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Granger Ann - Varady - 02

Titel: Granger Ann - Varady - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denn umsonst ist nur der Tod
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können Sie wetten«, meinte Parry und kicherte.
»Die Kidnapper wissen ganz sicher, wie viel Geld er besitzt,
denn sie …« Er brach ab und wirkte für einen Augenblick
verlegen.
»Erzählen Sie weiter«, ermutigte ich ihn. »Sie haben
schließlich schon angefangen.«
»Nun ja …« Er wand sich. »Die erste Lösegeldforderung
war halbwegs bescheiden … sofern man das von einem Lösegeld sagen kann. Bei der nächsten Forderung war der Preis
dann bereits mächtig hochgegangen. Szabo meint, das käme
daher, dass er die erste Forderung nicht gleich bezahlt hat.
Er hat Angst, dass die Forderung immer höher wird, je länger sich die Entführung hinzieht. Wir haben unsere liebe
Mühe, ihn im Zaum zu halten und sicherzustellen, dass er
nicht hinter unserem Rücken einen Handel mit den Gangstern eingeht.«
»Ist das der Grund, aus dem Sie ihn zu mir geschickt haben?« Mir kam ein Gedanke, der mir bis zu diesem Augenblick unglaublich erschienen wäre, doch im Licht der jüngsten Ereignisse gar nicht mehr so abwegig wirkte. »Hey!«,
sagte ich indigniert. »Haben Sie vielleicht geglaubt, dass er
versuchen könnte, mich als Mittelsfrau zu benutzen?«
»Irgendjemanden muss er schließlich einschalten.« Partys
Tonfall war trotzig und herausfordernd zugleich. »Es hätte
ja sein können, dass er glaubt, Sie seien für diese Rolle die
Richtige.«
»Nun, hat er aber nicht! Er hat es nicht einmal angedeutet«, erzählte ich ihm. »Und falls er es getan hätte, hätte ich
es sofort abgelehnt!«
»Falls er es doch noch tun sollte, informieren Sie mich
auf der Stelle, in Ordnung? Mich oder irgendjemanden
sonst, der an dem Fall arbeitet. Auf dem schnellsten Weg,
ohne irgendwelche Verzögerungen. Sie werden nicht versuchen, clever zu sein oder irgendwelche verrückten Sachen zu
unternehmen, verstanden?«
»Das ist wirklich ein wunderbares Szenario«, meinte ich.
»Niemand traut niemandem über den Weg! Szabo vertraut
weder der Polizei noch den Kidnappern. Sie vertrauen Szabo nicht. Ich vertraue weder Ihnen noch Szabo oder den
Kidnappern oder Jeremy Copperfield oder sonst irgendjemandem. Und außerdem – haben Sie inzwischen Merv gefunden? Fährt er neuerdings ein Motorrad?«
»Wir haben ihn gefunden.« Parry verschränkte die Arme
und blickte mich selbstgefällig an. »Er hat ein Alibi für die
Nacht, in der der alte Mann in den Kanal gefallen ist. Er hat
mit ein paar von seinen Kumpanen ferngesehen. Fußball,
ein Länderspiel. Sie alle schwören es. Sie hatten sich ein paar
Kisten Bier organisiert und haben die Wohnung nicht verlassen, in der sie waren. Und was soll das überhaupt heißen,
Sie vertrauen mir nicht?«
»Alibi?« Ich glaubte mich verhört zu haben.
»Das ist richtig. Er hat das Spiel tatsächlich gesehen. Er
hat den Verlauf im Kopf. Mir ist klar, dass das noch nichts
heißen muss, weil am folgenden Abend eine Zusammenfassung mit den Höhepunkten ausgestrahlt wurde. Aber die
vier seiner Kumpel, die darauf schwören, dass Merv die
ganze Zeit bei ihnen waren, bedeuten eine ganze Menge.«
»Ich habe Merv gesehen – und Ganesh hat ihn ebenfalls
gesehen –, als er und einer seiner Freunde Albie von der
Straße weg entführen wollten. Merv und einer seiner Kumpane!«
»Schlechte Beleuchtung, schwierige Umstände … Sie können nicht beschwören, dass er es war, Fran.«
»Warum nicht? Und was ist mit seinem Wagen? War es
sein Wagen, der in dieser Nacht beim Park in Flammen aufgegangen ist oder nicht?«
»Klar war es sein Wagen. Merv behauptet steif und fest,
dass er von Jugendlichen früher am Abend geklaut worden
ist. Er hatte ein paar Abende vorher auch schon Probleme
mit den gleichen Jugendlichen.« Parrys Augen leuchteten.
»Eine junge Frau kam ins Pub, in dem er gemütlich einen
Trinken war, und hat ihm gesagt, dass Jungs an seiner Karre
hantieren würden und dass der Alarm losgegangen sei.
Merv hat die Frau beschrieben. Schlank, mit kurzen braunen Haaren und einer Stimme wie ein Nebelhorn. Sie wäre
draußen gewesen und hätte sich mit ein paar Indern bei einem Imbisswagen unterhalten. Irgendjemand, den Sie kennen?«
»Keinen Schimmer, wen er damit gemeint hat. Möchten
Sie nun, dass ich eine Aussage wegen des Anschlags gegen
mich mache, oder nicht?«
»Meinetwegen. Ich hab nichts zu schreiben bei mir; ich
bin direkt aus dem Club hierher gekommen. Hätten Sie
vielleicht ein Stück Papier? Und einen Stift?«
Ich erzählte ihm meine Geschichte von vorn. Er protokollierte alles mit, und

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