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Granger Ann - Varady - 04

Titel: Granger Ann - Varady - 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dass sie stets Boses muss gebaren
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blondem Haar
und Akne im Gesicht.
»Wir werden unser Gespräch aufzeichnen, okay?«, sagte
die Morgan. Der Pickelige schaltete die Maschine auf dem
Tisch ein. »Das hier ist Sergeant Cole«, stellte sie ihren Untergebenen vor, wohl mehr für die Maschine als für mich.
»Und ich bin Inspector Morgan.«
»Ich mag es nicht, wenn alles aufgezeichnet wird!«, sagte
ich verdrießlich. »Warum kann er nicht mehr Notizen machen wie in den guten alten Tagen?«
»Sie kennen sich ganz gut aus mit der Arbeit der Polizei,
wie?«, erkundigte sich Cole in anzüglichem Ton.
Ich funkelte ihn an, bis seine Pickel dunkelrot leuchteten,
sicher in dem Wissen, dass ein Tondbandgerät Blicke nicht
aufzeichnen kann.
Janet Morgan fuhr munter fort. »Erzählen Sie uns alles,
Miss Varady. Sind Sie Clarence vor dem heutigen Morgen
schon einmal begegnet?«
»Ja«, gestand ich.
»Sehr schön. Dann erzählen Sie uns doch jetzt bitte, wo
und warum. Ich muss nämlich wissen, wie es kommt, dass Sie
– und niemand anders – ihn ganz in der Nähe Ihrer gegenwärtigen Adresse tot in seinem Wagen aufgefunden haben.
Erzählen Sie mir nicht, es wäre ein Zufall – ich glaube nicht an
Zufälle, jedenfalls nicht an diese Sorte von Zufällen. Lassen Sie
nichts aus und erfinden Sie nichts hinzu. Wir haben das alles
schon einmal durchgekaut, Sie und ich, bei anderen Gelegenheiten. Sie wissen, dass Sie es uns am Ende doch erzählen
werden. Sparen Sie sich und uns die Zeit, okay?«
»Hören Sie!«, sagte ich. »Ich bin diesem Kerl ein einziges
Mal begegnet, und ich habe einmal mit ihm am Telefon geredet.«
»Es hat den Anschein, als wäre er scharf darauf gewesen,
erneut mit Ihnen zu reden«, erwiderte sie ungerührt. »Er hat
draußen vor Ihrer Garage gewartet, um fünf Uhr morgens.«
»Das ist eine bloße Vermutung«, sagte ich.
»Ich denke, es ist eine fundierte Vermutung. Wir werden
uns für den Augenblick damit begnügen. Weswegen wollte
er Sie sprechen?«
»Das ist eine private Angelegenheit, die überhaupt nichts
mit seinem Tod zu tun hat.« Ich gab nicht auf, ohne mich
nicht gewehrt zu haben.
»Wenn wir zu dem Schluss kommen, dass die Information nichts mit seinem Tod zu tun hat, werden wir sie unberücksichtigt lassen. Für den Augenblick jedoch müssen wir
alles wissen.«
Offensichtlich kam ich nicht umhin, ihr von meiner Mutter zu erzählen. Doch wovon ich nichts erzählen durfte, unter gar keinen Umständen, das war meine Suche nach den
Wildes und Nicola.
»Ich habe Ihnen, glaube ich, bereits erzählt, dass meine
Mutter uns sitzen gelassen hat, als ich sieben Jahre alt war«,
begann ich. Sie nickte und runzelte die Stirn. Vermutlich
dachte sie, ich würde schon wieder versuchen, sie auf die falsche Spur zu bringen. »Nun, auf gewisse Weise ist sie zurückgekommen«, fuhr ich fort. »Ich meine, nicht buchstäblich. Sie stirbt. Sie liegt in einem Hospiz in Egham. Sie hat
Duke beauftragt, nach mir zu suchen, und er hat mich gefunden. Sie wollte mich noch einmal sehen, bevor sie stirbt.«
Was immer Inspector Morgan erwartet hatte, das war es
gewiss nicht, und ich hatte ihr den Wind aus den Segeln genommen. Sie starrte mich ungläubig an. Selbst der kümmerliche Sergeant Cole wirkte ein wenig schockiert.
»Sie können es nachprüfen«, sagte ich zu ihnen. »Ich gebe
Ihnen den Namen der Sterbeklinik und die Telefonnummer
und so weiter. Fragen Sie nach Schwester Helen. Jedenfalls,
nachdem Duke mir von meiner Mutter erzählt hatte, fuhr
ich zusammen mit Ganesh Patel hin, um sie zu besuchen.
Schwester Helen kann es bestätigen.«
»Es tut mir sehr Leid, dass Ihre Mutter unheilbar krank
ist …«, sagte die Morgan.
»Nicht unheilbar krank«, verbesserte ich sie. »Sie liegt im
Sterben.«
»Das ist ein ziemlich hartes Wort …«
»Es ist das richtige Wort. Unheilbar krank kann man
monatelang sein. Meine Mutter hat keine Monate mehr.
Nicht mal Wochen. Sie braucht ganz bestimmt keine Polizisten an ihrem Krankenbett. Und sie darf nicht erfahren,
dass Clarence Duke tot ist. Sie kannte ihn, auch privat, meine ich. Sie hat ihn beauftragt, mich zu finden. Sie kann keine schlechten Neuigkeiten gebrauchen. Reden Sie meinetwegen mit Schwester Helen, aber halten Sie sich von meiner
Mutter fern.«
Die beiden Beamten schwiegen. Cole befingerte einen Pickel an seinem Kinn. Dann begann Inspector Morgan zu
reden. Sehr langsam und sehr überlegt, als bahnte sie sich
einen Weg durch ein verbales Minenfeld.
»Hören Sie, Fran, es gefällt mir nicht, dass

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