Gracie in Love
ihr beim Hinausgehen zu. „Bis später.“
„Ja. Tschüs.“
Als die Haustür hinter ihm zuschlug, seufzte Gracie.
Sie verstand ja, dass die Schließung der Bank zu seinem Racheplan gehörte, aber es war trotzdem falsch. Nur: Wie konnte sie ihn davon überzeugen?
Na ja, eigentlich ging es sie ja nichts an. Außer dass auch ihre Mutter betroffen sein würde. Natürlich würde Gracie ihr unter die Arme greifen, sollte das nötig werden. Das würde also kein Problem sein.
Dennoch blieb ihr genug Stoff zum Grübeln: Ob sie vielleicht schwanger war, wieso Pam so nett zu ihr war, wer ihr und Riley gefolgt war und die Bilder gemacht hatte. Dann waren da noch die Wahl, die eventuelle Hochzeit ihrer Schwester, die Beziehung zu ihrer Familie insgesamt und welche Art Torte sie für den Geschichtsverein machen sollte. Und nicht zu vergessen ihr hochoffizielles Date mit Riley.
Holly glitt vom Schreibtisch und richtete ihren Rock. Sie beugte sich herunter und küsste Franklin Yardley, dann verließ sie sein Büro.
Franklin lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Oh Mann, er würde es echt vermissen, dieses Mädel zu vögeln. Schon der Gedanke daran, wie sie im knappen Röckchen und ohne Slip durch sein Büro lief, erregte ihn.
Er hatte immer willige Assistentinnen gehabt, gleich seit seinem ersten Jahr als Bürgermeister. Es war immer derselbe Typ Frau: jung, intelligent, sexuelle Ausstrahlung. Er hatte den jungen Dingern alles beigebracht, was er wusste, und irgendwann waren sie dann weitergezogen.
Und auch das würde er vermissen, diese Willigkeit der jungen Frauen. Es jederzeit, an jedem Ort zu tun. Aber ein Versprechen war nun mal ein Versprechen, und er hatte versprochen, diese Weibergeschichten sein zu lassen. Die Vorstellung, für den Rest seines Lebens nur noch mit einer einzigen Frau Sex zu haben, war zwar etwas beängstigend, aber das würde es wert sein.
Er würde auch sein Amt vermissen und vor allem die Annehmlichkeiten, die damit verbunden waren. Sobald die Wahl zu seinen Gunsten ausgefallen war, würde er die Bücher bereinigen und das Privatkonto auflösen, auf das er seit fünfzehn Jahren Geld der Gemeinde hatte fließen lassen. Den ganzen Papierberg an belastendem Material wollte er in Rauch aufgehen lassen.
Dann würde er sich selbstverständlich von Sandra scheiden lassen, das Land verlassen und nur noch seinem neuen Luxusleben frönen. Sein privater Telefonanschluss klingelte, und als er nach dem Hörer griff, dachte er: Wie schön es ist, wenn sich alles zusammenfügt.
„Yardley“, meldete er sich kurz angebunden.
„Hallo, Lover. Wie steht’s?“
Franklin sah zur geschlossenen Bürotür hinüber. Holly saß hinter dieser Tür. Erst vor zehn Minuten hatte er ihr beinahe das Hirn herausgevögelt, auf diesem Schreibtisch.
„Super. Und bei dir?“
„Alles bestens. Ich bin glücklich. Du warst toll beim Rededuell.“
„Danke. Ich muss sagen, ich war etwas in Sorge wegen der Umfrageergebnisse für Riley. Ich dachte schon, wir müssten unseren Fotografenfreund noch mal engagieren, aber das ist jetzt wohl nicht mehr nötig. Riley wird die Wahl verlieren.“
„Ich weiß. Mir will nicht in den Kopf, wie er so blöd sein kann, mit dieser Gracie Landon rumzumachen.“ Die Stimme der Frau wurde leiser. „Diese kleine Nutte. Aber für uns kann es nur gut sein. In wenigen Wochen wirst du wiedergewählt, und Riley Whitefield wird alles verlieren.“
„Inklusive der siebenundneunzig Millionen seines Onkels.“ Franklin seufzte zufrieden. „Aber du weißt ja, dass wir nicht alles bekommen werden.“
„Das ist schon in Ordnung“, sagte sie leichthin. „Vierzig Millionen reichen mir als Entschädigung. Freundlicherweise hat Donovan Whitefield den größten Teil seines Vermögens ja dem Verein zur Förderung von Waisenkindern auf Grand Cayman hinterlassen.“
Franklin nickte. „Er hatte ja schon immer ein Herz für alle, die es nicht so gut getroffen haben wie er. Vor allem für seine Freunde. Waren die Kaimaninseln nicht sogar seine Idee? Der Rest des Vermögens geht an echte Wohltätigkeitsorganisationen, damit es nicht so auffällt.“ Er kicherte. „Würde mich mal interessieren, was Riley sagt, wenn er erfährt, dass sein Onkel ihn dermaßen verarscht.“
„Das wird er nie erfahren“, sagte die Frau. „Er wird einfach die Wahl verlieren und die Stadt verlassen. Und zwar mit eingezogenem Schwanz.“
„Und dann packen auch wir zwei unsere Koffer und sind weg.“
„Ich kann es kaum
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