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Gracie in Love

Gracie in Love

Titel: Gracie in Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery
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willst du dich niederlassen? Hier?“
    Gracie gab ein Geräusch von sich, das nach Ersticken klang. „Nicht für Geld und gute Worte! Garantiert nicht in Los Lobos. Ich gehe zurück nach L. A.!“
    „Ganz deiner Meinung“, stimmte Riley ihr zu. „Zumindest was Los Lobos betrifft.“
    „Aber du wirst hier bleiben. Denn wenn du die Wahl gewinnst, wirst du Bürgermeister. Und so eine Amtszeit dauert vier Jahre.“
    „Das Testament besagt nur, ich muss die Wahl gewinnen. Nicht, dass ich das Amt auch antreten muss.“
    Gracie legte ihr Werkzeug hin. „Du meinst, du willst danach alles stehen und liegen lassen? Und was ist mit der Bank? Willst du sie verkaufen?“
    Wieso eigentlich nicht, fragte sie sich. Für die Kunden änderte sich bei einem Verkauf ja nichts. Wahrscheinlich würde eine multinationale Großbank zuschlagen.
    „Ich würde sie schließen“, gestand Riley ihr.
    „Ich verstehe nicht.“
    Fast gelangweilt zuckte er mit den Schultern. „Sobald die Bank mir gehört, kann ich damit machen, was ich will. Und ich werde sie schließen. Diese Scheißbank war das Einzige, was meinen Onkel je interessiert hat. Und deshalb werde ich dafür sorgen, dass sie verschwindet. Als hätte es sie nie gegeben.“
    Rache. Natürlich. Jetzt fiel Gracie wieder ein, worum es Riley ging. Er wollte es endlich seinem Onkel heimzahlen.
    „Aber wenn die Bank dichtmacht, was passiert mit dem Geld der Kunden?“
    „Sie bekommen es zurück. Die Konten werden aufgelöst. Alles wird ausgezahlt, und das war’s.“
    „Und was sollen die Leute machen, die einen Kredit bei der Bank haben?“
    „Sich woanders nach einer Finanzierung umsehen.“
    „Und wenn das nicht geht?“
    „Ist das nicht mein Problem.“
    Aber vielleicht war es bald ihres. Obwohl sich Gracie ziemlich sicher war, dass auch eine andere Bank ihrer Mutter einen Kredit geben würde. Das Haus war abbezahlt, und sie hatte nur eine Hypothek aufgenommen, um Vivians Hochzeit zu bezahlen. Das hoffte Gracie zumindest.
    Riley lächelte. „Pam hat für ihr Bed & Breakfast übrigens auch einen Kredit bei meiner Bank. Das dürfte eine gute Nachricht für dich sein.“
    „Stimmt. Aber um die anderen Leute mache ich mir Sorgen. Riley, ich weiß ja, dass du es deinem Onkel endlich heimzahlen willst, und das verstehe ich auch. Aber muss darunter die ganze Stadt leiden? Du ruinierst die Leute ja.“
    „Wie gesagt, das ist nicht mein Problem.“
    Die ganze Zeit hatte sie sich so wohl gefühlt mit ihm, und er war so wunderbar zu ihr gewesen. Doch jetzt fiel ihr diese große Wut wieder ein, die er in sich trug. Tief sitzenden Schmerz und Enttäuschung.
    „Ich finde, man darf unschuldige Leute nicht büßen lassen, nur weil man sich an einem einzigen Mann rächen will“, gab Gracie zu bedenken. „So lädt man eine sehr große Schuld auf sich, grundlos noch dazu.“
    „Wer sagt, dass ich mich schuldig fühlen werde? Und außerdem: Wieso kümmern dich die Leute von hier? Du kannst es doch auch kaum erwarten, diesem Kaff wieder den Rücken zu kehren!“
    „Ja. Aber mir tun trotzdem die Leute leid, die davon betroffen sein werden.“
    „Sie werden drüber wegkommen.“
    Gracie fand seine Einstellung nicht gut. Er glaubte vielleicht, es wäre leicht, einfach so zu verschwinden, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Aber das bezweifelte sie. War eine Rache so viel Leid wert?
    „Wie sieht’s jetzt aus mit dem Abendessen?“, fragte er.
    „Geht klar. Wieso?“
    „Weil du zu viel denkst. Und weil dir mein Plan nicht gefällt.“
    „Ich bin nicht in der Position, dein Vorhaben zu bewerten. Ich hoffe einfach nur, dass du dir das gut überlegt hast und dass sich die ganze Angelegenheit auch wirklich lohnt.“
    „Keine Sorge. So wie es im Moment aussieht, werde ich die Wahl ohnehin nicht gewinnen und daher die Bank nicht erben. Dann ist die Stadt sicher vor mir.“
    „Ich weiß doch, dass du dich nicht so leicht geschlagen gibst. Ich würde sagen, deine Chancen stehen immer noch gut.
    „Stimmt.“ Er erhob sich. „Soll ich dich um Viertel nach sieben abholen? Wir treffen Jill und Mac dann um halb acht in Bill’s Mexican Grill.“
    „Alles klar.“ Gracie sah auf die Uhr. Es war kurz nach vier. Also konnte sie noch ein bisschen an den Blättern arbeiten und sich dann in aller Ruhe schick machen. Wenn sich heute Abend schon sämtliche Bewohner von Los Lobos das Maul über sie zerreißen würden, wollte sie wenigstens gut dabei aussehen.
    „Ich finde alleine raus“, rief Riley

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