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Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Titel: Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yang Jisheng
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Zentralkomitee herausgegebene Verhaftungsquote bei 45000, mit dem Resultat, dass die Provinz Anhui die Vorgaben übererfüllte und 101000 Personen festsetzte; bis 1961 waren es insgesamt gut 173000, von denen über ein Drittel in Haft gestorben ist. [852]  
    In den Systemen der Umerziehung und der Umerziehung durch Arbeit der Provinz Qinghai starben im gleichen Zeitraum 49304 Menschen. Das sind 30 Prozent der Lagerinsassen und der Erwerbstätigen, die ihre Strafe abgebüßt haben. In Qinghai wurden in diesem Zeitraum 63064 Personen verhaftet, das waren 2,58 Prozent der Gesamtbevölkerung, über dreimal so viel wie in den Jahren von 1947 bis 1957. 1958 allein wurden im Zusammenhang mit dem Großen Sprung nach vorn 40602 seiner Gegner verhaftet. [853]  
    Mao Zedong hat Ende 1958 und im Frühjahr 1959 aus eigenem Antrieb den Linksruck korrigiert, so dass 1959 die Zahl der Inhaftierten und Arrestierten stark zurückging. 1960 dann haben die Institutionen der Öffentlichen Sicherheit landesweit einen entschlossenen Sturm gegen die Revision von Urteilen wegen rechter Tendenzen entfacht, um den Geist von Lushan umzusetzen; erneut kam es in großem Umfang zu Verhaftungen und Arrestierungen, allein in Qinghai wurden in einem Jahr 18177 Personen festgenommen, in Anhui waren es gut 50000. [854]  
    1958 fand eine nationale Konferenz der Öffentlichen Sicherheit statt, woraufhin in allen Provinzen nach und nach die Dynamik zur Unterdrückung der Konterrevolution zunahm. [855]  
    Unvollständigen Statistiken zufolge wurde zwischen Winter 1958 und Juni 1959 in der Provinz Jilin ein kläglicher Rest von insgesamt 9058 Konterrevolutionären ausgegraben, davon bildeten 943 das Rückgrat verschiedener reaktionärer Bruderschaften; 677 flüchtige Delinquenten wurden gefasst und 4959 Grundbesitzer und reiche Bauern bloßgestellt. Während dieser Schlacht kamen von den Massen 26839 Anzeigen und Bloßstellungen, von Wert waren 16538. Unter diesem Druck haben sich 2232 Konterrevolutionäre und flüchtige Kriminelle gestellt und selbst angezeigt. Im Juli 1960 verstärkte die Provinz Jilin noch einmal die Dynamik der Haftbefehle »in Regionen, in denen die demokratische Revolution nicht vollständig durchgeführt wurde«. [856]   Nach dem vielfältigen Material, das für das vorliegende Buch gesichtet wurde, sind die Vorgänge in Jilin verallgemeinerbar.
    1958 – 1960 hat das Kreisgericht Tianchang in Anhui mit amtlichem Siegel versehene Blanko-Urteile in die Gemeinden geschickt – sobald jemand sich nicht entsprechend aufführte, konnte er jederzeit verurteilt und unter Aufsicht gestellt werden. Die Institutionen der Öffentlichen Sicherheit, die Staatsanwaltschaft und die Kader der Volkskommunen konnten die Blanko-Urteile jederzeit nach Belieben ausfüllen, ja es kam sogar zu einer, allerdings geringeren, Zahl von mündlichen Urteilen. [857]  
    Zwischen 1958 und 1961 wurden in der Selbstverwaltungszone Chuxiong in Yunnan insgesamt 5813 Personen wegen konterrevolutionärer Umtriebe attackiert, 1958 10549 Personen als schlechte Elemente angegriffen, 37 von ihnen zum Tode verurteilt, 3238 inhaftiert und 702 in Umerziehungslager gesteckt [858]    – bei einem recht großen Teil dieser Fälle handelte es sich schlicht um Rechtsbeugung.
    Außerdem wurden in allen Gebieten Kräfte zusammengezogen und organisiert, um einen Sturmangriff vorzubereiten. Mitte Dezember 1961 hat die Provinz Jilin mit diesen vereinten Kräften gegen die Räubereien entlang den Bahnstrecken und gegen das Spekulantentum einen relativ groß dimensionierten Kesselangriff geführt. Für diese Aktion wurden provinzweit gut 20000 Kader organisiert und 12487 Orte schwerpunktmäßig untersucht. Es gab insgesamt 9905 Verdächtige, von denen 8733 untersucht wurden, 1172 kamen in Untersuchungshaft, 39 landeten im Gefängnis, 79 in Umerziehungslagern, 143 bei der Zwangsarbeit, 315 erhielten Disziplinarhaft. Andere wurden nach Kritik und Erziehung freigelassen. Von den Massen kamen über 10000 Anzeigen und Hinweise, 52 Personen wurden den Sicherheitskräften als Gesetzesbrecher übergeben. Angesichts der gewaltigen Wucht dieser Maßnahmen haben sich innerhalb von sieben Tagen gut 2000 Räuber, Spekulanten und Schmuggler gestellt und geständig gezeigt, 21 Banden gaben auf. [859]  
    1961 kam es im Kreis Chongqing in Sichuan zu einem siebentägigen Sturmangriff, »einer Kampagne für die öffentliche Ordnung«, 909 Personen wurden wegen kleinerer Diebstähle

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