Gracie in Love
Vielleicht schon seit vierzehn Jahren, wer weiß. Ich liebe dich so sehr, ich kann nicht mit ansehen, wie du das alles wegwirfst. Siebenundneunzig Millionen Dollar. Dieses Haus. Die Bank. Außerdem weiß ich, dass die Stadt dir inzwischen nicht mehr egal ist. Du würdest dich gerne niederlassen. Lass uns gemeinsam hierbleiben!“
„Ich habe genug Geld.“
„Es geht nicht ums Geld.“ Sie schüttelte ihn. „Es geht um Herkunft und Zugehörigkeit, es geht darum, in einem Ort verwurzelt zu sein.“
„Ich habe genug Geld auf den Ölplattformen verdient.“
Er fand es wunderbar, wie sie versuchte, ihn zu überzeugen. Allerdings war ihr noch nicht aufgegangen, dass er nur eins brauchte: sie.
„Es geht nicht ums Geld“, wiederholte sie. „Auch mein Geschäft läuft gut. Lief gut. Ich kann es wieder aufbauen. Ich werde Pam dazu verpflichten, eine Erklärung abzugeben. Ich weiß, ich kann es schaffen. Aber auch darum geht es nicht. Es geht darum, dass du eine echte Chance hast. Gib jetzt nicht alles auf, ohne es wenigstens versucht zu haben.“
„Es geht nicht darum, es zu versuchen“, korrigierte er sie. „Ich meine es so, wie ich es gesagt habe. Ich liebe dich, und ich will nicht, dass du das jemals infrage stellst.“
Oje, das war ja furchtbar kompliziert mit diesem Mann, so lieb er es auch meinte. „Siebenundneunzig Millionen Dollar. Niemand ist so viel Geld wert.“
Er zog sie an sich und küsste sie. „Du bist es wert. Ich komme am Dienstagabend, sobald die Wahlbüros geschlossen sind. Dann falle ich vor dir auf die Knie und mache dir einen Heiratsantrag. Und wag ja nicht, etwas anderes als Ja zu sagen!“
Gracie erinnerte sich nicht daran, wie sie nach Hause kam. Glücklicherweise war nicht viel los auf den Straßen. Ihr ganzer Körper, ihre Seele waren außer Kontrolle. Sie war völlig schockiert.
Mindestens fünfzehn Mal hatte Riley ihr seine Liebe gestanden und versprochen, ihr einen Heiratsantrag zu machen. Das war ein wunderbares Gefühl. Bald würden sie richtig zusammen sein.
Allerdings war sie auch wütend und entrüstet. Wieso gab er alles auf, nur um ihr zu beweisen, dass es ihm nicht ums Geld ging? Sie würde an seiner Liebe auch so niemals zweifeln. Es war einfach nur bescheuert von ihm und starrköpfig. Typisch Mann, dachte Gracie. Ein solches Erbe auszuschlagen!
Sie ging ins Haus und nahm ihr Handy aus der Handtasche. Später würde sie sich darum kümmern, Pams Anschlag auf ihre Gesundheit dem Sheriff zu melden. Jetzt musste sie erst noch etwas Wichtigeres erledigen.
„Hallo Mom, ich bin’s. Ich brauchte deine Hilfe und die von Alexis und Vivian auch, wenn’s geht. Uns bleibt nicht viel Zeit. Können wir uns alle in einer halben Stunde bei dir treffen? Ich muss noch Jill und ein paar andere Leute anrufen. Ja. Ich erkläre alles, wenn ich da bin. Ach so: Kennst du jemanden bei der Zeitung?“
Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012
21. KAPITEL
R iley verbrachte einen sehr ruhigen, entspannten Sonntag allein zu Hause. Gracie hatte ihn angerufen und gesagt, sie fühle sich nicht gut und wolle sich lieber ausruhen. Er hätte zwar Lust gehabt, sie zu sehen, aber sie sollte sich lieber erholen.
Am Nachmittag war er nur kurz nach Santa Barbara gefahren und hatte sich Ringe angesehen. Gracie sollte einen ganz besonderen Verlobungsring bekommen.
Im vierten Geschäft war er fündig geworden. Jetzt stand die Schachtel mit dem Ring auf der Kommode in seinem Schlafzimmer. Nach der Wahl würde er ihr den Antrag machen und ihr den Ring anstecken.
Noch vor kurzer Zeit war es für ihn undenkbar gewesen, auch nur an eine Heirat zu denken. Wenn ihm vor zwei Monaten jemand gesagt hätte, er würde sich in Gracie Landon verlieben, hätte er laut gelacht. Aber dann war sie in seine Welt gewirbelt wie ein Tornado, und plötzlich war alles anders – vor allem er selbst.
Am Montagmorgen wachte er früh auf und holte als Erstes die Zeitung rein. Natürlich war die Verhaftung des Bürgermeisters die Titelschlagzeile. Riley musste grinsen, als er die ersten Zeilen des Artikels las. Zwar würde er die Wahl vermutlich verlieren, aber auf Yardley warteten wohl einige Jahre Gefängnis. Irgendwie hatte Riley das Gefühl, dort würde es für den Bürgermeister nicht mehr so gut laufen.
Es gab auch einen Artikel über Pam. Sie hatte zugegeben, dass sie sich an Gracie hatte rächen wollen und deshalb die Backmischungen in ihr Auto gelegt hatte. Wenn Riley die Bewohner
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