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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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Mutter zu töten?«
    Larissas
Augen wurden feucht. »Seit vorgestern denk ich an nichts anderes. Seit
vorgestern dreht sich in mir alles. Ich hab Ihren Kollegen hier schon am
Freitagnachmittag gesagt, dass ich mich im Bekanntenkreis von Mutti viel zu
wenig auskenne, als dass ich mir einen Verdacht erlauben könnte. Vielleicht … «, sie
wischte sich eine Träne aus dem Gesicht, »vielleicht gibt es da in Vatis
Vergangenheit etwas … «
    Jetzt
wurde Grantner hellhörig: »Das haben Sie bisher nicht erwähnt.«
    »Da
gibt es auch nichts zu erwähnen, Herr Inspektor. Wirklich nicht. Ich denk halt
nach – aber daraus ergibt sich nichts Konkretes.«
    »Sie
selbst – Sie fühlen sich aber nicht bedroht?«
    Larissas
Blick verfinsterte sich. Sie schluckte und fragte zurück: »Weshalb sollte ich
mich bedroht fühlen?«
    »Und
Sie, Herr Pladler«, wandte sich Häberle an ihren Mann, »gibt es aus Ihrer Sicht
irgendetwas, dem wir nachgehen sollten?«
    »Nein«,
schüttelte er schnell den Kopf. »Nichts. Ich glaub auch nicht, dass Sie den
Täter hier bei uns such’n müss’n. Das hat alles nichts mit uns zu tun. Und
schon gar nicht mit dem Hochsteinhof.«
    »Das
haben wir auch nicht gesagt«, stellte Grantner klar. »Wir wissen ja, dass Sie
selbst mit sich und Ihrer Arbeit beschäftigt sind.« Er lächelte ihm zu und gab
damit zu verstehen, dass er Pladlers Angaben zu seiner Ehe mit Larissa durchaus
kannte, sie jetzt aber nicht ansprechen wollte. Der Mann schien beruhigt zu
sein.
    »Sag’n
S’ mal«, fuhr der Inspektor fort, »Ihre Mutter hat so einen Halsschmuck
getragen. Diese Posaune, die man bei der Obduktion bei ihr gefunden hat – hat es
damit eigentlich irgendeine Bewandtnis?«
    Larissa
zuckte innerlich zusammen. Sie wusste nicht, inwieweit die Kriminalisten
bereits über die Existenz weiterer Schmuckstücke dieser Art informiert waren.
»Wieso fragen Sie mich das?«
    »Mein
Kollege, der Herr Hauptkommissar Häberle, ist bei seinen Ermittlungen
inzwischen auch auf so ein Ding gestoßen«, erklärte Grantner ebenso ruhig, wie
auch Häberle bisher gesprochen hatte.
    »Wo?«
Larissas Interesse stieg. »Wo haben Sie es gesehen?«, sprach sie Häberle direkt
an.
    »Es heißt«, erwiderte dieser, »irgend so ein Moderator
bei diesen Kaffeefahrten – Sie wissen, was ich meine: diese
Werbefahrten in irgendwelche abgelegenen Hotels – ja, da habe so ein marktschreierischer Moderator eines
getragen.«
    »Wer
war das?«, fragte Larissa plötzlich aufgeschreckt zurück.
    »Keine
Ahnung. Er soll sich Martin genannt haben.«
    Larissa
sank wieder in sich zusammen. »Posaunen«, wiederholte sie, als wolle sie das
Wort nicht mehr hören. »Beinahe jeder hat eine … «
    »Jeder?«
Grantner setzte sich aufrechter, während auch Peter Pladler wieder aufmerksamer
wurde. Larissa hatte ihm offenbar nichts davon erzählt.
    »Jeder,
ja«, sagte sie mit bebender Stimmen. »Die Josefina hat schon nach dem
letztjährigen Treffen eine zugeschickt bekommen. Anonym. Dieser Apotheker
Fischer soll eine haben – und der Pfarrer, der Falkenstein – dem
wurde in der Nacht zum Samstag angeblich auch eine an das Vorzelt des Wohnwagens
gehängt. Das wären mit Muttis Posaune jetzt vier. Und wenn der deutsche
Kommissar auch schon auf eine gestoßen ist, sind es schon fünf.« Larissa sah
die beiden Kriminalisten verängstigt an.
    »Wieso
sag’n S’ ›schon‹?«, hakte Grantner nach.
    »Naja«,
Larissa war sich im Zweifel, ob sie es ansprechen durfte. »Die Offenbarung
erwähnt sieben Engel mit Posaunen. Und jede einzelne kündet von Katastrophen.«
    Grantner
nickte. Als guter Christ war ihm dies geläufig. »Dann fehlen uns noch zwei«,
stellte er fest. »Aber zum Glück ist nicht jeder Posaunenträger gestorben.«
    »Noch
nicht«, brummte Häberle. »Aber malen wir den Teufel nicht an die Wand.«
    »Sie
meinen doch nicht etwa … ?« Larissa wollte es nicht aussprechen.
    »Irgendetwas
muss es ja zu bedeuten hab’n«, meinte Grantner stoisch. »Wenn sich die Gruppe
Ihrer Mutter schon mit Übersinnlichem und solchen Dingen befasst, gibt es
vielleicht einen, der diese Zeichen aus der Apokalypse bewusst verwendet.«
    »Aber
nicht alle sehen gleich aus«, entgegnete Larissa vorsichtig. »Muttis
Schmuckstück war kleiner und filigraner als die, die jetzt offenbar aufgetaucht
sind. Zumindest als das von Josefina. «
    Die
beiden Kriminalisten gewährten eine Pause zum Nachdenken, ehe Häberle einen
weiteren Punkt ansprach: »Sie werden verstehen,

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