Grauen im Pentagon
aus dieser Lage herauszukommen. Dies hatte sich als Irrtum erwiesen.
Mertens fuhr noch nicht. Er beteiligte sich auch an der Spurensuche. Und die Soldaten fanden etwas.
Die Zombies mußten abgeholt worden sein, denn die Männer entdeckten Reifenabdrücke, die nicht zu ihren Fahrzeugen gehörten. Der Mann aus Washington wollte allein sein. Er setzte sich in seinen Wagen und dachte nach.
Die drei lebenden Leichen waren nicht zu Fuß geflohen. Man hatte sie weggeschafft. Dies ließ darauf schließen, daß sie nicht aus eigenem Antrieb gehandelt hatten.
Jemand steckte als Chef und Führer hinter ihnen. Eine gefährliche, unbekannte Person, auf dessen Liste die Untoten standen. Aber wer war der Mann?
Da konnte Mertens nicht einmal raten.
***
Ich habe es mir abgewöhnt, über bestimmte Dinge nachzudenken. Was kommen soll, das kommt auch. Ich erlebte dieses Phänomen abermals, als ich von meiner Wohnung aus versuchte, Sir James zu erreichen. Im Club erwischte ich ihn.
Er sagte nicht viel, sondern bestellte Suko und mich ins Bür. Suko war zu Hause. Er schaute mich fragend an, als ich ihm erklärte, wohin wir fahren sollten. »Was gibt es denn?«
»Keine Ahnung. Es scheint zu brennen, wenn Sir James an einem Samstag die Pferde scheu macht.«
»Das glaube ich allmählich auch.« Suko streifte seine dünne Jacke über.
»Wir können.«
Es war ein völlig anderes Gefühl, samstags durch London und zum Dienst zu fahren. Zwar herrschte nach wie vor viel Verkehr, aber wir kamen besser durch als an den übrigen Wochentagen. Unterwegs berichtete ich Suko von meiner Entführung.
Mein Freund und Kollege kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
»Wenn du es mir nicht erzählt hättest, würde ich es als unglaublich einstufen, aber so denke ich anders darüber.«
»Der Tip kam vom KGB.«
»Nur ein wenig spät.«
»Wie meinst du das?«
Suko hob die Schultern. »Kannst du dir vorstellen, daß bereits ein Teil der Agency verseucht ist?«
»Vorstellen nicht, aber ich denke bereits daran.«
»Wenn ich du wäre, John, würde ich den Fall, den Sir James für uns hat, hinten anstellen und mich mit den entsprechenden Leuten in der Agency zusammensetzen.«
»Das ist im Prinzip richtig. Ich frage mich nur, wem ich dort noch vertrauen kann.«
Unser Gespräch versickerte, da wir unser Ziel erreicht hatten. Ich steuerte den Rover auf den kleinen Parkplatz am Hintergebäude und ließ ihn dort stehen.
Auch am Wochenende schläft Scotland Yard nicht. Es herrschte bereits eine gewisse Hektik in der Halle. Mehrere Beamte hatten sich dort eingefunden und besprachen noch letzte Details. Worum es bei ihrem Einsatz ging, erfuhren wir nicht, denn wir befanden uns bereits auf dem Weg nach oben, wo Sir James in seinem Büro stand, uns den Rücken zudrehte und aus dem Fenster schaute.
Ich hatte geklopft. Unser Chef drehte sich nicht einmal um. »Setzen Sie sich bitte.«
Seine Stimme hatte irgendwie müde geklungen. Das war auch Suko aufgefallen. Er warf mir einen bedeutungsvollen Blick zu, hob die Schultern und nahm Platz.
Ich hatte mich ebenfalls niedergelassen. Beide warteten wir, bis unser Chef das Wort ergriff. Er drehte sich um und steuerte seinen Schreibtisch an, auf dem ein Glas Wasser stand. Er trank dieses kohlensäurefreie Zeug schon seit Jahren.
»Die Lage ist ernst«, sagte er plötzlich, »obwohl wir nicht direkt betroffen sind.«
»Worum geht es?« fragte Suko.
Sir James runzelte die Stirn. »Soweit ich informiert bin, um Zombies, meine Herren.«
Ich horchte natürlich auf. »Darf ich eine Zwischenfrage stellen, Sir?«
»Bitte, John.«
»Hat dieser Zombie-Fall möglicherweise etwas mit der CIA zu tun?«
Er starrte mich an. Hinter den dicken Brillengläsern wirkten seine Augen groß und eulenhaft. »Sie sind bereits informiert?«
»Ein wenig. Man hat mich heute morgen entführt und mir einen Zombia gezeigt.«
»Wer kidnappte Sie?«
»Zwei Russen.«
»Und die zeigten Ihnen eine lebende Leiche?«
»Ja, einen Zombie, der einmal zu den Agenten der CIA gehört hat, Sir. So ist es gewesen.«
Der Superintendent lehnte sich zurück. »Dann berichten Sie bitte, John.«
Ich faßte meine Erlebnisse in wenigen Sätzen zusammen und hatte meinen Chef selten so sprachlos gesehen wie in diesen Minuten. Dann schlug er mit der flachen Hand auf seine Schreibtischunterlage.
»Das kann kein Zufall sein, öderes ist halt das Leben. Genau um diesen Fall geht es. Man rief mich an. Vielmehr hat jemand versucht, Sie anzurufen, John. Ein
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