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Granger Ann - Varady - 04

Titel: Granger Ann - Varady - 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dass sie stets Boses muss gebaren
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wirklich ausgesehen, als wäre nichts
mehr übrig, das noch schief gehen konnte, also ging es vielleicht endlich, zu guter Letzt, von jetzt an wieder aufwärts
mit mir.
Ich machte mich gut gelaunt auf den Weg zum Laden,
um Ganesh und Hari zu berichten. Doch bevor ich den Laden erreichte, erlebte ich noch eine weitere, wesentlich unangenehmere Überraschung. Wenige hundert Meter vor
meinem Ziel steuerte ein schicker großer Wagen neben mir
an den Straßenrand und hielt. Der Passagier auf dem Rücksitz beugte sich herüber und drückte die Tür auf.
»Steigen Sie ein«, sagte er.
Brauchte ich das? Gerade jetzt, als die Sonne endlich,
endlich einmal auf meine kleine Welt herabzuscheinen versuchte?
Ich beugte mich vor, steckte den Kopf in den Wagen und
wollte dem langsam fahrenden Nuttenaufreißer gerade sagen,
dass er sich verpissen sollte, als ich den Mann hinten im Wagen erkannte. Es war Mickey Allerton. Ich schluckte meine
Antwort gerade noch herunter und stieg stattdessen wortlos
ein. Ich hatte das Gefühl, dass Widerspruch sinnlos gewesen
wäre. Trotzdem ließ ich die Tür offen, sodass ich mich nach
draußen rollen konnte, falls der Chauffeur Gas gab.
Allerton sah genauso stinkreich und wohlgenährt und
wässrig aus wie bei unserer ersten Begegnung. Offensichtlich gab es in seinem Leben keine der Unbequemlichkeiten,
die mir das meine erschwerten. Seine silbernen Fischaugen
musterten mich mit dem gleichen Maß an Amüsiertheit
und Missbilligung wie beim ersten Mal. »Wie ich erfahren
habe«, begann er, »ist es zu einer Anklage wegen des Mordes
an Rennie Duke gekommen. Ein kleines Vögelchen hat mir
außerdem gesungen, dass du die Polizei zu seinem Mörder
geführt haben sollst.«
Ich fragte mich, welches kleine Vögelchen beim CID er
wohl für seine Informationen mit Hirse fütterte. »Etwas in
der Art«, gestand ich.
»Gut gemacht«, sagte er unübersehbar beifällig. Ich war
verblüfft. Ich hatte nicht mit Lob gerechnet, ganz gewiss
nicht von Allerton. Er griff in die Brusttasche seines teuren
maßgeschneiderten Anzugs und zog einen dicken Umschlag
hervor. »Hier, das ist für dich, Darling.«
Es konnte sich nur um Geld handeln. »Wofür denn das?«,
fragte ich misstrauisch.
»Nimm es einfach, Süße.« Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Keine Verpflichtungen. Sei nicht beleidigt,
aber ich kann nicht sagen, dass du mein Typ wärst. Ich mag
Frauen mit ein wenig mehr Kurven. Sagen wir, Rennie hat
mich nie übers Ohr zu hauen versucht, und ich mag es,
wenn die Dinge geregelt sind.« Er musterte mein allgemeines Erscheinungsbild und stieß einen Seufzer aus. »Kauf dir
ein paar anständige Klamotten, Mädchen, Herrgott noch
mal.«
Wenn man es nötig hat, sollte man sich nicht zieren. Ich
nahm den Umschlag, dankte ihm und kletterte aus dem
Wagen. Er fuhr sofort davon. Ich fragte mich, ob es unsere
letzte Begegnung gewesen war, und ich hatte das unbehagliche Gefühl, dass ich ihn noch häufiger sehen würde.
Seine Billigung zu besitzen war auf gewisse Weise noch
beunruhigender, als wenn er mich kritisierte. Am schlimmsten von allem war, dass er zu glauben schien, ich hätte gute
Arbeit geleistet, indem ich Rennies Killer überführt hatte.
Dieses Privatschnüffler-Geschäft war weit komplizierter, als
ich mir jemals ausgemalt hatte. Ich spähte in den Umschlag.
Zweihundert Mäuse. Warum fühlten sie sich mehr wie ein
Vorschuss an und nicht wie eine Belohnung? Andererseits –
wer war ich, dass ich einem geschenkten Gaul ins Maul
schauen wollte? Und wo wir schon bei Sprichwörtern sind –
alles zu seiner Zeit.
    Zwei weitere Menschen tauchten unerwartet und für kurze
Zeit in meinem Leben auf. Einer davon war Susie Duke. Sie
kam an meinem zweiten Tag in der neuen Wohnung vorbei,
während ich noch mit Einrichten beschäftigt war.
»Hübsch«, sagte sie und nahm auf einem meiner Stühle
    Platz.
»Ich suche noch nach einem gebrauchten Sofa«, erklärte
ich.
Sie kramte in einer großen Plastiktüte. »Hier«, sagte sie
und zog einen eingewickelten Gegenstand hervor. »Ich hab
ein Einweihungsgeschenk mitgebracht.«
Ich bedankte mich bei ihr und hoffte inbrünstig, dass es
keine Keramikkatze war.
Es war zu schwer dazu. Ich packte es aus, und es war eine
Saftzentrifuge, ein ziemlich teures Modell obendrein, schätzte
ich.
»Sagen Sie nicht, dass es nicht nötig gewesen wäre«, sagte
Susie, bevor ich den Mund aufmachen konnte. »Ich bin Ihnen was schuldig wegen Rennie. Ohne Sie hätten die

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