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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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mit der Sache zu tun haben könnte. Sogar hier auf dem
Campingplatz haben sie so ziemlich jeden vernommen – wegen
der Sache mit der Spritze, die unter dem Wohnwagen von diesem Robert Fischer
aufgetaucht ist.« Häberle holte tief Luft. »Die entsprechenden Protokolle haben
wir alle per E-Mail gekriegt. Sie müssten auch bei Ihnen sein.«
    Linkohrs
zögerliches »ja« ließ eher darauf schließen, dass er sie noch nicht gelesen
hatte.
    »Die
Ösis sind ziemlich kooperativ«, erklärte Häberle und kam auf das eigentliche
Anliegen seines Anrufes zu sprechen: »Sie wissen, Herr Kollege, dass Sie morgen
Abend einen wichtigen Termin haben?«
    Linkohr
brauchte ein paar Augenblicke, bis er kapierte. »Ja, klar. Bad Waldsee – bei
diesem Chinesen. 20 Uhr.«
    »Denken
Sie dran, die Sache könnte spannend werden. Wir wissen zwar nicht, wer da
auftaucht. Aber Sie wissen ja, wer in Bad Waldsee aufgewachsen ist.«
    »Ja
ja«, beeilte sich Linkohr, seinen Kenntnisstand zu beweisen, »die Irene
Rattinger, ich weiß.« Linkohr hakte trotzdem nach: »Sie haben aber den Chinesen
nicht gefragt, ob jemand einen Tisch bestellt hat?«
    »Nein,
absichtlich nicht. Wie sollen wir denn sonst sicher sein, dass er dann die
besagten Gäste nicht warnt? Nein, nein, wir machen das ganz konspirativ. Sie
gehen hin und beobachten. Vielleicht taucht jemand auf, den wir kennen.«
Häberle wartete nicht, bis Linkohr etwas sagte, sondern ergänzte: »Konspirativ.
Nehmen Sie doch Ihre Freundin mit, dann sind Sie noch viel unauffälliger
unterwegs. Oder gibt’s gerade mal keine?«

80
     
    »Das ist doch eine verrückte Gesellschaft«,
nörgelte Grantner in seinem provisorischen Büro beim Bezirkspolizeikommando in
Reutte. Nebenan diskutierte ein halbes Dutzend Kollegen den Inhalt unzähliger
Vernehmungen, ohne jedoch aus den vielen Mosaiksteinchen ein konkretes Bild
zusammensetzen zu können. Der Gräner Abteilungsinspektor Gustav Niedermaier war
gekommen, um sein ganz spezielles Leid zu klagen: Nach dem zweiten Todesfall
von heute früh sei das Tannheimer Tal »in Aufruhr«, wie er sich auszudrücken
pflegte. Und zwar nicht aus Sorge der Einheimischen, selbst Opfer eines
weiteren Mordes zu werden, sondern wegen der Auswirkungen auf den
Fremdenverkehr. »Wenn die Medien erst mal groß drüber berichten, dass hier ein
Massenmörder frei rumläuft, bleiben die Touristen weg«, erklärte Niedermaier.
Gerade die Deutschen seien, was die Kriminalität anbelange, besonders sensibel.
Außerdem kämen überwiegend gut situierte Leute ins Tannheimer Tal, für die die
Sicherheit eine hohe Priorität genieße. »Schließlich sind wir hier für unsere
geringe Kriminalitätsrate bekannt«, rühmte sich Niedermaier, der offenbar die
Bedenken der Bewohner teilte.
    »Wissen
S’ was«, entgegnete ihm Grantner gelassen, »mir ist ziemlich egal, was die
Leute denk’n. Viel wichtiger wär’s, die würden uns ein paar Tipps geben.«
    »Entschuldigen
Sie, Herr Chefinspektor, aber es sieht doch so aus, als sei kein einziger
Einheimischer in die Sache verwickelt. Das haben uns doch alles bloß diese
Deutschen eingebrockt.«
    »So ganz sicher bin ich mir da noch nicht«, meinte
Grantner und kratzte sich im dünn gewordenen Haar. »Die Larissa und ihr Herr
Gemahl, dieser Peter Pladler, sind mir nicht ganz geheuer. Jedenfalls scheint
da nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen zu herrschen, wie mein Kollege Platzko
erfahren musste.« Er sah zu seinem jungen Kollegen hinüber, der am Schreibtisch
nebenan saß und sich bisher aus dem Gespräch herausgehalten hatte. »Ich
selbst«, fuhr Grantner fort, »konnte mich davon überzeugen, dass es da offenbar
eine ziemlich intensive Beziehung gibt – nämlich zwischen Larissa und Uwe Astor.«
    »Wie?«
Niedermaier schien fassungslos zu sein. »Sie wollen damit doch nicht andeuten,
dass die Junior-Chefin vom Hochsteinhof einen Liebhaber hat?«
    »Doch,
verehrter Herr Kollege. Genau das will ich sagen.«
    »Das sollten wir aber nicht an die große Glocke hängen.
Die Hinterbauers – so nennt man die Pladlers hier – gelten als angesehene Leute. Das wäre ein Skandal.«
    »Das mag schon sein«, blieb Grantner unbeeindruckt,
»auch ang’seh’ne Leute begeh’n hin und wieder eine Dummheit, wenn’s Hirn aussetzt,
weil ’s Herz in die Hos’n g’rutscht is.«
    »Aber doch nicht bei den Hinterbauers … «
    Grantner unterbrach ihn brüsk: »Wenn ich Ihnen einen
Tipp geben darf: Lassen Sie sich nicht von dem Geschwätz der

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