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Grappa 07 - Killt Grappa

Grappa 07 - Killt Grappa

Titel: Grappa 07 - Killt Grappa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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wohl seinen Dienst quittieren müssen.«
    »Warst du mal wieder bei ihm?«
    »Nein. Aber ich habe mich nach ihm erkundigt. Können wir das Thema jetzt lassen?«
    »Sei locker, Baby!«, sagte ich forsch. »Du solltest ihm endlich verzeihen. Das Leben ist so, wie es ist.«
    Nik grummelte vor sich hin und schenkte sich die Antwort.
    »Tu es deinetwegen«, schlug ich vor, »du befreist dich von einem starken Druck. Außerdem sollte jeder Mensch ab und zu eine gute Tat tun.«
    »Wo hast du das denn her?«
    »Hab ich bei den Pfadfindern gelernt.«
    »Und warum hältst du dich selbst nicht daran?«, grinste Nik.
    »Ich versuch's ja«, behauptete ich, »doch irgendwie ergibt es sich nie. Glaubst du, dass ich ein schlechter Mensch bin?«
    »Nicht direkt«, kam prompt die Antwort, »mich stört deine rustikale Art jedenfalls nicht. Da kommt wenigstens keine Langeweile auf.«
    »Du bist ein Schatz!« Ich prostete ihm zu.
    Der Vin Nobile de Montepulciano hatte es in sich. Fast braun lümmelte er sich in dem dickbäuchigen Weinglas und wartete auf seine gepflegte Vernichtung. Wir verließen den Tisch und setzten uns auf dem Sofa nieder. Meine Katzen schauten nur einmal kurz hoch, reckten sich und schliefen weiter. Sie waren inzwischen in einem biblischen Alter und ließen sich durch fast nichts mehr aus der Ruhe bringen.
    »Er wird sich an dich halten«, sagte Kodil plötzlich, »er will dich vernichten. Um das zu verhindern, gibt es zwei Möglichkeiten.«
    »Ach ja?« Ich war ganz Ohr.
    »Nummer eins: Polizeischutz rund um die Uhr.«
    »Wie lange? Zwei Wochen, zwei Jahre oder den Rest meines Lebens?«
    »Ich merke schon, dass dir diese Möglichkeit nicht schmeckt«, schloss Nik messerscharf. »Bleibt also Nummer zwei: du bist der Lockvogel! Doch das Ding hat einen gewaltigen Haken.«
    »Ich weiß. Ich könnte dabei drauf gehen.«
    »So ist es.«
    »Wird aber nicht passieren«, behauptete ich. »Immerhin habe ich ja dich an meiner Seite.«
    »Schön, dass du so viel Vertrauen in mich hast«, flüsterte Nik in mein Ohr. Eine Gänsehaut lief meinen Rücken hinunter.
    »Was also sollen wir tun?«
    »Ich überlege mir etwas«, gurrte er. Den Rest des Abends waren Bruder Baphomet und seine Untertanen kein Thema mehr.

Einladung zum Essen
    Eine Woche nach meinem Artikel über das Geständnis im Mordfall Grid wurde es langsam wieder ruhiger in der Stadt. Wir hatten unseren Lesern auch eine Menge zugemutet. Wochenlang hatten wir sie jeden Morgen mit einem Gemisch von Blut, Mord, Gewalt, Sex und Teufelsreligion in den Tag geschickt. Langsam hatte ich auch die Nase voll von dem Thema.
    Alle Versuche, mit Pater Joseph alias Baphomet ins Gespräch zu kommen, waren fehlgeschlagen. Ich hatte ihm in der Zeitung angeboten, Kontakt über das Postfach aufzunehmen, mit mir zu telefonieren oder übers Internet zu kommunizieren. Nichts geschah. Baphomet blieb unsichtbar. Aber es würde erst zu Ende sein, wenn Baphomet hinter Schloss und Riegel säße.
    Ich hatte mich wieder dem journalistischen Alltagskram zugewandt – Pressekonferenzen, Ratssitzungen, Fabrikeröffnungen, Mini-Skandälchen und bunte Reportagen, die die schönen Seiten des Lebens gefällig beleuchten. Meine aufgewühlte Seele begann zu gesunden.
    Bis zu dem Tag, als mich die Erinnerung in Form eines Anrufes von Eva Grid einholte. »Ich werde mir im Ausland ein neues Leben aufbauen«, erzählte sie. »Die Villa ist bereits verkauft. Ich wollte mich vorher noch einmal bei Ihnen bedanken. Sie haben wirklich viel für mich getan, Frau Grappa.«
    »Gern geschehen«, brummte ich uninteressiert. »Ich wünsche Ihnen alles Gute.«
    »Bitte, Frau Grappa!« Eva Grids Stimme flehte. »Lassen Sie uns nicht so ... unpersönlich auseinandergehen. Ich weiß, dass Sie sich oft über meine Labilität geärgert haben. Mit Recht. Ich möchte mich persönlich bei Ihnen bedanken. Darf ich Sie zum Essen einladen?«
    »Bitte nicht«, sagte ich. »Ich bin gerade dabei, die ganze Sache zu vergessen. Ich trage Ihnen nichts nach – wirklich nicht.«
    »Bitte, Frau Grappa!« Jetzt schluchzte sie. »Mir liegt so viel daran.«
    Wirre Gedanken schossen durch meinen Kopf. Ich glaubte ihr kein Wort von Reue und Dankbarkeit. Da musste etwas anderes dahinterstecken, und ich ahnte, was es war: Sie stand in Verbindung zu Pater Joseph.
    »Wenn Sie unbedingt wollen«, sagte ich freundlich. »Wann und wo?«
    »Bei mir? Heute Abend. Ich kenne einen tollen Feinkostladen, der ins Haus liefert.«
    »Nein, nicht bei Ihnen. Wie

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