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Graf Dracula auf Schreckenstein

Graf Dracula auf Schreckenstein

Titel: Graf Dracula auf Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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um sich und fauchte. Da öffneten die Minis die Augen, rieben sich den Schlaf heraus, der kleine Kuno gähnte, als wolle er den Drachenmann verschlingen, der näher kam und mit seinen Fledermausschwingen fuchtelte. Die Schwingen verdeckten für die Kamera den Blick auf die Zwerge. Wa winkte sie heraus. Als sie weg waren, hörte der Vampir auf mit den Armen zu wedeln und gab der Kamera den Blick auf den Stolleneingang wieder frei. Der Platz davor war leer.
    „Ein ganz simpler Trick“, meinte Doktor Waldmann. Selbstverständlich wurde die Szene wiederholt. Schon zur Sicherheit. „Eine Szene kann von den Schauspielern perfekt sein und durch einen Fehler im Filmmaterial unbrauchbar werden.“
    „Action“, sagte Känguruh, nach vorhergegangenem Ritual. Viele Ritter mußten sich abwenden oder steckten das Taschentuch zwischen die Zähne. Es war einfach zu komisch.
    „Cut!“ sagte Känguruh. „Noch einmal. Und schneller weg, wenn Dracula hat Flügel ausgebreitet.“
    Jetzt machten die Minis ihre Sache perfekt.
    „Cut!“ rief Känguruh. „Wonderful!“
    Und Wa rief: „Oberprimstens! Gestorben.“
    Der kleine Herbert strahlte über dieses Lob, die anderen Zwerge steckten die Köpfe zusammen und Mini-Ritter Eberhard murmelte: „Wir waren nur so gut, weil wir sauer sind. Auslachen lassen wir uns nämlich nicht. Das schwöre ich euch, bei meinem Gartenzwergbart!“
     
     
     

Auch Gäste haben Pflichten
     
    Mit einem Tag Verspätung erschien die Extra-Ausgabe der Schulzeitung „Wappenschild“. Sie wurde nach dem Frühstück von Mücke und Strehlau verteilt und bestand nur aus einem Blatt. Doch dieses Blatt hatte es in sich.
     

     
    Der Behauptung folgten Beispiele, die beweisen sollten, daß die Kritik berechtigt war.
    Während die Filmleute im Burghof ihr Gerät für eine Szene am Durchgang aufbauten, sorgte die Redaktion dafür, daß auch sie das Extrablatt zu lesen bekamen. Die Minis, als Kleindarsteller den Filmleuten am besten bekannt, verteilten die Blätter. Der kleine Eberhard las Wa den Leitartikel sogar vor, worauf der nur den Kopf schüttelte: „Eure Sorgen möcht ich haben!“
    Linda, die heute auch wieder dabei war, in ihrem langen roten Kleid, schaute nur flüchtig auf das Blatt und rief: „Sogar eine eigene Zeitung habt ihr! Mein Gott, Kinderchen, ist ja süß!“
    Wenn das Extrablatt den gewünschten Erfolg nicht hatte, lag das vor allem an den Rosenfelserinnen. Auf das Versprechen, die Arbeitszeit nachzuholen, hatten sie frei bekommen und waren samt Leiterin und Lehrerinnen mit Omnibussen herübergekommen. Wie nicht anders zu erwarten, ergriffen die Mädchen sofort Partei gegen die Ritter, fanden das Extrablatt albern und kindisch, wie sie sich ausdrückten. Besonders an Mückes Beobachtung im letzten Artikel, daß die Filmleute heimlich schlecht übereinander reden, nahmen sie Anstoß.
    „Die spinnen ja mit ihrer Ehrlichkeit!“ rügte Doris.
    Dampfwalze stand mit einer Gruppe von Mädchen, unter ihnen Ingrid, bei der Kamera und erzählte von den Dreharbeiten, als sei er seit Jahren beim Film. Das Extrablatt zu verteidigen — auf den Gedanken kam er nicht. Zu guter Letzt erschien, begleitet von Rex und Känguruh, auch noch ein leibhaftiges Gespenst, in langem, weißem Hemd mit schmalem Kopf und riesiger Nase.
    Sonja Waldmann, die es als erste entdeckte, stieß Stephan und ihren Vater an: „Das darf nicht wahr sein!“
    Sie hatte sich jedoch nicht geirrt. Das Gespenst steuerte direkt auf Fräulein Doktor Horn zu und sagte mit schnarrender Stimme: „Entschuldigen Sie... ks... wenn ich Ihnen heute in dieser... ks... Aufmachung gegenübertrete. Aber was tut man nicht alles zur Erhaltung seiner... ks... Burg.“
    „Schaut euch die Horn an!“ freute sich Ottokar. „Wie peinlich ihr das ist, wo sie Mauersäge doch so verehrt!“
    „Dafür stört es ihn um so weniger“, meinte Sonja, und tatsächlich, Mauersäge schien die allgemeine Verblüffung, die sich jetzt in Lachen Luft machte, zu genießen.
    „Wer mich... ks... auslacht, dem erscheine ich heute nacht!“ verkündete er laut und fuchtelte mit den Armen.
    „Oh, ja bitte, erscheinen Sie mir, Graf!“ flehte Linda, worauf Mauersäge sie, als Gespenst alter Schule, mit einem Handkuß begrüßte.
    Andi schüttelte den Kopf und grinste: „Unsere Mauersäge — oberprimstens!“
    Da kam der kleine Egon und berichtete: „Eigentlich haben sie einen Schauspieler gehabt, der das Schloßgespenst hätte spielen sollen. Aber der hat gestern

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