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Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi

Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi

Titel: Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Kruse
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näher. Alle hoben ihre Waffen, auch Alfie, der gar nicht wusste, wie er seine bedienen sollte. Musste man vorher nicht irgendwas entsichern? Er drückte ein wenig daran herum.
    „Vielleicht habe ich ein Problem mit alten Menschen.“ Aus Esterhuysens Stimme klang Spott. „Vielleicht will ich mir von euch siechen Alten nicht vorführen lassen, wie meine Zukunft aussieht. Ihr raubt jungen, gesunden, einsatzfähigen Menschen allein dadurch, dass ihr existiert, Luft, Lebensraum und Unbeschwertheit. Möglicherweise möchte ich der Überalterung der Gesellschaft entgegenwirken und fange mit euch an.“ Er grinste. „Oder vielleicht macht es mir auch einfach nur Spaß. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Manchmal muss ich mir in meinem Beruf auch wieder in Erinnerung rufen, dass er gleichzeitig mein Hobby ist.“
    Der hat sie doch nicht alle, dachte Jeff Bridges, der ist völlig plemplem, zu einhundert Prozent gaga.
    „Du bist echt ein Spinner“, sagte er demzufolge.
    „Nenn mich nicht Spinner!“, zischte Esterhuysen.
    Etwas huschte plötzlich über den Boden.
    „Yussef!“, rief Mosche Dajan.
    Esterhuysen richtete sein Schnellfeuergewehr nach unten.
    „ NEIN !“, gelte Mosche Dajan.
    Irgendwo löste sich ein Schuss. Esterhuysen wurde mitten in die Brust getroffen und nach hinten katapultiert.
    Und dann brach die Hölle los. Esterhuysens Männer zerschossen mit einer Katjuscha die Glasfront der Olympiahalle. Es hagelte Scherben. Und gleich darauf Schüsse.
    Über den Boden robbend brachte sich Jeff Bridges in Sicherheit. Die Herzoginwitwe ballerte aus ihrem Maschinengewehr. Mireille Mathieu feuerte hinter den Gummibäumen hervor.
    Alfie duckte sich in Embryonalstellung und starrte auf die Waffe in seiner Hand, aus der sich der erste Schuss gelöst hatte. Sie war wohl doch schon entsichert gewesen.
    Er hatte seinen ersten Menschen ermordet. Alfie schluckte schwer.
    Zwei Vermummte zogen Esterhuysen nach draußen. Der Raketenwerfer zerschoss die nächste Glasfront. Sie warfen offenbar auch Sprengsätze, denn Teile der Empore stürzten mit großem Getöse ein. Wild um sich schießend hechtete Mosche Dajan die Treppe herunter.
    Hugh Hefner und Selma kamen – nur mit Badetüchern bekleidet – aus Richtung der Saunalandschaft gelaufen und riefen: „Geht’s schon los?“ und „Nicht ohne uns anfangen!“
    Die Herzoginwitwe feuerte laut juchzend ihr Maschinengewehr leer, Mireille Mathieu schoss erst nach links, dann nach rechts, dann wieder nach links – und jedes Mal nahm sie dabei eine sexy Stellung ein, als würde sie für ein Fotoshooting von Women & Guns posieren. In ihrem schwarzen Strampler sah sie aus wie Catwoman.
    Als sich einer vonEsterhuysens Männern durch die zerschossene Tür vorwagte, sprang Selma ihm auf den Rücken und verkrallte sich in ihm. Sie rief noch: „Mist, meine Fingernägel sind abgebrochen!“, dann biss sie ihm herzhaft in den Hals.
    Aus einem riesigen Colt mit Perlmuttgriff gab Hugh Hefner einen Schuss ab. Der Rückstoß war so heftig, dass er ihn nach hinten gegen das Treppengeländer katapultierte. Stöhnend blieb er liegen und hielt sich mit schmerzverzerrten Zügen das Bein. „Immer auf dieselbe Stelle“, stöhnte er.
    Mosche Dajan rannte wild um sich ballernd zu Yussef, hob ihn auf, steckte ihn vorsichtig in sein Hemd – wie eine Känguru-Mutter ihr Kleines in den Beutel – und rannte erneut wild ballernd in Deckung.
    Wenn sie in diesem Tempo weiterfeuerten, würde ihre Munition nicht mehr lange reichen. Opas Sarg war zwar voll gewesen, aber für eine Schlacht dieses Ausmaßes nicht voll genug.
    Draußen, in Seefeld, gingen überall die Lichter an. Überall griffen Hotelgäste zu hausinternen Telefonen, um sich beim Nachtportier über den Lärm zu beschweren. Anwohner griffen zum Hörer, um Polizei und Feuerwehr zu verständigen. In der Ferne hörte man eine Sirene.
    „Code blau!“, brüllte Jeff Bridges und robbte durch den Kugelhagel in den hinteren Teil der Anlage. „Code blau!“
    Alle – bis auf Mandy und Alfie – folgten Jeff Bridges wild um sich schießend.
    „Code blau heißt dann wohl Rückzug“, rief Alfie und wollte seinen Senioren folgen. Da spürte er den kalten Lauf einer Waffe an seiner Stirn.
    „Nicht so schnell.“
    Es war Mandy, die ihm ihre Waffe an die Stirn hielt.
    Alfie verstand die Welt nicht mehr. „Was? Wie? Du ... du arbeitest für Esterhuysen?!“
    Mandy lachte humorlos auf. „Gott, bist du blöd. Nein, ich kenne diesen Esterhuysen gar

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