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Granger Ann - Varady - 04

Titel: Granger Ann - Varady - 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dass sie stets Boses muss gebaren
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verantwortlich«, sagte ich. »Trotzdem musste ich es Ihnen erzählen.«
»Es gibt noch eine Reihe anderer Dinge, die Sie uns hätten erzählen müssen, Fran. Gleich von Anfang an. Wir wissen jetzt, warum LeeAnne Cooper und Clarence Duke sich
so stark für die Wildes interessiert haben. Mrs Marks hat es
uns letztendlich verraten. Aber Sie wussten es ebenfalls,
nicht wahr, Fran? Das mit Ihrer Schwester? Sie wussten es
die ganze Zeit.«
»Ich wusste nichts von ihrer Existenz, bevor meine Mutter es mir erzählt hat. Es war ein Schock aus heiterem Himmel für mich«, sagte ich bitter. »Und wie hätte ich es Ihnen
erzählen können? Ich musste meiner Mutter versprechen,
Stillschweigen zu bewahren.«
»Das Zurückhalten von Beweisen ist eine ernste Angelegenheit. Man könnte sagen, dass Sie unsere Ermittlungen
behindert haben. Das ist ein Verstoß gegen das Gesetz.«
»Ich habe nicht versucht, Ihre Ermittlungen bezüglich des
Todes von Clarence Duke zu behindern!«, protestierte ich.
»Ich habe lediglich versucht, meine Mutter und meine
Schwester zu schützen!«
»Trotzdem, Sie hätten es uns von Anfang an sagen können«, beharrte sie und stellte sich taub gegenüber meinen
Argumenten. »Erst recht, nachdem Sie wussten, dass wir
nach dem Verbleib des zweiten Kindes Ihrer Mutter suchten. Sie hätten uns eine Menge Arbeit ersparen können, die
wir in die Untersuchungen um den Tod von Clarence Duke
hätten stecken können! Der Superintendent war alles andere
als erfreut.«
Ich sagte ihr, dass mir das bewusst wäre und es mir Leid
täte. »Aber was hätte ich tun sollen? Jetzt, wo Sie alles wissen, müssten Sie eigentlich verstehen, warum ich nichts gesagt habe! Ich konnte doch nicht mein Versprechen gegenüber meiner eigenen Mutter brechen!«
»Das weiß ich, und das ist der Grund, warum ich mich
sehr für Sie eingesetzt habe, Fran. Man wird keine Anklage
gegen Sie erheben, aber Sie hatten eine Menge Glück. Sie
sind wieder einmal haarscharf an einer Strafe vorbeigeschrammt, und das nicht zum ersten Mal!«
Sergeant Cole, der unserem Gespräch beiwohnte, komplett mit einem Satz neuer Pickel, schenkte mir einen feindseligen Blick. Wäre es nach ihm gegangen, hätten die Bullen
mich wahrscheinlich eingesperrt.
»Danke sehr«, sagte ich zu Janice Morgan. »Trotzdem
schätze ich, dass die Polizei eine Spur undankbar ist. Sie hätten LeeAnne nie gefunden, und sie hätten auch Cornish
nicht gefasst, wenn ich nicht gewesen wäre.«
»Cornish hätte Sie um ein Haar ebenfalls erwischt«, entgegnete sie.
Daran musste sie mich nicht erst erinnern. Ich war in
meinem Leben schon viel zu oft mit knapper Not davongekommen. Das nächste Mal – ich würde einfach sicherstellen,
dass es kein nächstes Mal gab.
»Was passiert nun wegen des Mords an Rennie Duke?«,
fragte ich ungeduldig. »Wann werden sie Anklage gegen einen von ihnen erheben?«
»Die Anklagen gegen Cornish bezüglich des Todes von
Mr Duke werden gegenwärtig vorbereitet«, antwortete sie
ausweichend.
Ich merkte sofort, dass irgendetwas faul war. »Was ist mit
den Wildes?« Es war fast, als müsste ich sie zwingen, das
Thema Flora und Jerry Wilde mit in die Konversation einzubeziehen. Die Morgan achtete für meinen Geschmack viel
zu bedacht darauf, sie nicht zu erwähnen.
»Das ist eine andere Angelegenheit. Es gibt noch eine
Menge Fragen zu klären, bevor wir weitere Schritte unternehmen können. Weil es die Zukunft des Kindes betrifft, ist
es allerdings wahrscheinlich, dass wir die Angelegenheit an
die Zivilbehörden verweisen und keine weitere Strafverfolgung stattfindet.«
»Das können Sie nicht!«, protestierte ich. »Die Behörden
werden den Wildes ihre Tochter wegnehmen und sie in irgendein verdammtes Kinderheim stecken!«
»Nicht unbedingt, nein. Sie lassen Miranda Varady bei den
Wildes, bis entschieden wurde, welche Schritte zu unternehmen sind. Es war falsch von Ihrer Mutter, ihr Baby einfach
wegzugeben, wie sie es getan hat, gleichgültig, welche Beweggründe sie hatte oder wie die Umstände sein mochten. Selbstverständlich ist es nicht illegal, sein Kind vorübergehend in
die Obhut von jemand anderem zu geben. Doch dies war
eindeutig der Versuch, die offiziellen Adoptionsprozeduren
zu umgehen und ein echtes Geburtszertifikat dazu zu benutzen, eine falsche Identität zu schaffen einschließlich aller sich
später daraus ergebenden Fehleinschätzungen. Ich kann nicht
mit Sicherheit sagen, dass es nicht zu Anklagen kommen
wird. Ich kann

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