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Grappa 09 - Grappa-Baby

Grappa 09 - Grappa-Baby

Titel: Grappa 09 - Grappa-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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einen Schreißdreck an.«
    Schwester Petra bevorzugte die harte Tour. Kein Problem.
    »Mir liegen Informationen vor, die ich eigentlich gar nicht glauben will«, begann ich. »Sie werden verdächtigt, Cornett bei seinem Verbrechen geholfen zu haben. Mein Artikel zu diesem Thema ist schon fertig, ich wollte nur noch Ihre Stellungnahme dazu holen.«
    »Sind Sie noch ganz bei Trost?«, schrie Schwester Petra.
    »Wollen Sie also was dazu sagen, oder nicht?« Ich sah an ihrem Blick, dass ich sie kriegen konnte. Nur ein bisschen Zeit brauchte ich noch.
    »Dann eben nicht!« Ich erhob mich. »Schönen Tag noch!«
    »Bleiben Sie«, kreischte sie.
    »Warum das?«
    »So was können Sie nicht über mich schreiben!«
    »Ach ja? Und warum sollte ich das nicht können?«
    »Weil's eine verdammte Lüge ist.«
    »Dann sagen Sie mir die Wahrheit!«
    Schwester Petra legte die Zigarette zur Seite und begann zu weinen. Na also, es hatte geklappt.
    »Fragen Sie!«
    »Hat sich Cornett an dem Abend vor seinem Tod mit Hauptkommissar Kodil im Stadtpark getroffen?«
    Sie nickte stumm.
    »Warum haben Sie Cornett ein falsches Alibi gegeben?«
    »Weil Henri es so wollte«, weinte Petra Belmont. »Er kam völlig aufgelöst nach Hause und erzählte, dass man auf ihn geschossen habe. Er sei knapp entkommen, aber den Polizisten habe es erwischt. Der habe sich vor ihn geworfen, als der Typ rumgeballert hat.«
    »Hat Cornett den Schützen erkannt?«
    »Nein. Er stand mit dem Rücken zu ihm und ist gleich abgehauen.«
    Er hat Nik einfach so liegenlassen, schoss es mir durch den Kopf.
    »Warum haben Sie nicht die Polizei gerufen? Der Hauptkommissar hat nur überlebt, weil man ihn zufällig gefunden hat!«
    »Ich wollte ja die Bullen rufen«, behauptete sie, »doch Henri hat's mir verboten. Er sagte, der Polizist sei tot, als Arzt könne er das ja wohl beurteilen.«
    »Welche Informationen wollte Cornett dem Kommissar geben?«
    »Keine Ahnung. Er sagte nur, dass er für niemanden mehr den Kopf hinhalten wolle.«
    »Waren das seine Worte?«
    »Genau so hat er's gesagt.«
    »Können Sie sich vorstellen, was er damit gemeint hat?«
    »Henri hatte Geldsorgen. Er lebt getrennt, und seine Alte und die beiden Töchter saugen ihn aus wie eine Zitrone. Er hat noch nebenher gearbeitet – in der Forschung.«
    »Forschung?«
    »An seinen freien Wochenenden und während seines Urlaubs hat er in einer Privatklinik gearbeitet – mehr weiß ich auch nicht.«
    »Wo ist diese Klinik?« Jetzt wurde es spannend.
    »Keine Ahnung«, schniefte Petra Belmont.
    »Was musste Cornett dort machen?«
    »Henri war ein guter Mediziner, doch mit seiner Karriere klappte es nicht so richtig. Er hat sich mal darüber lustig gemacht, was Leute alles über sich ergehen lassen, um ein eigenes Kind bekommen zu können. Und was sie bereit seien, dafür zu zahlen. Er dachte dabei immer an seine eigenen Töchter, die ihm von seiner Frau – wie sagte er? – angedreht worden seien.«
    Endlich eine konkrete Spur, dachte ich, doch was hatte die mit Kristin Faber zu tun?
    »Er hat einen Abschiedsbrief hinterlassen«, sagte ich. »In dem steht, dass er Kristin Faber geschwängert hat.«
    »So ein Quatsch. Daran glaubt ja noch nicht mal mehr die Polizei. Ich weiß, dass er ermordet wurde. Die Bullen haben's mir erzählt.«
    »Was ist an dem Abend passiert, als Cornett getötet wurde?«
    »Jemand rief an. Dann sagte Henri, dass er noch mal weg müsse. Ich war sauer, denn wir hatten vor, ins Kino zu gehen. Doch er ließ sich nicht davon abhalten.«
    »Haben Sie eine Ahnung, mit wem er sich getroffen haben könnte?«
    »Nein.«
    Ich überlegte. Frank wollte Cornett vielleicht töten, weil er ihn für den Vergewaltiger seiner Frau hielt, fiel mir ein. Doch wer hatte Frank diesen Hinweis gegeben? Es hatte Nik vermutlich nur erwischt, weil er sich vor Cornett geworfen hatte.
    »Danke, dass Sie mit mir geredet haben«, sagte ich mit einem milden Lächeln. »Ich werde meinen Artikel noch mal umschreiben. Wenn sich in der Sache noch was tut, rufen Sie mich bitte an. Besonders wenn Ihnen noch was zu der Klinik einfällt.« Ich legte meine Visitenkarte neben den Aschenbecher.

Erotische Mangelwesen
    »Hast du ihn gesehen?« Peter Jansen war neugierig.
    »Ja«, sagte ich kurz.
    »Wie geht's ihm?«
    »Besser.«
    »Habt ihr euch versöhnt?«
    »Lass mich!«, sagte ich grob. Ich hatte keine Lust auf lange Erklärungen, keine Lust auf Ausbreitung meines Seelenzustandes.
    »Mensch, Grappa, sei doch nicht so zickig.

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