußerung nicht gerade vor Enthusiasmus gesprüht, und auch die Aussage meiner Mutter, sie würde sich freuen, klang nicht besonders glaubhaft. Am Ende war ich erleichtert, dass ich das Gespräch hinter mich gebracht hatte.
    Wie ich dich kenne, gibst du meiner Mutter in vielen Dingen recht und vielleicht würde ich das Gleiche denken, wenn ich an deiner Stelle wäre. Mein ganzes Verhalten kommt dir bestimmt konfus vor und indirekt muss ich dir zustimmen, aber ich weiß, dass Sam die Liebe meines Lebens ist, und eine solche Chance sollte kein Mensch einfach wegwerfen. Du warst immer der Meinung, mit Sam würde etwas nicht stimmen und da hast du nicht ganz unrecht.
    Sie überlegte kurz und löschte dann den letzten Teil des Satzes.
    .
..doch mit ihm stimmt alles, er ist nur anders als wir. Er ist...
    Sie holte tief Luft,
    ...
ein Engel. Und das meine ich nicht im übertragenen Sinne, nein er ist wirklich einer. Obwohl er eher ein gefallener Engel ist, ein Grigori, um bei der Wahrheit zu bleiben. Ich konnte es erst auch nicht glauben, aber je besser ich ihn kenne, desto deutlicher wird mir seine Andersartigkeit, aber desto mehr liebe ich ihn auch. Er ist auf der einen Seite so weise und überlegen. Ist ja auch kein Wunder, wenn man sein wahres Alter bedenkt, so ungefähr 10.000 oder 100.000 Jahre – das nenne ich mal einen Altersunterschied, wir könnten die Stars sämtlicher Talkshows werden,

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