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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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entgegenschlug. Hinterm Tresen kam ein kräftiger Mann
mit blauer Schürze hervor, den sie auf Mitte 40 schätzten. Sein jetzt schon
braun gebranntes Gesicht konnte darauf hindeuten, dass er zu jenen Hüttenwirten
zählte, die im Winterhalbjahr als Skilehrer ihr Brot verdienten.
    Er
stellte sich als Friedl vor und führte die Kriminalisten an einen Tisch am
Fenster. »Wollen S’ was?«, fragte er mit jenem herben Charme, der vielen
Hüttenwirten eigen zu sein schien.
    Die
Ermittler lehnten dankend ab.
    »Wenn
Sie uns bitte kurz schildern, wie das heut früh war – mit
diesem Unglück«, begann Grantner.
    »Ich
hab das ja alles schon Ihren Kollegen erzählt. Zwei Wanderer, die kurz nach
sechs los sind, haben ihn gefunden. Doch wegen des Funklochs haben s’ net
telefonier’n können. Sie sind dann wieder rauf, und ich hab die Rettung
g’ruf’n.«
    »Okay,
das wissen wir«, unterbrach ihn Grantner ungeduldig. »Aber wie haben Sie den
Verunglückten mit dem Rucksack in Verbindung bringen können?«
    »Ganz
einfach, Herr Chefinspektor. Wir haben vergangene Nacht nur sechs
Übernachtungsgäste g’habt. Zwei waren diese Wanderer, und drei andere waren zu
diesem Zeitpunkt auch schon weg. Deshalb ist uns dieser herrenlose Rucksack
drob’n aufg’fall’n. Und da drin haben wir eine alte Brieftasche g’fund’n – mit
seinem Führerschein und einem Fahrzeugschein für einen alten VW-Bus. Aber das
haben alles Ihre Kollegen jetzt mitg’nommen.«
    So
hatte es sich Grantner bereits von Platzko am Telefon berichten lassen. Er
wollte es jetzt nur noch einmal bestätigt wissen und Häberle die Gelegenheit
geben, es direkt geschildert zu bekommen.
    »Das
sieht doch danach aus, als habe der Mann gar nicht hier geschlafen«, fasste der
Chefinspektor aus Innsbruck zusammen.
    »Das
könnte man meinen, ja. Er hat den Rucksack oben im Zimmerlager abg’legt und das
Bett gar nicht benutzt.«
    »Wann
ist er denn gekommen?«, mischte sich Häberle ein.
    »Um
ehrlich zu sein – wir können es nicht sagen. Meine Bedienung – ich
hab’ sie vorhin g’fragt – weiß es auch nicht. Sie müssen wissen, gestern Nachmittag war
hier ziemlich viel los. Sie hat nur seinen Namen notiert.«
    »Dürfen
wir das mal sehen?«, fragte Grantner und ließ es wie eine Aufforderung klingen.
    Friedl
sprang auf, holte vom Tresen ein abgegriffenes Notizbuch, von dem bereits viele
Seiten handschriftlich beschrieben waren. »Hier. Da steht ›Mullinger‹.« Er
deutete auf den viertletzten Namen. »Später sind noch drei weitere gekommen.«
    Grantner
nahm das Buch zur Hand. »Sie notieren keine weiteren Personalien?«
    Friedl
zögerte und wurde verlegen. »Naja – wenn
viel los ist … Wir sind hier auf einer Berghütte und nicht in einem Hotel, Herr
Chefinspektor.«
    Die
beiden Kriminalisten machten sich über die letzten Einträge her. »Gerber,
Schwentner und Fink«, las Grantner. »Aber mehr wissen S’ über die nicht?«
    Der
Wirt schüttelte den Kopf. »Tut mir wirklich sehr leid.«
    »Dass
die Herrschaften alle so früh aufbrochen san, ist normal hier?«
    »Wenn
gutes Bergwetter ist, ja. Viele wollen zeitig weiter.«
    »Auch
jetzt schon, in dieser Jahreszeit?«, fragte Häberle.
    »Was
heißt ›diese Jahreszeit‹? Es ist Mitte Juni. Bei uns können S’ schon wandern,
wenn im Hochgebirge, drüben im Lechtal, die Saison noch gar nicht so richtig
begonnen hat.«
    »Nur
mal rein hypothetisch«, machte Grantner weiter. »Es könnte doch sein, dieser
Herr Mullinger ist gestern Abend noch rausgegangen und hat frische Luft
schnapp’n woll’n. Dabei ist er zu dicht an den Abgrund gekommen, weil’s
vielleicht schon dämmrig oder sogar dunkel war, und abgestürzt. Dies würde
erklären, weshalb er ohne Rucksack unterwegs war.«
    »Das
dürfen S’ mich nicht fragen, Herr Chefinspektor. Es war gestern wirklich sehr
viel los. Und wenn die Tagesgäste weg sind, müssen wir uns um Haus und Küche
kümmern. Da fällt uns nicht auf, wer rauf zum Schlafen geht oder wer noch
rausgeht.«
    Häberle
schaltete sich wieder ein: »Aber auf Berghütten sitzt man doch noch gemütlich
zusammen.«
    »Hüttenzauber
meinen S’«, erwiderte Friedl vorsichtig grinsend, »in der Hauptsaison ja, wenn
hier alles g’rammelt voll ist. Aber nicht, wenn nur Einzelne zum Übernachten
hier sind. Die trinken nach Einbruch der Dunkelheit noch zwei, drei Absacker
und geh’n dann ins Bett.«
    »Nur
eine Frage noch«, sagte Häberle. »Frauen waren gar keine hier?«
    »Frauen?«
Es

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