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Grappa 14 - Grappa im Netz

Grappa 14 - Grappa im Netz

Titel: Grappa 14 - Grappa im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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Astrologen reden – er braucht noch die Daten der Kandidaten.«
    Der Große Lamborghini wartete bestimmt schon in meinem Büro auf mich. Mit den drei Filmen unter dem Arm verließ ich den Ansichtsraum.
    Lamborghini war doch noch nicht da, er hatte angerufen und steckte im Stau, die Autobahn nach Bierstadt war mal wieder dicht. Zeit genug, Kaligula anzurufen und zu fragen, ob er schon mit Tom Piny gesprochen hatte.
    »Wir sitzen gerade in meinem Büro zusammen«, erklärte mein neuer Lover, »dein Kollege ist zu allem bereit. Wann können wir in Ruhe reden? Wir müssen ja mit der Frau wieder Kontakt aufnehmen.«
    »Ich werde dir so schnell wie möglich Bescheid sagen«, versprach ich, »lass mich nur erst die Sendung heute Abend einigermaßen überstehen.«
    »Bereust du es?«, fragte er.
    »Meinst du, letzte Nacht?«
    »Ja.« Ich dachte mir, dass er nicht reden konnte, weil Tom Piny neben ihm saß und vermutlich die Ohren spitzte.
    »Ich glaube nicht, dass das Gedicht von Brecht auf uns zutrifft«, sagte ich. »Wir werden für uns ein anderes finden.«

Tücken der Technik
    Noch zehn Minuten bis zur Sendung. Das Studiopublikum saß bereits an seinem Platz, die Telefonleitungen waren geschaltet, die Scheinwerfer vernünftig positioniert, die Fernsehregie voll besetzt und die drei Kandidaten in der Maske gewesen. Moderatorin Gudrun Ottawa hockte mit dem Großen Lamborghini in der Deko und machte Entspannungsübungen; die Maskenbildnerin stand mit ihren Utensilien in der Nähe, um notfalls noch ein paar glänzende Stellen nachzupudern.
    Mein Job war es nur noch, im Fernsehstudio neben dem Regisseur zu sitzen und einzugreifen, wenn etwas schief lief, aber davon ging ich nicht aus. Trotzdem war ich nervös und hatte tierisches Lampenfieber.
    »Noch fünf Minuten bis zur Sendung. Begeben Sie sich bitte alle auf Ihre Positionen!«, ordnete der Regisseur über das Studiomikrofon an.
    Gudrun Ottawa stöckelte zu dem Pult, hinter dem sie die Zuschauer begrüßen würde, der Große Lamborghini, der immer noch an der eigens aufgebauten Bar saß, würde zu ihr treten, wenn er ein Zeichen vom Aufnahmeleiter erhielt, ebenso wie die Hauptpersonen von Herzflimmern , das Männer-Trio, das sich auf Barhockern lümmelte.
    »Noch zwei Minuten bis zur Sendung.«
    Ein Mann lief quer durchs Bild, er war für das Publikum im Studio zuständig, gab Zeichen, wenn Applaus oder Lachen gebraucht wurde, und griff ein, wenn jemand durchdrehte, ausfällig wurde oder sonst irgendetwas tun würde, das den Ablauf der Sendung stören könnte.
    »Achtung! Noch eine Minute bis zur Sendung! Gudrun, ist alles klar bei dir?«
    »Alles in bester Ordnung«, antwortete die Ottawa dem Regisseur.
    Jetzt wurde es ernst. Hatte ich an alles gedacht? Im Kopf ging ich nochmal alle Posten durch. Was, wenn sich keine Frau für die drei Deppen an der Bar erwärmen konnte?
    »Noch dreißig Sekunden – der Vorspann läuft«, sagte der Regisseur.
    Ich drückte die Taste, sagte: »Guten Flug euch allen!«, und lehnte mich zurück. Nun war sowieso alles zu spät.
    Auf dem Ausgangsmonitor sah ich, dass wir auf Sendung waren, es flogen Sterne übers Bild, Schmusemusik ertönte und dann war auch schon die Moderatorin zu sehen. Charmant begrüßte sie die Zuschauer, die Gäste, erklärte die Regeln der Sendung und nannte die Telefonnummern. Alles lief gut.
    Dann moderierte sie den Großen Lamborghini an. Redete etwas über Astrologie und die Sterne. Irritiert schaute ich auf mein Storyboard und fand den Text, den sie von sich gab, nicht im Plan. Der Astrologe sollte längst neben ihr stehen. Doch kein Lamborghini tauchte im Bild auf. Ottawa redete und redete.
    »Was ist los?«, fragte ich den Regisseur. Der tippte auf den Monitor, auf dem die Einstellungen der automatischen Kameras einprogrammiert waren – eine zeigte die Bar. Das Bild erschien auf dem zweiten Monitor und ich bekam einen Schock: Der Große Lamborghini stand gekrümmt vor dem Tresen und hatte offensichtlich Mühe, sich aufrecht zu halten.
    »Sollen wir abbrechen?«, fragte mich der Regisseur.
    »Nein!« Die Ottawa redete noch immer. Sie hatte zum Glück ein kleines Mikrofon im Ohr, das sie unbemerkt mit der Regie verband. Ich drückte den Knopf und sagte: »Mach mit den Kandidaten weiter!«
    Sie verstand. »Zu dem Mann, der mit Ihnen nach den Sternen greifen will, kommen wir im Verlauf der Sendung. Und nun zu unseren drei Kandidaten: Torsten, achtunddreißig Jahre alt! Hallo, Torsten!«
    Torsten kam ins Bild

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