Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)
die zu Hause starben, nachdem man sie zu Tode gepeinigt hatte. Von den 500 Personen, die an der elektrischen Pumpstation der Volkskommune Limin arbeiteten, starben 307, von den 40, die an der elektrischen Pumpstation der Produktionsbrigade von Songji arbeiteten, starben 29. [300]
Das Kreiskomiteemitglied Li hat eigenmächtig beim Randeng-Staudamm einen »Gerichtshof«, ein »Gefängnis« und ein »Lager für Umerziehung durch Arbeit« eingerichtet und nach Belieben Wanderarbeiter eingesperrt. Er hat Anweisung gegeben, über 20 Personen Handschellen anzulegen. Speziell ging er gegen Kommunemitglieder vor, die »der Hafer juckte«. Von ihm wurden über 70 Personen in Handschellen gelegt und eingesperrt, 28 kamen zu Tode. [301] Wer die Arbeitsvorgaben nicht erfüllte, kam ins Umerziehungslager.
Wang Zhanman, Mitglied der Volkskommune Daxihe, hatte seinen letzten Atemzug noch nicht getan, als man ihn von anderen Wanderarbeitern begraben lassen wollte. Aber die haben ihn draußen nicht beerdigt; er ist wieder zu sich gekommen und ist auf Händen und Füßen nach Hause gekrochen; er hat vier Tage gebraucht. [302]
Ding Xueran wurde wegen Diebstahls und Schlachten einer alten Sau zur Arbeit auf eine Wasserbaustelle verbracht. Tagsüber musste er Schwerstarbeit verrichten, nachts wurde er in Ketten gelegt und weggesperrt. Nach einem Monat ist er an diesen Qualen gestorben.
Song Weiqin wurde, als er von der Baustelle geflohen war, von Li gefasst und ohne Verpflegung zur Arbeit gezwungen. Er wurde zu Tode gepeinigt. Wenn ein Wanderarbeiter starb, wurde das nicht nach oben gemeldet, die Angehörigen wurden nicht verständigt. [303]
Im Frühjahr 1960 brachte der stellvertretende Leiter der Produktionsbrigade Bergfluss Wanderarbeiter zum Staudamm und zwang seine Kommunemitglieder, zu arbeiten wie Sklaven. Er hat über 100 Personen eigenhändig an Fesseln aufgehängt und ausgepeitscht, wobei im Laufe der Zeit 35 Personen zu Tode kamen.
Der stellvertretende Leiter der Produktionsbrigade Neues China schickte ein Kommunemitglied namens Xu Shanyou in Fesseln zum Staudamm. Xu wollte nicht gehen, da band ihm Zhang die Hände auf den Rücken und ließ ihn von einem Ochsen ziehen. Xu hing die Haut und das Fleisch in Fetzen von den Knochen. Erst als Xu schrie: »Ich gehe ja!« wurde er losgemacht. Vier Tage später war er tot. [304]
Der gleiche Zhang wollte sich an dem Kommunemitglied Shi Qianshan rächen, weil er während der Kampagne zur Ausrichtung des Arbeitsstils eine andere Meinung vertreten hatte. Die beiden Arbeitskräfte, die es bei Shi zu Hause gab, hat er getrennt zur Arbeit am Staudamm und an der Eisenbahn abgestellt. Außerdem hat er die alte Mutter und die beiden Kinder gezwungen, wie Männer täglich 70 Pfund wildes Gemüse abzuliefern, sonst bekamen sie nichts zu essen. Gleichzeitig verleumdete er die beiden Kinder von Shi, sie hätten gestohlen; er ließ sie an Fesseln aufhängen und auspeitschen. Am darauffolgenden Tag waren die Kinder krank. Ihre alte Großmutter flehte Zhang an, sie im Krankenhaus behandeln zu lassen, als Zhang heimtückisch zur Antwort gab: »Auch noch ins Krankenhaus, was!? Ich habe nicht gesagt, dass ihr hier sterben sollt!« Ein paar Tage später waren die beiden Kinder tot und die alte Großmutter verhungerte anschließend. [305]
Verteilung der Felder auf die Haushalte
zur Überwindung der Krise
Die Volksküchen hatten geschlossen, Hungerleichen bedeckten das Land, es gab keine Möglichkeit zu entkommen. In diesem kritischen Augenblick zwischen Leben und Tod haben einige Produktionsteams heimlich und ohne Rücksicht auf die Fesseln der kommunistischen Ideologie begonnen, die Felder wieder auf die Haushalte zu verteilen, damit die Bauern selbst auf ihrem eigenen Acker für ihren Lebensunterhalt sorgen und die Krise überwinden konnten.
1961 überstieg in der Produktionsbrigade Sifeng der Volkskommune Fucheng die durchschnittliche Produktion pro Mu die von 1957. Im Kreis wurden die Erfahrungen der Brigade zusammengefasst und im ganzen Kreis bekannt gemacht. Damals ist es in ganz Anhui zu solchen Verteilungen der Felder auf die Haushalte gekommen, im Provinzmaßstab wurden »Selbstverantwortungsfelder« eingerichtet, die von den Bauern damals als »Lebensrettungsfelder« bezeichnet wurden. [306] Als 1962 die Verantwortungsfelder korrigiert wurden, wurden in den Produktionsteams im Kreis Fengyang nur noch 20 Prozent im Kollektiv bewirtschaftet. Der Gedanke,
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