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Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Titel: Grant County 03 - Dreh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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hatte.
    Jeffrey fragte: »Sind Tessas Verletzungen nicht ähnlich?«
    Sara ignorierte die Frage. »Kannst du mir helfen, ihn auf die Seite zu rollen?«
    Jeffrey nahm sich ein Paar Handschuhe aus der Schachtel.
    Frank bot an: »Soll ich euch helfen?«
    »Nein«, sagte Sara. »Danke.«
    Frank klopfte sich auf die Brust, offensichtlich erleichtert. Sara sah, dass die Haut an Franks Knöcheln aufgeschürft und verfärbt war. Als er ihren Blick bemerkte, steckte er die Hand in die Hosentasche und grinste entschuldigend.
    »Fertig?«, fragte Jeffrey.
    Sara nickte und wartete, dass er seine Position einnahm.
    Da Chucks Kopf fast vom Körper abgetrennt worden war, war es nicht ganz einfach, ihn umzudrehen. Die Leichenstarre machte die Sache nicht einfacher. Die Beine rutschten vom Tisch, und Sara musste schnell umgreifen, damit die Leiche nicht auf den Boden purzelte.
    »Tut mir leid«, sagte Jeffrey.
    »Schon gut.« Sara spürte, dass ein Teil ihres Ärgers verrauchte. Sie wies auf das Tablett. »Gibst du mir bitte das Skalpell?«
    Jeffrey merkte, dass das keine Routine war. Er fragte: »Wonach suchst du?«
    Sara schätzte den Einstichwinkel des Messers, dann machte sie einen kleinen Einschnitt in Chucks Rücken, genau unter der linken Schulter.
    »Das Messer war die einzige Waffe, die ihr gefunden habt?«, fragte sie. Dann deutete sie auf ein anderes Instrument auf dem Tablett.
    »Ja«, sagte Jeffrey und reichte ihr die Pinzette.
    Sara nahm die Pinzette und fischte in der Wunde herum, bis sie fand, wonach sie gesucht hatte.
    Jeffrey fragte: »Was machst du denn da?«
    Statt einer Antwort holte sie ein Stück Metall heraus.
    »Was ist das?«, wollte Frank wissen.
    Jeffrey war bleich geworden. »Die Spitze eines Messers.«
    Sara erklärte: »Es ist am Schulterblatt abgebrochen.«
    Franks Verwirrung war nicht zu übersehen. »Die Klinge von Lenas Messer ist aber gar nicht abgebrochen.« Er hob die Tüte hoch. »Sie ist nicht mal verbogen.«
    Jeffrey war kreidebleich.
    Frank sagte: »Was zum Teufel geht hier vor?«
    »Es war nicht ihr Messer«, sagte Jeffrey mit belegter Stimme. »Lena war es nicht.«

VIERZEHN
    L ena schreckte aus dem Schlaf hoch und stützte sich auf die Hände. Ihre Rippen schmerzten bei jedem Atemzug, und ihr Handgelenk pochte, auch wenn sie endlich einen Kunststoffgips trug. Sie setzte sich auf, sah sich in der kleinen Zelle um und versuchte, sich zu erinnern, wie sie hier gelandet war.
    »Alles wird gut«, sagte Jeffrey.
    Er saß vor ihr auf der anderen Liege, die Ellbogen auf die Knie gestützt, die Hände verschränkt. Lena lag in der Untersuchungszelle, nicht im abgesperrten Bereich. Der Raum war dunkel, das einzige Licht kam von dem Überwachungs-Schalter auf dem Gang. Die Zellentür stand offen, doch Lena wusste nicht, was sie davon halten sollte.
    »Zeit für die zweite Pille«, sagte Jeffrey. Neben ihm stand ein Tablett mit Essen und einem Becher Wasser, daneben lagen zwei Pillen. Er hielt es ihr hin wie ein Kellner. »Die kleinere ist gegen die Übelkeit.«
    Lena nahm die Pillen und spülte sie mit kaltem Wasser herunter. Sie versuchte, den Becher zurück in die dafür vorgesehene Einbuchtung auf dem Tablett zu stellen, doch sie hatte Koordinationsschwierigkeiten, und Jeffrey musste ihr helfen. Sie verschüttete Wasser auf seine Hose, aber er achtete gar nicht darauf.
    Dann räusperte sie sich mehrmals und fragte: »Wie viel Uhr ist es?«
    »Kurz vor Mitternacht«, sagte er.
    Fünfzehn Stunden, dachte Lena. Seit fast fünfzehn Stunden war sie in Gewahrsam.
    »Kann ich dir irgendetwas bringen?«, fragte Jeffrey. Licht fiel auf sein Gesicht, als er das Tablett vor sie auf den Boden stellte. Jeffrey wirkte angespannt. »Geht es dir besser?«
    Sie versuchte, die Schultern zu zucken, doch die Knochen taten zu sehr weh. Die Körperteile, die sich nicht taub anfühlten, waren steif und wund. Selbst ihre Augenlider schmerzten.
    »Wie geht’s deinem Finger?«
    Lena sah ihren Zeigefinger an. Sie fragte sich, wie viel Zeit vergangen war, seit sie versucht hatte, den Luftschacht wieder zuzuschrauben, und sich dabei in den Finger geschnitten hatte. Eine Ewigkeit. Sie war nicht mehr derselbe Mensch.
    »Kommt das Blut auf dem Messer daher?«, fragte Jeffrey und lehnte sich wieder ins Licht. »Wann hast du dich geschnitten?«
    Sie räusperte sich noch einmal, doch der Schmerz wurde nur schlimmer. »Kann ich noch was trinken?«
    »Möchtest du was Stärkeres?«, fragte er. Sie sah ihn prüfend an, verstand, was

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