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Grauen im Pentagon

Grauen im Pentagon

Titel: Grauen im Pentagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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spüren, nach all dem verdammten Regen in London.
    Ich erkannte Dr. Karl Mertens sofort. Er war korrekt gekleidet, der blaugraue Anzug ließ ihn vornehm erscheinen. Mit seiner Goldrandbrille wirkte er wie ein Uni-Professor. In seiner Nähe standen einige Männer in Uniform, die auch bewaffnet waren.
    Ich winkte ihm zu.
    Karl Mertens lächelte und gab den Gruß zurück, bevor er sich in Bewegung setzte und uns entgegenkam.
    »Das also ist er«, sagte Suko leise. »Du hast recht, er fällt tatsächlich kaum auf.«
    »Unterschätze ihn nur nicht.«
    »John Sinclair, ich begrüße Sie und Ihren Kollegen Suko, von dem ich ebenfalls viel gehört habe.«
    »Hoffentlich nicht zu viel Schlechtes.«
    »Nein, keine Sorge, Suko. Das geht schon in Ordnung. Sie waren bei der Jagd nach dem Yeti ja nicht dabei.«
    »Nein. Oft genug löst John die Fälle ohne mich. Irgendwann wird er einmal reinfallen.«
    »Hoffentlich nicht bei diesem.«
    »Jetzt bin ich ja bei ihm.«
    Dr. Karl Mertens nickte und rückte seine Brille zurecht. Sein Gesicht war ernst geworden. »Es klingt unglaublich«, sagte er, »aber es ist eine Tatsache. Wir müssen leider davon ausgehen, daß Teile der CIA unterwandert sind.«
    »Ich weiß, Dr. Mertens.«
    »Ja, ich sprach mit Ihrem Chef…«
    »Nein, ich habe die Informationen aus anderer Quelle erhalten.«
    Mertens schaute mich erstaunt an. »Wie?«
    »Von der Gegenseite. KGB!«
    Mertens' Gesicht wurde zur Maske. »Dann steckt also der KGB dahinter. Verflixt, ich hätte es mir denken können. Natürlich habe ich die Möglichkeit auch in Erwägung gezogen, aber ich wollte es einfach nicht glauben. Die Russen sind…«
    »In diesem Falle sehr fair gewesen«, unterbrach ich Mertens. »Sie haben mich nicht nur gewarnt, sondern auch einen Ihrer Leute mir als Zombie vorgeführt.«
    »Was?«
    Ich lächelte. »Sollen wir das nicht besser bei einem Drink bereden? Soviel Zeit haben wir noch — oder?«
    »Sorry, natürlich. Die Bar ist nicht weit weg. Kommen Sie.«
    Wir ließen die Uniformierten stehen und betraten einen Teil der gewaltigen Flughalle, durch deren große Scheiben das Sonnenlicht fiel und das Innere aufhellte.
    Eine Bar fanden wir in einem ruhigen Teil. Wir setzten uns an einen runden Tisch und bestellten Fruchtsaft-Drinks. Ich berichtete mit leiser Stimme von meinen Erlebnissen, und Dr. Mertens konnte nur den Kopf schütteln.
    »Trauen Sie den Russen denn, John?«
    »In diesem Fall ja. Ich kenne Wladimir Golenkow und kann sagen, daß sich zwischen uns so etwas wie eine Freundschaft entwickelt hat, die über Grenzen hinausgeht. Wir respektieren und akzeptieren uns und tauschen auch gegenseitig Informationen aus. Wladimir Golenkow hat bei mir bisher noch nicht falschgespielt, und er hat mich nicht aus Harne gewarnt, sondern aus reiner Sorge. Auch dem russischen Geheimdienst kann es nicht gefallen, daß die CIA plötzlich Zombies losschickt.«
    Mertens strich über sein graues Haar. »Sie wissen nicht, wie der Mann hieß, der explodierte?«
    »McGivern.«
    Mein Nebenmann überlegte. »Ja«, murmelte er. »Ja, dieser Name steht auf der Liste der Toten.«
    »Es muß ihn in Afghanistan erwischt haben.«
    »Das ist möglich. So genau bin ich über die Einsätze der Agency nicht informiert, obwohl wirvom Pentagon in der letzten Zeit enger mit der Agency zusammenarbeiten.«
    »Eine Frage und eine Bitte um ehrliche Antwort, Karl. Kommen Sie an die Schaltzentrale der Macht?«
    Mertens schaute mich intensiv an. Dann nickte er. »Ja, es ist mir möglich.«
    »Und wem vertrauen Sie noch im Pentagon?«
    »Niemandem.«
    »Sie rechnen also damit, daß sich dort auch Zombies eingenistet haben?«
    »Nein, das nicht, es würde ja auffallen. Aber ich könnte mir vorstellen, daß es unter meinen höhergestellten Kollegen Männer gibt, die über die Infiltration Bescheid wissen und sie möglicherweise noch unterstützen.«
    »Das ist ein schwerwiegender Vorwurf«, sagte Suko.
    »Allerdings. Nur fehlen mir leider noch die Beweise, um ihn erhärten zu können.«
    Ich räusperte mich. »Welchen Spuren sind Sie nachgegangen, Karl? Ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie untätig gewesen sind. Was haben Sie herausgefunden?«
    »Wenig genug.«
    »Aber immerhin mehr als nichts.«
    Er nahm einen Schluck Saft. »Das ist so eine Sache. Wir haben natürlich die Spuren gesammelt und ausgelotet. Wir zogen einen gewaltigen Kreis, und ich möchte Ihnen noch erklären, wie alles genau begonnen hat.«
    »Bitte.«
    Dr. Mertens berichtete mit

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