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Granger Ann - Varady - 05

Titel: Granger Ann - Varady - 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Und hute dich vor deinen Feinden AEA4CEC7
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die Garage, und dann gehen wir zu mir in die Wohnung und trinken einen Kaffee.«
Ich warf einen Blick auf meine Uhr und sah zu meiner
Bestürzung, dass ich in einer Dreiviertelstunde auf der Arbeit sein musste. Die Zeit fliegt nur so dahin, wenn man
Spaß hat. Ich erklärte Susie, dass ich losmusste, und sie fuhr
mich nach Hause, wo ich meine Uniform holte, und von
dort aus zur Pizzeria.
»Du hast dich geschickt angestellt«, lobte Susie, als wir
uns voneinander verabschiedeten. »Ich suche fürs nächste
Mal einen besseren Platz zum Üben, Fran, wo es wirklich
ruhig ist. Oh, und ich mangle dein Kostüm und bringe es
dir dann wieder.«
»Wer war das?«, fragte Luigi interessiert, als ich den Laden betrat. Er hatte uns durchs Fenster beobachtet, neugierig geworden, weil ich ungewöhnlicherweise aus einem Wagen ausgestiegen war. »Sie sieht richtig gut aus.«
Ich sagte ihm, dass Susie nur eine Freundin sei.
»Ich wusste gar nicht, dass du Freundinnen hast, die
nicht in schweren Stiefeln und mit Piercings durch die Gegend rennen«, entgegnete er. »Hat sie einen Ehemann oder
einen Freund oder so was?«
»Ihr Mann ist gestorben. Ich weiß nicht, ob sie einen
Freund hat.« Ich spielte mit dem Gedanken, ihm von der
Duke Detective Agency zu erzählen, doch dann entschied
ich mich dagegen, weil es möglicherweise unklug war. Ich
hoffte, dass er es nicht von allein herausfand.
    Wir hatten zu tun, und ich arbeitete bis halb sieben. Niemand hatte Zeit für eine Unterhaltung. Mario schwitzte in
der Küche und giftete jeden an, der den Kopf hereinsteckte.
Luigi rannte mit Weinflaschen die Kellertreppen hinauf und
hinunter, als wäre er auf Speed. Ich fragte mich, ob er von
Silvio eine Kommission erhielt, wenn er die teureren Weine verkaufte. Er gab sich jedenfalls alle Mühe, die Gäste zu
überreden. Ich fand keine Gelegenheit, Bronia zu fragen, ob
sie irgendetwas von ihrem neuen Job gehört hatte.
    An diesem Abend hatten wir eine Probe. Es ging so gut, wie
zu erwarten war. Ich war müde, nachdem ich so früh am
Morgen aufgestanden war, eine Fahrstunde hinter mir und
ohne Pause im San Gennaro gearbeitet hatte. Ich war sicher,
dass ich Ringe unter den Augen hatte, und es kostete mich
Mühe, genügend Energie zusammenzuraffen, um meiner
Rolle den nötigen Schwung zu verleihen. Ganesh sah ebenfalls aus, als würde er sich am liebsten von der Bühne stehlen
und aufs Ohr hauen. Ein anderes Mitglied unserer Truppe,
Mick, sah sogar noch schlimmer aus. Er war mit einer starken
Erkältung aufgewacht. Zwischen Naseputzen und Niesen erzählte er uns sämtliche Details seiner chronischen Nebenhöhlenprobleme, Informationen, die keinen von uns sonderlich
interessierten. Wir interessierten uns nur für eines, und Marty, unser Regisseur, sprach die Frage aus: »Aber du kannst
doch trotzdem spielen, oder?«
    »Natürlich kann ich das!«, erklärte Mick mit einer Zuversicht, die keiner von uns teilte.
Mick war auch zu seinen besten Zeiten nicht der subtilste
Schauspieler und stützte sich mehr auf seine Begeisterung
als aufs Handwerk. In seiner Rolle als Landarzt, der Holmes
zu Beginn des Stücks die Nachricht von den dunklen Geschehnissen auf Baskerville Hall überbringt, stapfte er über
die Bühne und gab wahrscheinlich die berühmteste Zeile in
der Geschichte der Kriminalliteratur von sich.
»Mr Hobes! Eb waren die Fubabdrücke von eineb riebigen Hund!«
Owen stieß ein unterdrücktes Kichern aus, und Nigel äußerte ein einziges sehr derbes Wort. Ganesh verschränkte
die Arme vor der Brust und blickte finster drein.
»Mick«, flüsterte Marty. »Könntest du das vielleicht noch
einmal versuchen?«
Mick kam seiner Bitte nach. Diesmal war es Carmel, die
nervös kicherte.
»Mister Holmes, es waren die Fußabdrücke von einem
riesigen Hund!«, artikulierte Marty deutlich, was er zu hören wünschte.
»Dab hab ib doch gebagt!«, entgegnete Mick.
Marty fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Äh, wie
lange dauern deine Nebenhöhlenentzündungen normalerweise an, Mick?«
»Nibt lang«, antwortete Mick zuversichtlich. »Ib hab gute
Pastillen dabebeb!«
»Schluck den Scheiß runter!«, empfahl Carmel. »Und red
nicht in meine Richtung!«
Wir waren alle dafür. Wann immer Mick in einer seiner
verschiedenen Nebenrollen auf der Bühne auftauchte, ließ
der Rest der Besetzung eine weite Schneise um ihn herum
frei.
Die gute Nachricht lautete, dass Freddy sich bereit erklärt
hatte, Farbe für den neuen Hintergrund zu

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