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Granger Ann - Varady - 04

Titel: Granger Ann - Varady - 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dass sie stets Boses muss gebaren
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tropfenden Regenschirm. Sie besaß die gleichen blonden Haare und die gleiche hagere Gestalt wie Susie Duke, doch in ihrem Gesicht
stand ein trotziger Ausdruck, der verriet, dass sie keinen
Spaß verstand.
Susies Schwester aus Margate, nahm ich an. Ein richtiges
Schlachtross, auch wenn sie sich um ihre Schwester kümmerte. Susie würde zurechtkommen. Sie war eine zusätzliche
Sorge gewesen, die sich beharrlich in meinem Hinterkopf
gehalten hatte, doch jetzt konnte ich sie vergessen und mich
auf meine eigenen Probleme konzentrieren. Schade nur, dass
es in meinem Leben keine Keramikkatzen mit Versicherungspolicen darin gab.
KAPITEL 14 Am Sonntag borgte Ganesh erneut den Wagen seines Freundes Dilip, und wir fuhren hinaus nach Egham. Es war ein angenehmer Tag, kühl, doch
der Regen war bis jetzt ausgeblieben, und die Sonne tauchte
alles in ihr schwaches, fahles Licht.
Ganesh kam kurz mit ins Zimmer, um meine Mutter zu
begrüßen, und als er wieder gegangen war, bemerkte sie,
was für ein netter junger Mann er doch wäre. Dann musterte sie mich mit jener Sorte von Blick, mit der auch meine
Großmutter Varady mich jedes Mal angestarrt hatte, wenn
ein lediges männliches Wesen von halbwegs geeignetem Alter mit einem festen Job an der Hand in Sicht gekommen
war.
Diesmal hatte ich in der Tat ein paar nette Neuigkeiten
für meine Mutter. »Ich habe mit Nicola gesprochen, Mum.
Nur ganz kurz. Ich bin ihr vor dem Haus ihrer Eltern begegnet. Sie war auf dem Heimweg. Sie hatte ihren Violinenkasten dabei.«
Mutters Miene hellte sich auf. »Und? Was hat sie gesagt?«
Das war nicht ganz einfach, doch mein Instinkt sagte mir,
dass ich mich nur noch tiefer in die Angelegenheit verstricken würde, wenn ich eine nette Unterhaltung erfand. Es
wäre wie ein grünes Licht für meine Mutter, mich darum zu
bitten, nach Kew zu fahren und noch einmal mit Nicola zu
reden.
»Sie wusste nicht, wer ich war«, gestand ich verlegen.
»Sie, äh, dachte, ich wäre eine Bettlerin.«
»Ich hoffe doch, du hast ihr gesagt, dass du keine bist?«,
fragte Mutter indigniert.
Ich murmelte eine undeutliche Antwort, dann fuhr ich
hastig fort: »Hör zu, Mutter, ich habe alles getan, was in
meiner Macht steht. Ich habe sie gefunden, ich habe sie gesehen, und ich habe mit ihr geredet. Ich war sogar in ihrem
Haus. Ich weiß, dass sie sehr musikalisch ist und Violine
spielt. Ich glaube nicht, dass irgendjemand mehr über sie
hätte herausfinden können.«
»Nein«, stimmte sie mir zu. »Aber es ist eine Schande,
dass …«
»Nein, Mutter«, unterbrach ich sie sanft, aber bestimmt.
Ich legte meine Hände auf die ihren. »Sie ist ein kluges
Kind, und sie wird sofort merken, dass etwas nicht stimmt,
wenn ich mich noch einmal dort blicken lasse.«
»Vermutlich hast du Recht«, räumte sie zögernd ein.
»Danke, dass du so viel für mich getan hast. Ich glaube
nicht, dass der arme Rennie mehr hätte erreichen können.
Du solltest dir ernsthaft überlegen, Fran, ob du nicht den
Beruf des Privatdetektivs ergreifen möchtest.«
Es sollte vermutlich ein Kompliment sein. Ich erzählte ihr
nicht, dass es nicht mein erster Versuch gewesen war, jemanden aufzuspüren, und dass ich mich selbst sozusagen
als semi-professioneller Detektiv betrachtete. In gewisser
Weise zumindest.
Als ich mich draußen wieder zu Ganesh gesellte, hatte er
die Karte im Wagen studiert und herausgefunden, dass der
Windsor Great Park nur ein Stück weit die Straße hinauf
lag. Also fuhren wir hin und parkten und gingen auf dem
Rasen unter den Bäumen spazieren. Alles war so hübsch
und friedlich. Es waren viele Menschen unterwegs, respektable, anständige Bürger mit kleinen Kindern und kleinen
Hunden. Ich war glücklicher als an irgendeinem Tag, seit
Duke in mein Leben geplatzt war. Ich hatte getan, was Mutter von mir verlangt hatte. Sie war zufrieden. Jetzt musste
ich nur noch Jerry Wilde erzählen, dass die Polizei nach
meiner verschwundenen Schwester suchte, und die Biege
machen, nachdem ich ihm den Stab weitergereicht hatte.
Wie Wilde die Neuigkeit aufnehmen und was er damit anstellen würde, war seine eigene Sache.
Mein Glück bekam an dieser Stelle eine Schramme. Falls
Wilde der Mörder von Clarence Duke war, würde ich erst
wieder in Sicherheit sein, wenn er und seine Familie sicher
waren. Die Information, die ich ihm zu überbringen gedachte,
verriet ihm, dass er absolut nicht sicher war, noch längst nicht.
Das Vernünftigste wäre gewesen, mich von den Wildes

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