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Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tyra Reeves
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die dann von Ihnen denken?« Sein Gesichtsausdruck war der eines kleinen Jungen, der schier vor Stolz platzte über seinen gelungenen Streich.
    »Was wollen Sie hier? Ich finde es reichlich unverschämt von Ihnen, einfach in mein Zimmer einzudringen. Ich könnte die Polizei rufen, wissen Sie das?« Sie schwang sich aus dem Bett, griff nach dem Morgenmantel, der am Bettende lag und schlang ihn eng um ihren Körper.
    Er warf ihr einen flehenden Blick zu. »Ja, ich weiß, das könnten Sie und ich hätte es auch verdient. Nie hätte ich mich getraut in dein Zimmer einzutreten, wenn es nicht von größter Wichtigkeit wäre.« »Und was ist so wichtig, dass es nicht bis morgen Zeit hätte, und Sie einen Menschen aus dem Schlaf reißen und dabei riskieren, dass er vor Schreck einen Herzinfarkt erleidet?«
    »Ich muss unbedingt mit dir reden.«
    »Und ich habe Ihnen gesagt, dass wir uns morgen Nachmittag treffen und ich dann versuchen werde, Ihnen zu helfen, so gut ich kann.«
    »Aber ich habe keine Zeit mehr. Morgen kann es vielleicht zu spät sein.«
    Therese machte einen Schritt in Richtung ihres Schreibtisches und sah Danel an. Das spärliche Licht der Nachtischlampe schien auf sein schönes Gesicht.
Er sieht aus wie ein Engel
, ging es ihr durch den Kopf und ihr Herz schlug schneller. Seine blauen Augen ruhten auf ihr und sie war nicht in der Lage, sich von seinem Anblick zu lösen.
Als ob ich mich in ihn verliebt hätte.
    Über Danels Gesicht glitt ein siegessicheres Lächeln.
    Merkwürdig, als ob er meine Gedanken lesen könnte.
Ihr Blick wanderte zum Schreibtischstuhl. Was sollte sie tun? Sie fühlte keinerlei Gefahr von ihm ausgehen, er wirkte nicht geisteskrank, aber die ganze Situation war einfach zu grotesk. Trotzdem, er musste gehen. Ein leises Bedauern stellte sich ein und sie sah zu ihm hoch.
Ach was, ein kurzes Gespräch kann nicht schaden, es kann ja sein, dass er wirklich in arger Bedrängnis ist.
    Sie bat ihm einen Stuhl neben ihren Schreibtisch an und setzte sich selbst in ihren Drehstuhl davor. Er nickte, und sein Gesicht leuchtete vor Freude auf.
    »Nun, Daniel, auch wenn dies ein äußerst schlechter Zeitpunkt ist, bin ich bereit Ihnen zuzuhören, um zu sehen, ob ich Ihnen helfen kann. Was ist es, was Ihnen keine Ruhe lässt?«
    Sein Gesicht wurde ernst und er sah ihr in die Augen. »Hast du dir jemals Gedanken gemacht, was der Ausdruck »unsterblich verliebt« wirklich bedeutet? Ich meine, wie kann ein sterblicher Mensch behaupten, für einen anderen unvergängliche Gefühle zu besitzen, wenn er doch gar nicht weiß, wie es nach dem Tod weitergeht?«
    Therese schüttelte irritiert den Kopf. »Ich glaube nicht, dass ich die richtige Ansprechpartnerin in Liebesdingen bin.«
    »Doch, das bist du! Verstehst du es denn nicht? Heute, jetzt und mit dir zusammen, da fühle ich mich unsterblich.«
    »Was soll das? Ich dachte du bräuchtest einen seelsorgerischen Rat von mir.«
    »Therese, ich liebe dich. Ich liebe dich seit ich dich das erste Mal gesehen habe. Du bist so wunderschön.«
    Die junge Schwester sprang auf, der Drehstuhl rollte nach hinten und krachte gegen die Wand des kargen Zimmers. Sie hatte die rechte Hand vor ihren Mund geschlagen, die Augen aufgerissen vor Überraschung. »Willst du mich zum Narren halten? Du brichst hier mitten in der Nacht ein, um dich über mich lustig zu machen?«
    Er ließ sie nicht aus den Augen, seine ganze Haltung flehte um Verständnis. »Nein, nein. Ich lüge nicht, es ist die Wahrheit.« Langsam erhob er sich, und in seinen Augen lag eine solche Wärme und tiefe Zuneigung, dass sie wusste, er hatte die Wahrheit gesagt.
    »Aber wie kann das möglich sein? Und wunderschön... noch nie hat mich jemand mehr als ganz ansehnlich bezeichnet.«
    »Deine Seele ist von besonderer Schönheit. Äußere Schönheit ist eine Illusion, die schnell zerrinnt, aber deine Seele erhellt sogar diesen düsteren Raum hier. Wenn du dich sehen könntest, wie ich dich sehe.« Er machte einen Schritt auf sie zu, doch sie wich zurück. »Hab keine Angst Geliebte. Ich werde dir nichts tun. Ich werde dir niemals Kummer oder Schmerz zufügen.« »Du hast mich mit deinem Geständnis vollkommen überrumpelt. Ich weiß gar nicht, was ich dir sagen soll.«
    Schweigen.
    »Geh jetzt bitte!« Die Linien um ihren Mund verhärteten sich. »Es ist besser, wenn du jetzt gehst. Wir können morgen darüber reden, wenn wir beide etwas Abstand gewonnen haben.«
    »Nein, das geht nicht! Ich sagte dir doch, ich

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