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Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Titel: Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yang Jisheng
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einzelnen Gebiete nicht mehr gewagt, weitere Produktionszahlen zu melden. Auf einer nationalen Konferenz der für Finanzen und Handel zuständigen Sekretäre lagen die Produktionszahlen der vorgelegten Berichte mit 390 Milliarden Pfund noch unter denen von 1957. Der Ankauf verlief ausgesprochen schleppend, die Vorräte in den Speichern wurden immer weniger.
    Ende September waren in den Speichern von 82 großen und mittelgroßen Städten mit insgesamt 61 Millionen Einwohnern nur noch halb so viele Vorräte wie im Vorjahr. Das Getreide wurde nach Belieben in andere Gebiete transferiert oder verkauft.
Tab. 9.6  
Nahrungsmittelmengen, die während der schweren Hungersnot vom Staat an die ländlichen Gebiete rückverkauft wurden (Marktgetreide,
in 100 Mio. Pfund)
 
 
 
 1957 – 1958
 
 1958 – 1959
 
 1959 – 1960
 
 1960 – 1961
 
 1961 – 1962
 
das ganze Jahr 
 
 419,66
 
 505,19
 
 526,48
 
 362,09
 
 268,45
 
Zweites Halbjahr 
 
 134,03
 
 201,01
 
 166,93
 
 132,67
 
 57,16
 
Drittes Quartal 
 
 84,06
 
 102,20
 
 101,14
 
 84,47
 
 53,24
 
Juli 
 
 38,73
 
 42,18
 
 37,55
 
 35,14
 
 25,97
 
August 
 
 23,02
 
 31,56
 
 29,37
 
 27,13
 
 19,73
 
September 
 
 19,31
 
 28,46
 
 24,22
 
 22,20
 
 13,54
 
Viertes Quartal 
 
 49,97
 
 98,81
 
 75,85
 
 48,20
 
 37,92
 
Oktober 
 
 16,75
 
 36,06
 
 28,59
 
 17,96
 
 11,86
 
November 
 
 15,54
 
 31,02
 
 22,10
 
 13,54
 
 11,76
 
Dezember 
 
 17,68
 
 31,73
 
 25,16
 
 16,70
 
 14,30
 
Erstes Halbjahr 
 
 285,63
 
 304,18
 
 359,49
 
 229,41
 
 171,29
 
Erstes Quartal 
 
 94,46
 
 110,26
 
 142,71
 
 89,46
 
 171,29
 
Januar 
 
 22,19
 
 30,18
 
 33,63
 
 21,63
 
 16,61
 
Februar 
 
 22,96
 
 29,88
 
 40,91
 
 26,13
 
 15,93
 
März 
 
 44,31
 
 50,20
 
 68,17
 
 41,70
 
 31,04
 
Zweites Quartal 
 
 191,17
 
 193,82
 
 216,78
 
 139,95
 
 107,71
 
April 
 
 59,09
 
 69,67
 
 78,02
 
 49,49
 
 38,18
 
Mai 
 
 72,71
 
 72,87
 
 77,92
 
 49,43
 
 37,46
 
Juni 
 
 59,37
 
 51,38
 
 60,84
 
 41,03
 
 32,07
Quelle: »Übersicht über das Nahrungsmittelmaterial des Planungsbüros des Nahrungsmittelministeriums«, 25. August 1962.
    Am 16. Oktober sagte Li Xiannian in seinem Bericht auf der Konferenz der für Finanzen und Handel zuständigen Sekretäre, in den kommenden neun Monaten (also von Oktober dieses Jahres bis zum Juni des kommenden Jahres) werde die Verkaufsquote im Vergleich zum realen Rückverkauf des vorangegangenen Vergleichszeitraums um 25 Prozent niedriger liegen. Für die private Versorgung der Bauern bleibe noch weniger. Li Xiannian sagte, wenn die durchschnittliche monatliche Verkaufsquote nicht 260 Millionen Pfund unter der des Vorjahres liege, könne der Plan, die Speichervorräte um 330 Millionen zu erhöhen, in diesem Jahr nicht realisiert werden. Denn ohne reichliche Vorräte könne er die Versorgung der Städte nicht garantieren.
    Auch wenn die Rationen in den Städten immer weiter gedrückt wurden, so waren sie doch sicher. Zu bedauern waren die Bauern. Einer Rede von Tan Zhenlin zufolge sahen die monatlichen Pro-Kopf-Rationen zwischen Oktober 1960 und Juni 1961 folgendermaßen aus: Shandong 11,13 Pfund; Henan 17 Pfund; Hebei 17 Pfund; Shanxi 20 Pfund; Liaoning 20 Pfund. Der Großteil dieser Rationen bestand aus Süßkartoffeln. So waren von den 17 Pfund von Henan nur fünf Pfund reines Getreide, in Shandong gab es überhaupt keins. [586]   Das waren natürlich nicht die staatlichen Verteilungsquoten. Die Unterschlagung von Lebensmitteln war schlimm; was bei den Bauern am Ende ankam, war bei weitem weniger, als es die oben genannten Zahlen aussagen.
    Während der Hungersnot wurde an dieser Politik des Druckes auf die ländlichen Gebiete und des Schutzes der Städte festgehalten. Wang Mingsan, damals Leiter des Nahrungsmittelamtes der Provinz Guizhou erinnert sich, dass Ende 1959 auf einer Telefonkonferenz des Zentralkomitees zur Unterstützung der Katastrophenopfer der Sekretariatssekretär des Zentralkomitees Peng Zhen die schnelle Verlegung von Vorräten aus den Provinzen zur Unterstützung von Beijing verlangte. Peng Zhen sagte: »Wenn in einer Provinz die Leute sterben, dann ist das ein Problem der Provinz, wenn in Beijing jemand stirbt, dann ist das ein Problem der

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