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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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Zauberlehrling, von Goethe, stimmt’s?« Er
wollte nicht schon wieder als trockener Realist dastehen.

71
     
    Häberle war nach dem Rückflug
ziemlich sauer. Jetzt hatte er Linkohr zwar erreicht, aber der Kollege rief
nicht wie versprochen zurück.
    Nachdem
der Helikopter wieder Richtung Reutte davongerattert war, lud Häberle den
österreichischen Chefinspektor zu einer Tasse Kaffee ins Wohnmobil ein. »Wenn
ich schon für einen Tag Parkgebühr zahl’, dann soll sich’s auch lohnen«,
brummte er und bat den Kollegen ins Innere. Die Federung des Wagens ließ
angesichts der vielen Kilos, die beide Männer auf die Waage brachten, ein
leises Ächzen vernehmen.
    »Zwar
ein bisschen eng«, entschuldigte sich Häberle, setzte den Wasserkessel auf den
Herd, entzündete die Gasflamme und klappte das Fenster nach außen, damit
genügend Sauerstoff hereinströmen konnte. »Aber gemütlich ist’s hier«, meinte
Grantner, der den Vorhang beiseiteschob, um zum Neunerköpfle hinaufschauen zu
können. »Dort oben wird sogar an einem Montag wie heute wieder einiges los
sein.«
    »Ein Kommen
und Gehen. Das macht es uns nicht leicht. Und Spurensuche im Gebirge – mein
Gott, das ist schlimmer, als die Stecknadel im Heuhaufen finden wollen.«
Häberle setzte den Kaffeefilter auf die Kaffeekanne und schaufelte drei Löffel
Kaffeepulver in den Filter.
    Dann
ließ er sich gegenüber seinem Kollegen nieder. »Ich glaub, wir können uns auch
duzen«, schlug er vor und reichte ihm die Hand über den Tisch. »Ich bin der
August.«
    »Und
ich der Paul«, nahm Grantner das Angebot an.
    »Wir
können das bei einem Weizenbier irgendwann richtig besiegeln«, meinte Häberle
grinsend.
    »Ich
hoffe, bald – wenn diese Geschichte hier abgeschlossen ist. Viel haben wir aber
noch nicht, das uns weiterbringen könnte.«
    Häberle
war es wichtig gewesen, die Situation in Ruhe zu besprechen. Normalerweise tat
er dies mit Linkohr. Doch der war erstens nicht da und zweitens offenbar außer
Gefecht gesetzt. Wodurch und vom wem auch immer, überlegte der Ermittler.
    »Wir
haben die Tote Nummer eins: Karin Waghäusl, die auf dem Weg zu diesem Hüttentreffen
auf ungewöhnliche Weise getötet wird«, zählte Häberle auf.
    »Und
wir haben diese Gruppe, die an Spuk und böse Geister glaubt, um es mal unter
uns so auszudrücken. Eine illustre Gesellschaft. Darunter ein Apotheker, der
sich dieses Nervengift von allen am leichtesten besorgen könnte.«
    »… aber
wohl nicht so dumm wäre, eine Spritze mit Rückständen daran so zu verlieren,
dass sie just unter seinem Wohnwagen liegt. Weit rollen kann diese Spritze
nämlich auf dem Schottergrund nicht.«
    »Eben«,
bekräftigte Grantner diese Feststellung. »Wir können aber davon ausgehn, dass
es sich um keine Beziehungstat im herkömmlichen Sinn handelt. Diese Frau
Waghäusl wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht von einem verschmähten
Liebhaber umgebracht, sondern von jemandem, dem sie gefährlich zu werden
drohte.«
    »Mit
ihren Recherchen über allerlei dubiose Machenschaften auf dem Gebiet der
Parapsychologie, der Weltuntergangstheoretiker und sonstiger zwielichtiger
Geschäftemacher«, stellte Häberle fest, während er den Deckel des Wasserkessels
leicht zur Seite schob. Gleich würde das Wasser kochen.
    »Folgt
man dieser Theorie, haben in den vergangenen Jahren auch schon ein paar andere
Herrschaften ähnliches versucht wie die Frau Waghäusl«, konstatierte der
Chefinspektor. »Auf eurer Autobahn, dieser A7.«
    »Und
ein bisschen kann ich mir auch schon denken, wie das mit den Unfällen war«,
meinte Häberle, stand auf, drehte den Gashahn zu und leerte das kochende Wasser
langsam in den Kaffeefilter.
    »Du
hast da schon eine Theorie?«, staunte Grantner.
    »Manches
mag verrückt klingen«, sagte Häberle und ließ sich nicht vom Aufbrühen des
Kaffees ablenken. Das Wasser sickerte nur langsam durch das Pulver und
tröpfelte in die Kanne. »Aber was ist bei einem Verbrechen schon normal? Wenn
alles normal wäre, gäbe es gar kein Verbrechen.«
    »Du
hast recht. Wenn man so ein Ding geklärt hat, wundert man sich manchmal, welche
Zufälligkeiten oft eine Rolle gespielt haben.«
    »Zufälle«,
griff Häberle seinen Gedanken auf, »ich frag mich auch manchmal, ob das so
vorausbestimmt war, oder ob manche Dinge einfach passieren, weil sie passieren
können.«
    »Alles,
was möglich ist, passiert«, meinte Grantner.
    Der
Kaffee war jetzt durch. Häberle drehte sich mit der Kanne vom Küchenblock

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