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Grabesgrün

Grabesgrün

Titel: Grabesgrün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tana French
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herumgetrieben, und sie waren weiß Gott nicht unauffällig. Alle anderen Archäologen hatten sich an sie erinnert. Mel hatte Katy auf Anhieb erkannt, obwohl sie ihren Leichnam nur aus sicherer Entfernung gesehen hatte. Und Damien hatte Führungen über das Gelände gemacht; er müsste eigentlich von allen Mitarbeitern am ehesten Gelegenheit gehabt haben, mit Katy ins Gespräch zu kommen. Er hatte sich über ihre Leiche gebeugt, angeblich um zu sehen, ob sie noch atmete (und selbst so viel Mumm, so wurde mir klar, passte nicht zu ihm). Er hatte nicht den geringsten Grund zu leugnen, sie vorher schon mal gesehen zu haben, es sei denn, er wollte unbeholfen einer Falle ausweichen, die wir gar nicht gestellt hatten; es sei denn, der Gedanke, mit ihr in irgendeiner Weise in Verbindung gebracht zu werden, jagte ihm dermaßen Angst ein, dass er nicht klar denken konnte.
    »Okay«, sagte Cassie, »was ist mit Katys Vater – Jonathan Devlin? Sind Sie in der Bürgerinitiative gegen die Schnellstraße?« Damien nahm einen großen Schluck Tee und nickte wieder, und wir lenkten geschickt vom Thema ab, ehe er merken konnte, was er uns damit verraten hatte.

    Gegen drei gingen Cassie und Sam und ich Pizza holen – Mark hatte sich beschwert, er habe Hunger, und wir wollten ihn und Damien bei Laune halten. Keiner von ihnen war offiziell festgenommen. Sie konnten jederzeit aus dem Gebäude spazieren, und wir hätten keine Handhabe, sie aufzuhalten. Wir nutzten, wie so oft, das elementare menschliche Bedürfnis aus, die Polizei zufriedenzustellen und sich nichts vorwerfen lassen zu müssen.
    »Wie läuft’s mit Donnelly?«, fragte Sam mich in der Pizzeria. Cassie stand an der Theke und scherzte mit dem Typen, bei dem wir bestellt hatten.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Schwer zu sagen. Was macht Mark?«
    »Er tobt. Er sagt, er schuftet seit einem Jahr für die Bürgerinitiative, wieso sollte er die ganze Kampagne in Gefahr bringen, indem er das Kind vom Vorsitzenden umbringt? Er glaubt an einen politischen Hintergrund ...« Sam verzog das Gesicht. »Wenn Donnelly unser Mann ist«, sagte er und blickte nicht mich an, sondern auf Cassies Rücken, »was wäre ... hat er ein Motiv?«
    »Bisher haben wir keins gefunden«, sagte ich bloß, wollte nicht näher darauf eingehen.
    »Falls sich irgendwas ergibt ...« Sam schob seine Fäuste tiefer in seine Hosentaschen. »Irgendwas, was für mich interessant sein könnte, rufst du mich dann an?«
    »Ja«, sagte ich. Ich hatte den ganzen Tag noch nichts in den Magen bekommen, aber nach Essen stand mir absolut nicht der Sinn; ich wollte zurück zu Damien, und die Pizza dauerte eine Ewigkeit. »Klar.«

    Damien nahm eine Dose 7-Up, wollte aber nichts von der Pizza. »Wirklich nicht?«, fragte Cassie, während sie mit dem Finger Käsefäden auffing. »Mann, als ich studiert hab, hätte ich nie im Leben eine kostenlose Pizza abgelehnt.«
    »Du lehnst überhaupt kein Essen ab, nie«, sagte ich zu ihr. »Du bist eine Futterverwertungsmaschine.« Cassie, die nicht antworten konnte, weil sie den Mund zu voll hatte, nickte fröhlich und gab uns das Daumen-hoch-Zeichen. »Na los, Damien, greifen Sie zu. Wir sind noch eine Weile hier.«
    Seine Augen weiteten sich. Ich schwenkte ein Stück Pizza, aber als er den Kopf schüttelte, zuckte ich die Achseln und behielt es selbst. »Okay«, sagte ich, »reden wir über Mark Hanly. Wie ist er so?«
    Damien blinzelte. »Mark? Ähm, er ist ganz in Ordnung. Er ist streng, find ich, aber das muss er auch sein. Wir haben schließlich nicht mehr viel Zeit.«
    »Schon mal erlebt, dass er gewalttätig geworden ist? Wütend?« Ich wedelte mit einer Hand in Cassies Richtung, und sie warf mir eine Papierserviette zu.
    »Ja – nein ... ich meine, er wird manchmal sauer, wenn jemand Mist baut, aber ich hab nie erlebt, dass er jemanden geschlagen hat oder so.«
    »Glauben Sie, er würde, wenn er richtig wütend wird?« Ich wischte mir die Finger ab und blätterte in meinem Notizbuch, vorsichtig, damit kein Fett an die Seiten kam. »Du machst alles dreckig«, sagte Cassie, und ich zeigte ihr den Mittelfinger. Damiens Blick huschte unsicher zwischen ihr und mir hin und her.
    »Was?«, fragte er schließlich unsicher.
    »Glauben Sie, Mark könnte gewalttätig werden, wenn er provoziert würde?«
    »Ja, vielleicht. Ich weiß nicht.«
    »Und Sie? Schon mal jemanden geschlagen?«
    »Was ... nein!«
    »Wir hätten Knoblauchbrot mitbringen sollen«, sagte Cassie.
    »Die Kombination

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