Grace - Die Biographie
Stéphanie im Kampf gegen Aids und hat den Verband »Fight Aids Monaco« gegründet, dem sie auch als Präsidentin vorsteht. Im Rahmen dieser Tätigkeit wirkt sie 2006 auch an dem Benefizsong L’ or de nos vies mit, dessen Erlöse an die monegassische Stiftung gehen.
Das Schicksalhafte, das sie seinerzeit in jenem fatalen September 1982 erlebt hat, das mag sie seither begleitet haben.
Immer wieder wird angesichts des Todes von Grace Kelly und den Folgen, unter denen vor allem Prinzessin Stéphanie über Jahre hinweg zu leiden hat – aber auch ihr Vater, Fürst Rainier, der als Witwer bis zu seinem Tod im April 2005 allein lebt und nicht mehr heiratet –, erneut von jenem Fluch der Grimaldis gesprochen, der einst Ende des 13. Jahrhunderts entstand.
Über den Tod von Grace Kelly sagt Robert Dornhelm: »Ich habe mich etwas gewundert – aber eigentlich war ich nicht wirklich überrascht –, dass sie frühzeitig davonging. Denn die Angst, dass das, wofür sie stand, was sie ausgemacht hat, verwässert wird, dass sie zu einer älteren Dame wird, die unglücklich dort im Schloss lebt und möglicherweise bitter wird und nicht erfüllt ist –, das hat nicht zu ihr gepasst. Sie war ein Star. In dem Sinne von: Sie hat das Licht immer aufgefangen, das auf sie schien, und dann hat sie geleuchtet.
Dass sie so jung gestorben ist, passt eigentlich ganz gut zu dem Mythos. Das Altwerden – obwohl sie immer darüber gescherzt hat, dass sie dann mit der Métro fahren kann, und niemand würde sie erkennen –, das war nur Gerede, das habe ich nie geglaubt, dass das je passieren wird. Obwohl es romantisch war für sie, diese Vorstellung, jemand anderes zu sein. Aber das andere Leben hat sie zur Genüge gehabt und ausgekostet.« 463
Nur sieben Wochen vor ihrem überraschenden Tod, am 22. Juli 1982, gibt Fürstin Gracia eines ihrer seltenen und letzten Fernsehinterviews – mit dem Journalisten Pierre Salinger unterhält sie sich draußen im Garten des Palastes eine Stunde lang für die Sendung 20/20 des US-Senders ABC.
Als Salinger sie einmal an einer Stelle überraschenderweise fragt, wie sie denn später einmal von der Nachwelt in Erinnerung behalten werden möchte, da antwortet sie: »Ich wünsche mir, dass man mich als eine Frau im Gedächtnis behält, die stets bemüht war, ihre Aufgabe getreulich zu erfüllen; die verständnisvoll war und gütig. Ich möchte als anständig in Erinnerung bleiben und als liebevoll.« 464
Und es ist, als würde in ihren Worten so etwas wie eine leise Vorahnung eines allzu frühen Abschieds anklingen.
Das Grab von Grace Kelly, von Fürstin Gracia Patricia von Monaco, es befindet sich in der Kathedrale St. Nicholas, hoch oben auf dem Felsen, Le Rocher. Vom Portal der Kathedrale aus bietet sich auf den Treppen ein wunderbarer Blick auf das azurblaue Meer und den Horizont. Hier haben Grace und Fürst Rainier III. geheiratet, hier liegen sie inzwischen beide begraben, Seite an Seite.
Immer wieder kommen Touristengruppen aus aller Herren Länder zur Kathedrale und werden durch das sakrale Gebäude geführt, welches Teil des »Parcours Princesse Grace«, des »Fürstin Gracia Pfades« in Monaco ist, einem Pfad, der quer durch das Fürstentum führt und mittels fünfundzwanzig aufgestellter Foto-Text-Tafeln einige ihrer Wegstationen innerhalb Monacos nachzeichnet. In der Kathedrale bleiben die Menschen schließlich alle an einem Punkt stehen – am Ende des Chor-Rundgangs linkerhand, am vorletzten der Fürstengräber.
Hier liegt Grace, als einzige Frau.
In einfachen lateinischen Lettern ist zu lesen:
GRATIA PATRICIA
PRINCIPIS RAINERII III UXOR
OBIIT ANN. DN̄I. MCMLXXXII
Hier, an dieser Grabplatte, endet die Lebensgeschichte des Mädchens aus der Henry Avenue in Philadelphia. Des amerikanischen Mädchens, das Prinzessin wurde.
»Wen die Götter lieben, den lassen sie jung sterben«, lautet ein volkstümlich tradierter Ausspruch des vorchristlichen römischen Dichters Titus Plautus.
Die Götter müssen Grace Kelly geliebt haben.
— ABSPANN
Gespräch mit
Seiner Hoheit Fürst Albert II. von Monaco
— Thilo Wydra:
Eure Hoheit, was kommt Ihnen zuerst in den Sinn, wenn Sie als Sohn an Ihre Mutter denken, an Fürstin Gracia Patricia von Monaco?
— Fürst Albert II. von Monaco:
Nun, ich glaube, ich spreche hier auch für meine Schwestern – was uns als Erstes in den Sinn kommt, ist natürlich vor allem unsere Mutter. Sie war auch Fürstin, und sie war eine ganz unglaubliche,
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