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Grappa 14 - Grappa im Netz

Grappa 14 - Grappa im Netz

Titel: Grappa 14 - Grappa im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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und stellte sich neben die Blondine. Ich atmete erleichtert auf. Die Kamera fuhr langsam an den Kandidaten ran und blieb dann auf seinem Gesicht hängen.
    Aber, was war das? Dem Mann stand der Schweiß auf der Stirn und er taumelte.
    »Moderier den Film an!«, flüsterte ich der Ottawa ins Ohr. »Der kippt uns gleich um!«
    »Und jetzt werfen wir – und ganz besonders Sie, meine Damen – einen Blick in Torstens Leben. Unser Team hat ihn zu Hause besucht!«
    Die MAZ wurde gestartet. Jetzt hatten wir gut zwei Minuten, um zu klären, was im Studio los war.
    »Was ist passiert?«, fragte der Regisseur.
    Der Aufnahmeleiter stand neben Lamborghini, den man inzwischen zu einem Sessel geführt hatte. »Der Mann hier ist wie benommen!«, hörte ich den Aufnahmeleiter sagen. »Wir sollten einen Arzt holen!«
    Ich schaute auf die Uhr, sie zählte die Zeiten der Filmbeiträge rückwärts. In dreißig Sekunden würden wir wieder live auf Sendung sein.
    »Stell den zweiten Kerl vor und moderier dann den Werbeblock an«, sagte ich der Ottawa ins Ohr. »Und dann will ich wissen, was hier vor sich geht, zum Teufel!«
    Die Moderatorin hob die Hand, um zu signalisieren, dass sie mich verstanden hatte. In dem Moment sah ich, dass Kandidat Torsten nach rechts aus dem Bild fiel. Zu spät, um zu reagieren, denn der Blondschopf der Ottawa erschien wieder auf dem Monitor mit dem Ausgangsbild.
    »Und jetzt machen wir einen kleinen Moment Pause«, sagte sie lächelnd in die Kamera. »Dann stelle ich Ihnen den zweiten Kandidaten vor! Sie werden sehen, dass Frank ein Mann ist, der es verdient, wieder Herzflimmern zu bekommen! Bis gleich!« Das Publikum versuchte einen mittleren Applaus und der Werbeblock startete.
    »Was ist passiert?« Ada Hecke hatte den Regieraum betreten, ich hätte sie fast umgerannt. Ich riss die Tür zum Studio auf und mir bot sich ein unfassbarer Anblick. Auf dem Boden lagen die drei Kandidaten und ein paar Kollegen des Teams und schienen zu schlafen, andere wandelten wie in Trance herum, das Publikum hatte es auch nicht auf den Sitzen gehalten, alles lief oder wankte durcheinander. Ich ging zur Ottawa, die mit schreckensgeweiteten Augen an ihrem Pult stand und das Chaos betrachtete.
    »Wir brechen ab!«, hörte ich Ada Hecke in meinem Rücken befehlen. »Und du, Gudrun, wirst den Zuschauern mitteilen, dass wir die Sendung wegen technischer Probleme abbrechen müssen. Anschließend wiederholen wir das Regionalmagazin von heute Abend. Rufen Sie bitte die Polizei, Frau Grappa!«

Schöne Grüße
    Eine halbe Stunde später wimmelte es überall von Polizisten, Krankenwagen fuhren vor, luden die Opfer ein, starteten mit Blaulicht. Zeitungsreporter umlagerten TV Fun. Die Informationen über den Anschlag hatten sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Niemand durfte den Sender betreten oder verlassen, es sei denn, er lag auf einer Bahre.
    Die Leute aus dem Publikum durften erst dann gehen, wenn sie ihre Personalien angegeben hatten.
    »Hast du was Ungewöhnliches bemerkt?«, fragte ich Barbara Rutzo, die sich leichenblass am Stativ ihrer Kamera festhielt.
    »Nein«, stammelte sie. »Plötzlich gingen einige in die Knie. Als hätten sie gesoffen oder ein Schlafmittel genommen. Irgendwer muss was in die Getränke gekippt haben.«
    Inzwischen waren die Spurensicherer der Polizei auch schon dabei, die Bar zu untersuchen und die gebrauchten Gläser und die Flaschen einzupacken. Ein Kriminalbeamter vernahm die Studentin, die die Drinks gemixt hatte, sie war kaum in der Lage, etwas zu sagen, denn sie schluchzte ununterbrochen und versicherte, dass sie mit der Sache nicht zu tun hätte.
    Mein Handy klingelte. Es war Tom Piny. Ich nahm den Anruf an.
    »Bombenstimmung bei dir, Grappa, was?«, fragte mein Kollege. »Wollte mir gerade mit meiner Frau deine Show reinziehen und was sehe ich: Deine Leute kippen reihenweise um! Du hast einfach kein Händchen fürs Fernsehen.«
    »Rufst du mich an, um mir zu sagen, dass ich eine Niete bin, oder was?«, blaffte ich.
    »Keep cool, Grappa-Baby.« Sein Ton wurde etwas sachlicher. »Sag mir nur, was passiert ist, dann krieg ich noch eine Meldung ins Blatt.«
    »Das war Sabotage!«, sagte ich wütend. Ich merkte, dass mir Tränen in den Augen standen. Meine Nerven waren nicht mehr die besten. »Irgendwer hat irgendwas in die Drinks gekippt, die an der Bar gemixt wurden. Ich bin ziemlich fertig, immerhin sollte das meine erste große Sendung werden.«
    »Vergiftete Drinks? Warum sollte jemand so was

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