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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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Reim machen kann«, blieb
Platzko dennoch hartnäckig. »Es ist da in der Offenbarung von einem Ort namens
Harmagedon die Rede … «
    »Oh,
Sie haben sich ja intensiv eingelesen«, staunte der Chefinspektor.
    Platzko lächelte verlegen. »Man tut, was man kann. Aber
das liest sich wirklich schwer. Ohne theologische Interpretation hat man kaum
eine Chance, dies alles zu verstehen.«
    »Dieses
Harmagedon, das Sie ansprechen, ist erst durch diesen Katastrophenfilm aus den
späten 90er Jahren richtig bekannt geworden«, erklärte Grantner. Im Film hieß
das ›Armageddon‹, weil’s auch in der Bibel unterschiedliche Schreibweisen
gibt.«
    »Wenn
ich richtig gegoogelt hab’, tun sich auch die Gelehrten schwer damit, diesen
Ort geografisch irgendwo hinzuordnen«, meinte Platzko.
    »Dafür
gibt’s Glaubensbewegungen, die dort die endzeitliche Entscheidungsschlacht
erwarten.« Grantner zuckte mit den Schultern. »Was weiß ich, vielleicht
bereitet diese Josefina Hallmoser in ihrer Hütte dort ob’n auch schon das Ende
aller Tage vor.«
    »Oder
sie stimmen sich gemeinsam darauf ein.«
    »Da
befürcht ich eher was anderes«, entgegnete der Chefinspektor. »Vielleicht
versucht der eine oder andere, aus dieser Weltuntergangsstimmung Kapital zu
schlagen.«
    »Das
versteh ich jetzt nicht ganz.«
    »Haben
S’ net g’les’n, was uns die Deutschen g’mailt ham? Diese obskuren Schriftstücke,
die an alte Leut’ g’schickt wurd’n?«
    »Sie
meinen, dieser Clique geht’s nicht allein um ihr eigenes Seelenheil?«
    »Einigen
vermutlich schon. Aber vielleicht findet sich unter diesen ›Heiligen‹ auch ein
gefallener Engel.«
    »Sie
meinen, eine ›Höllenbrut‹?«
    »Das
haben jetzt Sie g’sagt, Herr Kollege. Aber wie man das ausdrückt, ist
schließlich egal. Denn denken S’ dran: Wenn’s den Herrgott gibt, hat er
vermutlich einen Gegenspieler – wie alles auf der Welt aus
Gutem und Bösem besteht, aus Plus und Minus. Deshalb wird’s auch einen Satan
geben.«

81
     
    Häberle war an diesem
Montagabend doch noch mit Aleen Dobler-Maifeld zusammengetroffen. Er hatte sie
per Handy erreicht und gebeten, sich nach der Rückkehr von ihrer Bergtour zu
melden. Sehr angetan war sie von diesem Vorschlag nicht gewesen, doch hatte
Häberle sie davon überzeugt, dass es für sie möglicherweise angenehmer wäre,
noch mal von einem deutschen Kriminalbeamten vernommen zu werden, anstatt nach
Reutte vorgeladen zu werden.
    Aleen
hatte sich frisch gemacht, neues Make-up aufgelegt und ein knapp knielanges
Kleid mit gewagtem Ausschnitt angezogen. Sie gab Häberle unterkühlt die Hand
und setzte sich im Hotel-Restaurant ihm gegenüber. »Hatten Sie einen schönen
Tag?«, fragte Häberle nach der Begrüßung, um die angespannte Atmosphäre
aufzulockern.
    »Danke
der Nachfrage«, sagte sie zurückhaltend. »Ich brauch das von Zeit zu Zeit – allein
in den Bergen. Deshalb nütze ich diese Hütten-Wochenenden, um wenigstens einen
Tag allein zu sein. Daheim im Job erwartet mich nur Stress.« Ihre Pupillen
verrieten erneut innere Unruhe.
    »Waren
Sie heute am Aggenstein, auf der Bad Kissinger Hütte?«
    »Ja.
Vom Füssener Jöchle aus. Eine grandiose Bergwanderung. Und gar nicht schwierig.
Wenn man von den letzten Metern zur Aggenstein-Spitze hinauf absieht. Aber es
ist völlig ausreichend, nur bis zur Hütte zu gehen. Ich nehme an, Sie waren
auch schon oben.«
    »Mindestens
dreimal, ja«, entgegnete Häberle. Die Bedienung kam und sie bestellten
Rotwein-Viertele unterschiedlicher Sorten.
    »Brauch
ich denn noch immer ein Alibi?«, lenkte Aleen ab. Es klang ängstlich. »Ich hab
doch bereits am Freitagabend Ihrem hiesigen Kollegen alles erklärt. Und jetzt
kommen Sie auch noch und wollen von mir wissen, wo ich vergangene Nacht war.
Stimmt’s?«
    »So ist
es«, bestätigte Häberle ruhig. »Das betrifft aber nicht nur Sie und ist reine … «
    »…
Routine«, unterbrach sie ihn unfreundlich und hob das Glas. Ihre Hand zitterte.
»Vielleicht sollten wir mal auf Ihren künftigen Ermittlungserfolg anstoßen.
Cheers.«
    Häberle
war überrascht, dass sie plötzlich auch charmant sein konnte. Er stieß mit ihr
an.
    »Unsere
Arbeit besteht zum größten Teil aus Routine«, knüpfte Häberle an ihre
Feststellung an. »Aus viel Routine formt sich ein Bild – hoffentlich.«
    »Dann
sollten wir die Routine schnell abhaken«, wurde sie forsch, doch es hörte sich
an, als wolle sie damit ihre Unsicherheit kaschieren. »Ich kann Ihnen genau
sagen,

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