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Granger Ann - Varady - 04

Titel: Granger Ann - Varady - 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dass sie stets Boses muss gebaren
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Vielleicht sollten Sie daran denken,
wenn er anfängt, Ihnen seine Geschichten zu erzählen.«
»Er war ein furchtbar verängstigter Mann«, widersprach
die Morgan. »Weil er zu diesem Zeitpunkt nämlich bereits
wusste, dass Duke tot war. Um zum Anfang zurückzukehren, zuerst war LeeAnne Cooper aufgetaucht, dann Clarence
Duke. Die Wildes wurden immer nervöser. Dann platzte die
Bombe. Mrs Mackenzie erzählte den Wildes von Ihnen und
Ihrer Mutter, Eva Varady, und dass Sie sich nach der Adresse der Wildes erkundigt hätten. Jerry Wilde fuhr augenblicklich zu der Sterbeklinik, um Ihre Mutter zu besuchen
und festzustellen, ob sie die Quelle von Dukes Informationen war, und um sie anzuflehen, mit niemandem über diese
Sache zu reden. Doch bevor es dazu kam, erhielt er einen
Anruf auf seinem Mobiltelefon. Es war Ben Cornish, der
ihm berichtete, dass man Duke tot aufgefunden hatte und
die Polizei eingeschaltet worden war. Cornish machte ihm
klar, wie wichtig es von jetzt an war, dass sie zusammenrückten, alle drei, und bestritten, den Namen Duke jemals
gehört zu haben. Keiner der Wildes vermutete, dass Cornish
der Mörder von Duke sein könnte, genauso wenig, wie sie es
für möglich hielten, dass er LeeAnne Cooper aus dem Weg
geräumt haben könnte. Es war allein Cornish, von Anfang
bis Ende.«
»Ich verstehe«, sagte ich. Das tat ich, doch ich sah ein anderes Bild als das, das die Morgan gemalt hatte. Ich hatte am
eigenen Leib erfahren, wie instabil Flora Wilde war, und ich
hatte ihre gewalttätige Reaktion erlebt. Ich war sicher, obwohl
ich es nicht beweisen konnte, dass LeeAnne allein bei ihr gewesen war. Die Wildes gemeinsam anzugehen hätte keinen
Sinn gemacht. Warum sollte sie sich freiwillig in eine Unterzahl-Situation begeben? Wie dem auch sei, LeeAnne Cooper
hatte wahrscheinlich geglaubt, die Mutter wäre das verwundbarere Ziel von beiden. Als sie die winzige blauäugige Porzellanpuppe sah, hatte sie wahrscheinlich geglaubt, es würde ein
Kinderspiel werden. Stattdessen war Flora rasend geworden
vor Wut, möglicherweise in der gleichen gemütlichen Farmhausküche, in der sie auch auf mich losgegangen war, hatte
ein Messer gepackt und LeeAnne in besinnungsloser Raserei
erstochen. Dann hatte sie ihren hingebungsvollen Sklaven
Ben Cornish angerufen und ihn gebeten, ihr beim Beseitigen
des Leichnams zu helfen. »Kein Problem«, hatte Ben gesagt
und LeeAnne in dem Hochbeet verscharrt, das er in Mrs
Mackenzies Garten am Bauen war. Es schien zumindest möglich, dass Jerry Wilde zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung von
LeeAnnes Existenz gehabt hatte. Ob er später davon erfahren
hatte oder nicht, war eine andere Sache, und das würden wir
wahrscheinlich niemals herausfinden. Doch ein Aspekt seines
Verhaltens gab mir wirklich zu denken.
Sowohl Schwester Helen als auch ich hatten seine Panik
im Hospiz erlebt, nachdem er gemäß Schwester Helens
Worten den Anruf auf seinem Mobiltelefon geführt hatte.
Doch sie hatte sich geirrt – er hatte keinen Anruf getätigt,
sondern einen Anruf erhalten. Diesen Teil von Janice Morgans Rekonstruktion der Geschichte konnte ich akzeptieren.
Schwester Helen hatte geglaubt, Wilde alias Jackson wäre
nach draußen gegangen, um mit seinem Mobiltelefon einen
Anruf zu tätigen. Stattdessen war er nach draußen gegangen, weil er so nervös war, dass er nicht im Foyer sitzen und
warten konnte. Als er dann mit Ben telefoniert hatte, war er
zu seinem Wagen gestürmt und davongerast wie eine Fledermaus, die aus der Hölle flüchtet, und hätte mich fast über
den Haufen gefahren. Lag es daran, dass er gerade von Dukes
Tod und den Ermittlungen der Polizei erfahren hatte, wie
Morgan offensichtlich annahm? Oder daran, dass er wusste,
wie instabil seine Frau war – und wusste, dass sie schon einmal getötet hatte?
Es war eigenartig, dachte ich, doch Jerry Wilde, den ich
zuerst verdächtigt hatte, war der Einzige in diesem Trio ohne
Blut an den Händen. Ich hatte Recht gehabt mit meiner Einschätzung, dass er ein Denker war. Nachdem Ben verhaftet
worden war, hatte er sich schnell eine aalglatte Version der
Geschichte zusammengestrickt, um seine Frau zu schützen
und sich selbst vom Haken zu holen. Es war leicht gewesen,
weil Ben mitgespielt hatte und sämtliche Schuld auf sich
nahm. Was konnte Wilde Besseres passieren? Flora und er
waren sauber, und Ben war aus ihrem Leben verschwunden.
Zwei sind Geselligkeit, drei sind einer zu viel. Jerry musste
inzwischen

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