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Grappa 02 - Grappas Treibjagd

Grappa 02 - Grappas Treibjagd

Titel: Grappa 02 - Grappas Treibjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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mit irgendwelchen Männern machen musste. Die Filme wurden bei einer Razzia gefunden. Der Vater war der Kameramann, die Mutter war auch dabei und hat durch Befehle nachgeholfen, damit die Kunden auch zufrieden waren.«
    »Und das war alles auf dem Film zu sehen?«
    »Ja, je authentischer die Aufnahmen, je mehr Geld gibt es dafür. Da kursieren manchmal von einem Film fünfzig oder mehr Kopien. Je jünger die Kinder, desto teurer. Für Filme mit echten Entjungferungen werden horrende Preise auf dem Markt bezahlt.«
    »Wo werden solche Streifen angeboten?«
    »Hier in diesen Magazinen.« Agnus Naider ging zum Bücherregal und griff nach einem Stapel Hefte.
    Ich blickte auf die Titel: Die Perversen Lolitas kannte ich ja schon, die anderen Heftchen hatten Titel, wie Tu mir nicht weh, Onkel und Du kleines Biest sollst fühlen.
    »Wer geilt sich denn an so was auf?« Ich fand die unkindlichen Posen in den Heften fast schon komisch, wenn ich nicht daran dachte, dass hier brutale Gewalt gegen hilflose Kinder ausgeübt wurde. Kinder, grell geschminkt, mit mageren Körpern, denen die Kamera brutal aufs unbehaarte Geschlechtsteil schaute. »Sie sind doch ein Mann«, meinte ich zu Naider, »können Sie verstehen, was daran geil sein soll?«
    »Nein, aber sehr viele Männer machen solche Fotos an«, erklärte Agnus Naider. »Es gibt sogar wissenschaftliche Untersuchungen. Bei einem Forschungsprojekt hat man etwa 200 männlichen Testpersonen Fotos von nackten kleinen Mädchen gezeigt. Bei immerhin 21 Prozent sind Zeichen sexueller Erregung festgestellt worden.«
    »Bedeutet das, dass jeder fünfte Mann ein Pädophiler ist?«
    »Nein, aber es bedeutet, dass weit mehr Männer dazu die Anlagen haben, als bisher angenommen. Für die meisten Männer liegen sexuelle Kontakte zu Kindern – Mädchen wie Jungen – zum Glück außerhalb ihrer Vorstellungskraft. Da gibt es gesellschaftliche Tabus, sexuelle Handlungen an Kindern werden strafrechtlich geahndet, sind gesellschaftlich geächtet und vieles mehr. Das diszipliniert.«
    »Wo ist dieses Mädchen heute?«
    »In einem Heim. Laura hatte die Amtsvormundschaft für Beate. Die Eltern warten auf ihren Strafprozess.«
    »Ist Beate auch von anderen Männern als dem eigenen Vater gequält worden?«
    »Ja, die Eltern haben das Kind per Anzeige angeboten. Hier habe ich den Text.« Er reichte mir ein aufgeschlagenes Magazin:
    Ich bin zwar erst zehn Jahre alt, ein langhaariges dunkles Mädchen, aber ich bin bereits entjungfert. Zwischen meinen Beinen juckt es jeden Tag neu, und ich möchte gern von geilen gut aussehenden Schwänzen jeden Alters verwöhnt werden. Ich wohne im Raum Bierstadt. Angebote unter Chiffre …
    »Widerlich. Hat man die Täter gefasst, die auf diese Anzeige geantwortet haben?«
    Naider schüttelte den Kopf. »Die werden nur selten gefasst. Wenn die so ein Mädchen vergewaltigen, dann nennen die ja vorher nicht ihren Namen; auch die Eltern, die dabei sind und – wie im Fall Beate – wohl auch gefilmt haben, halten den Mund.«
    »Konnte man die Täter auch nicht anhand der Filme identifizieren?«
    »Nein, wie ich schon sagte, das kommt so gut wie nie vor. Die Kerle sind entweder nur von hinten zu sehen, oder sie tragen sogar eine Kapuze …«
    »Und die Stimmen?«
    »Verzerrt oder gar nachsynchronisiert.«
    »Und die Fotoserien? Müssen die nicht irgendwo entwickelt werden?«
    »Schon mal was von hauseigener Dunkelkammer gehört? Natürlich gibt es immer noch Typen, die ihre Bilder in Großlabors entwickeln lassen, aber das sind Anfänger. Inzwischen hat es sich in der Szene herumgesprochen, dass die Labors ab und zu Stichproben machen und die Polizei informieren, wenn sie pornografische Fotos mit Kindern entdecken. Die Polizei kassiert die Täter dann, wenn sie ihre Bilder abholen. Aber … bei den ausgebufften Kinderpornografen kommen solche Pannen nicht vor. Sie müssen sich diese Gruppe, bestehend aus Herstellern und Nutzern, wie einen Geheimzirkel vorstellen, mit Decknamen, Deckadressen, geheimen Treffpunkten und geheimen Briefkästen. Oder die gehen einfach zur deutschen Bundespost und beziehen Filme und Fotoserien postlagernd. Postgeheimnis – ein hohes Gut in diesem Land. Sogar über Bildschirmtext können Lolita-Angebote abgerufen werden.«
    »Und die Polizei? Wie ernsthaft geht sie gegen diese ekelhaften Verbrechen vor?«
    »Natürlich tun die was, weit mehr noch als vor einigen Jahren. Es werden auch immer mehr Straftaten gemeldet, von Verwandten oder sogar von

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