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Grauen im Single-Club

Grauen im Single-Club

Titel: Grauen im Single-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schnüffeln. Und eure Ausrede war nicht sehr originell. Also, ich gebe dir zwei Sekunden.«
    »Und wenn Sie mir drei geben, Sie werden nur die gleiche Antwort erhalten.«
    Der Kerl knurrte. Jane hatte ihn bis an seine Grenzen gereizt. Gewisse Dinge konnten nicht hingenommen werden. Das wollte er ihr beweisen. Und wenn er so etwas tat, zählte einzig und allein die Gewalt.
    Ein kurzes Zucken seines Körpers deutete an, was er vorhatte, aber er hatte auch eine Jane Collins unterschätzt.
    Diesmal war sie stärker.
    Sie trat zu.
    Dass es zwischen den Beinen eine verdammt empfindliche Stelle gibt, erlebte der Mann am eigenen Leibe. Er brüllte so laut, als wollte er die Kacheln von den Wänden reißen. Beide Hände presste er gegen die getroffene Stelle. Aus seinem Mund drang ein wildes Heulen, und die Augen füllten sich mit Tränen. Er wankte zurück, bis ihm die Wand Halt bot.
    Jane rechnete damit, dass er dort zusammenbrechen würde, doch er hielt sich auf den Beinen. Nur reden konnte er nicht. Aus seinem Mund drangen noch immer die Laute, die eher zu einem Tier gepasst hätten als zu einem Menschen.
    »Noch Fragen?«, erkundigte sich Jane.
    Der Aufpasser schlürfte die Luft ein. Seine Augen waren rot umrandet, und er konnte sich nicht mehr aufrecht halten. So glotzte er Jane an, die auf ihn zukam.
    »Wie war das mit den Fragen?«
    Der Typ quetschte etwas hervor, das sie nicht verstand.
    »Soll ich Ihnen Wasser besorgen?«
    »Ich... ich... bring dich um...« Stotternd hatte er diesen Satz herausbekommen. »Verdammt noch mal, ich mach dich fertig, darauf kannst du dich verlassen.«
    »So nicht.«
    »Ich...«, er kam nicht mehr weiter. Sein Gesicht nahm fast sekündlich einen anderen Ausdruck an, der immer wieder durch die Schmerzen geprägt wurde.
    Jane kannte kein Pardon. Das hätte der andere auch nicht gekannt. »Wie heißen Sie?«
    »Eddy.«
    »Gut, Eddy. Von allein sind Sie bestimmt nicht gekommen. Wer also hat Sie geschickt?«
    »Der Chef will was wissen. Er traut euch nicht. Ihr seid Spitzel. Es passt nichts mehr zusammen.« Mit einem Ruck kam er wieder auf die Füße.
    »Wieso traut er uns nicht? Was haben wir getan?«
    Eddy nahm die Hände von der getroffenen Stelle weg. »Wenn du nicht die Wahrheit sagst, kommst du hier lebend nicht mehr raus. Das verspreche ich dir.«
    Jane zeigte sich amüsiert und schüttelte den Kopf. »Wollen Sie mir in Ihrer Lage noch drohen?«
    »Ja, das will ich.« Er spie aus. Sein Gesicht war fast so bleich wie die Fliesen geworden. »Ihr werdet euer Maul aufmachen, das verspreche ich dir.«
    »Wollen Sie uns dazu bringen?«
    »Nein, nicht ich.«
    »Wer sonst?«
    »Das wirst du sehen.«
    Diesmal lächelte Jane. »Du denkst doch nicht etwa an die Vampire, die so scharf auf mein Blut sind?«
    Da Eddy zusammenzuckte, wusste Jane, dass sie einen Volltreffer gelandet hatte. Diesmal erhielt sie keine normale Antwort. Sie hörte nur seine schweren Atemstöße.
    »Vampire?«
    »Ja. Darum geht es doch – oder? Dein Chef und sein Bruder wissen auch Bescheid. Aber die große Zeit ist für die beiden vorbei, das kann ich versprechen. Manchmal muss man eben einsehen, dass man an die Falschen geraten ist.«
    »Wir packen es. Wir sind...«
    »Auf der Verliererstraße«, erklärte Jane Collins. Daran gibt es nichts zu rütteln.«
    Eddy schaute die blonde Frau an. Er war ein Macho. Er war immer der Sieger geblieben. Im Club hatte man vor ihm gekuscht, und jetzt kam er nicht darüber hinweg, dass er bei dieser Frau scheitern sollte. Das ging ihm gegen den Strich.
    »Wer gewinnt und verliert, das bestimmen immer noch wir«, flüsterte er. »Du hast da nichts zu sagen...«
    Jane war das Thema leid. »Wie viele Blutsaugerinnen befinden sich hier in...«
    Er schrie auf. Er musste sich Mut machen. Plötzlich griff er unter seine Jacke.
    Jane Collins kannte die Bewegung. Eddy war auch verdammt schnell, aber es gab da ein Hindernis. Er hatte sein Jackett zugeknöpft, und das genau erwies sich als Hindernis. Er fand die Lücke nicht sofort, und das ergab für Jane die besten Chancen.
    Sie war schneller.
    Plötzlich schaute Eddy in die Mündung einer anderen Pistole. Es war eine Beretta, die auf ihn zeigte, und sein rechter Arm blieb in einer Lücke am Jackett hängen.
    »Reicht das?«
    Die Augen des Mannes wurden groß. Dafür zuckten seine Lippen, und der Mund zog sich zusammen. Wahrscheinlich hatte er etwas sagen wollen, doch das war jetzt vorbei.
    »Ich denke, dass ich jetzt die Fragen stelle, Meister.

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