Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf
ich es dir zeigen soll, musst du die Augen schließen.«
»Meinetwegen.«
Nik nahm meinen Arm und zog mich ins Schlafzimmer. Ich dachte an unaussprechliche Dinge, die er gleich mit mir tun würde.
»Jetzt kannst du die Augen öffnen!«
Ich blinzelte und sah zunächst nichts Ungewöhnliches. Doch – da war etwas.
»Nein!«, schrie ich.
Vor dem Bett lag etwas großes Gelbes auf dem Fußboden.
»Wie kommt das Teil in meine Wohnung?« Ich war bemüht, ruhig zu bleiben.
»Diese Karte lag dabei.« Nik reichte sie mir.
Ich las: Der Tod ist ein schwarzes Kamel, das vor jedem Zelt niederkniet.
Die Gabe eines Vatermörders, der weiß, dass die eigene Stunde auch irgendwann schlägt, dachte ich.
»Das war ganz komisch«, erzählte Nik. »Vor zwei Stunden etwa klingelte es, und ein Mann stand draußen. Er habe ein Geschenk für dich, du wüsstest schon Bescheid. Dann drückte er mir ein großes gerolltes Paket in die Arme, und weg war er. Ich wusste gar nicht, dass du auf so was stehst. Ist dieses grelle Gelb nicht ein bisschen ... ungewöhnlich?«
»Ist es«, stimmte ich zu. »Aber schwarze Kamele ergreifen die Flucht beim Anblick solch persischer Teppiche.«
Weitere Kostenlose Bücher