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Grappa 09 - Grappa-Baby

Grappa 09 - Grappa-Baby

Titel: Grappa 09 - Grappa-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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als Täter gekommen bist.«
    »Auf der Station gibt's diesen Pfleger. Bruno Schlagholz. Ich hab ihn mal abends angesprochen, als seine Schicht zu Ende war. Er hat mir erzählt, dass Cornett oft allein in Kristins Zimmer war und dass er glaubt, er habe sich an ihr vergriffen. Einmal sei er dazu gekommen, als er Kristin untersucht hat.« Frank begann wieder zu schluchzen.
    »Ja und?«
    »Er hatte ihr die Decke weggezogen.«
    »Das beweist doch gar nichts!«
    »Auch nicht, dass seine Hose runtergelassen war?«, schrie Frank.
    »Das schon eher«, erkannte ich an. »Aber woher willst du wissen, dass Schlagholz nicht lügt? Und warum hat er das alles nicht der Polizei erzählt? Nik hat ihn doch vernommen – ich habe das Protokoll selbst gelesen.«
    »Er hat Geld von Cornett gekriegt«, behauptete Frank.
    »Wo sind die Beweise?«
    »Der Abschiedsbrief!«, beharrte Frank.
    »Jetzt aber der Reihe nach«, forderte ich. »Was war an dem Abend? Und woher wusstest du, dass sich Nik mit Cornett treffen wollte?«
    »Nik hat's mir erzählt. Das war die beste Gelegenheit, mit Cornett kurzen Prozess zu machen.«
    »Und warum hast du dann Nik angeschossen, du elender Dilettant?«
    »Aus Versehen. Nik stand mit dem Rücken zu mir, Cornett hat mich gesehen, als ich mit der Waffe hinter einem Busch auftauchte. Er fing an zu schreien. Nik drehte sich um, warf sich vor ihn und kam so in meine Schussbahn. Es war ein Unfall. Das musst du mir glauben!«
    »Ach ja? Wieso fielen dann zwei Schüsse?«, schrie ich. »Du hast zweimal auf deinen besten Freund geschossen. Und Cornett hatte keine einzige Schramme!«
    »Ein Reflex«, jammerte er. »Nik fiel nicht sofort um, sondern blieb stehen. Cornett versteckte sich hinter ihm. Dann lief er weg, und ich schoss noch mal.«
    »Und hast wieder Nik getroffen.«
    »Ja«, bekannte er, »Nik sah mich an, bevor er hinfiel. Ich wusste, dass er mich erkannt hatte. Ich bin dann hinter Cornett hergelaufen, um ihn doch noch zu erwischen.«
    »Du hast Nik also einfach liegen lassen? Er wäre fast gestorben!« Ich konnte es nicht fassen.
    »Ich war völlig durchgedreht«, verteidigte er sich, »als ich wieder zur Besinnung kam, bin ich zum Stadtpark zurückgelaufen, doch Nik war nicht mehr da.«
    Als er meinen grimmigen Blick sah, setzte er hinzu: »Bitte, Grappa, du musst mir glauben! Ich hätte einen Krankenwagen geholt!«
    »Und jetzt erzählst du mir, wie du Cornett doch noch erwischt hast.«
    »Wieso?«
    »Wie hast du's gemacht?«
    »Was denn?«
    »Ihn umgebracht!«
    »Ist er denn tot?« Frank hatte eine verblüffte Miene aufgesetzt.
    »Hör auf zu lügen«, forderte ich. »Keiner glaubt daran, dass es Selbstmord war. Du hättest dir mehr Mühe geben sollen. Wie hast du ihn dazu gekriegt, dass er diesen Abschiedsbrief schreibt?«
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst!«, kreischte er.
    »Jetzt komm mir nicht so, Frank. Das hier ist die Stunde der Wahrheit.«
    »Ich hab Cornett seit dem Abend nicht mehr gesehen«, flüsterte er mit panischem Blick. »Bitte, glaub mir, Grappa! Ich las in der Zeitung, dass Nik gefunden worden ist. Ich habe solche Gewissensbisse, dass ich mich gar nicht aus dem Haus traue.«
    »Ich glaube dir kein Wort.«
    »Frag Liesel, wenn du mir nicht glaubst. Ich war überhaupt nicht in der Lage, aus dem Haus zu gehen.«
    »Gut, dass du deine saubere Schwester erwähnst«, brauste ich auf. »Mit der habe ich sowieso noch ein Mega-Hühnchen zu rupfen.«
    Frank hielt jetzt den Mund, starrte nur noch vor sich hin. Ich ging im Zimmer auf und ab und dachte nach. Was, wenn er es wirklich nicht war?
    »Hör zu, Frank«, sagte ich zu dem Häufchen Elend auf dem Stuhl, »ich glaube, dass dich jemand dazu bringen wollte, Cornett zu töten. Wer könnte dieser Jemand sein?«
    Die Frage überforderte Frank. Er guckte mich an wie ein waidwundes Reh.
    »Wie wär's mit deinem verehrten Schwiegervater?«
    »Wieso der?«
    »Ich habe da eine Theorie. Burger hat seine eigene Tochter geschwängert. Wenn das stimmt, dann musste er einen Verbündeten in der Klinik haben. Cornett wusste zu viel, hat ihn vielleicht sogar erpresst ...«
    »Hör auf, Grappa, das ist ja widerlich«, schrie Frank. Er hielt sich die Ohren zu.
    »Es ist das einzige Motiv, das es gibt! Die Vergewaltigung war vielleicht eine sogenannte intrauterine Insemination.«
    »Eine ... was?«
    »Künstliche Befruchtung. Mit einem Plastikschlauch. Das geht ganz einfach. Burger liebt seine Tochter abgöttisch, sich selbst liebt er vielleicht noch ein

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