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Granger Ann - Varady - 04

Titel: Granger Ann - Varady - 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dass sie stets Boses muss gebaren
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Wilde ein Messer in der
Hand hielt?«
Ich musste gestehen, dass ich es nicht gesehen hatte. »Aber
sie war mit ihm zusammen! Warum sonst hätte sie kommen
sollen? Warum hat sie versucht, mir den Weg zum Tor zu
versperren? Warum ist sie weggerannt, als ich den Constable
um Hilfe gerufen habe?«
Janice Morgan seufzte. »Fran, Mrs Wilde wohnt in Kew,
einen Steinwurf von den Kew Gardens entfernt. Sie geht fast
jeden Tag dort spazieren, ob es regnet oder ob die Sonne
scheint. Es ist ihre Art, sich fit zu halten. Das Personal kennt
sie gut. Sobald der Constable sie eingeholt hatte und sah,
wer sie war, wurde ihm bewusst, dass es sich wohl um einen
Irrtum gehandelt hatte. Flora hatte keine Ahnung, dass Sie
sich dort mit Ben getroffen haben. Als sie sah, dass Sie wie
eine wild gewordene Kreatur auf sie zugerannt kamen, ist
sie selbstverständlich weggelaufen.«
»Ich fasse es nicht!«, stöhnte ich aufgebracht.
»Das Dumme mit Ihnen, Fran«, sagte die Morgan, »ist,
dass Sie immer alles nur von Ihrem Standpunkt aus betrachten.«
Ich ballte die Fäuste und hämmerte auf den Tisch. »Ich
weiß, was ich sehe – gesehen habe. Ich habe gesehen, dass Ben
Cornish mich mit einem Messer bedroht hat, und das ist eine
Tatsache, okay? Ich hab mir das nicht eingebildet! Hören Sie,
er hat mich angerufen und eingeladen, ihn in Kew Gardens zu
besuchen und mich umzusehen. Streitet er das etwa ab?«
»Nein. Er sagt, er hätte sie gebeten, ihn zu besuchen. Er
hätte Sie zum Mittagessen einladen und Sie anschließend
nach Egham zu Ihrer Mutter fahren wollen. Es klingt alles
sehr nett, wenn Sie mich fragen.«
»Ja, es klingt wirklich sehr nett!«, heulte ich in zunehmender Verzweiflung. »Aber der Grund, aus dem er mich
nach Kew Gardens bestellt hat, war, um mit mir über die
Wildes zu reden. Und dann hat er mich bedroht! Wenn er
unschuldig ist, warum ist er dann ebenfalls weggerannt, als
der Constable hinter Flora Wilde herlief? Haben Sie ihn aufgegabelt? Hätten Sie ihn an Ort und Stelle durchsucht, hätten Sie das Messer bei ihm gefunden!«
»Mr Cornish ist aus dem Park gelaufen, um Mr Wilde, der
zufällig an jenem Tag zu Hause war, zu berichten, was sich ereignet hatte – nämlich, dass Sie seine Frau beschuldigt hätten,
Sie überfallen zu haben. Wir haben mit Mr Cornish gesprochen, und er bestreitet Ihre Geschichte ganz entschieden. Er
räumt ein, dass er ein Gartenmesser bei sich hatte, ein ziemlich
kleines Messer. Das ist durchaus verständlich, angesichts seines
Berufes. Er ist Gärtner und sehr engagiert in seinem Beruf.«
»Und er ist ein Mörder! Er hat Rennie Duke umgebracht!
Er hat ihn mit der Gartenschnur erdrosselt!«
»Beweise?«, fragte sie zuckersüß.
»Wurde eine Gartenschnur benutzt oder nicht?«, entgegnete ich herausfordernd.
Sie biss nicht an. »Ich stelle hier die Fragen, Fran.«
Ich überlegte für einen Augenblick, dann bückte ich mich
und schnürte hastig meinen Stiefel auf. »Hier, die hat Ben
mir gegeben, weil mein Schnürsenkel gerissen war. Ist es die
gleiche Schnur wie die, die Sie um Dukes Hals gefunden haben? Schicken Sie das Stück zur Spurensicherung.« Ich
sandte ein rasches Stoßgebet gen Himmel, dass ich noch
keine neuen Schnürsenkel von Hari gekauft hatte – hauptsächlich, weil ich so sauer auf Ganesh gewesen war, dass er
mich zur Oxford Circus Tube Station verfolgt hatte.
Sie nahm die Schnur entgegen. »Das werde ich. Aber ich
möchte wissen, was Sie sonst noch gegen Cornish haben,
Fran.«
Ich seufzte. »Einer von beiden oder beide zusammen haben auch LeeAnne Cooper ermordet, die verschwundene
Krankenschwester.«
»Fran …«, sagte Janice Morgan warnend. »Das gerät allmählich völlig aus dem Ruder. Als wäre es nicht schon
schlimm genug. Sie werfen mit allen möglichen Anschuldigungen um sich, was Ihnen gerade in den Kopf kommt. Ich
räume ein, dass wir nach LeeAnne Cooper suchen, doch bis
jetzt lässt überhaupt nichts darauf schließen, dass sie tot sein
könnte oder dass eine Verbindung zwischen ihr und Ben
Cornish oder Flora Wilde besteht.«
»Es gibt aber eine«, sagte ich. Sie wartete. Ich konnte
nicht weiterreden. Letztendlich sagte ich mürrisch: »Ich darf
es Ihnen nicht erzählen. Vielleicht sollten Sie noch einmal
zu Mrs Marks fahren und mit ihr reden. Erzählen Sie ihr,
Sie hätten mit mir gesprochen, und ich hätte gesagt, Sie sollten sie fragen.«
Janice Morgan schwieg sekundenlang. Dann sagte sie:
»Was bringt Sie auf die Idee, LeeAnne Cooper wäre

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