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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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mit dem Mobilen
Einsatzkommando, kurz MEK, dessen technische Ausstattung jener des SEK in
nichts nachstand – im Gegenteil, sie war, was Observation und Telekommunikation anbelangte,
noch weitaus raffinierter und effektiver. In dieser Nacht war ein Teil dieser
Einheit nach Geislingen beordert worden, um das Umfeld der Blumenhandlung
weiträumig zu überwachen. Beamte lungerten, getarnt als türkische Migranten, in
einer Seitenstraße herum und hatten dabei alles, was sich um sie herum bewegte,
unauffällig im Blickfeld. Ein anderer war als Taxifahrer unterwegs und bewegte
sich stets abrufbereit durchs Stadtgebiet. Und ein junges Pärchen, das im
Eingangsbereich des nahen Shopping-Centers ›Nel Mezzo‹ knutschte, waren ein
Polizist und eine Polizistin, die diese Aufgabe im wahrsten Sinne des Wortes
liebend gern übernommen hatten. Mit winzigen Mikrofonen, die in ihrer Kleidung
versteckt waren, und über kleine Knopfohrhörer hielten sie alle den Kontakt zu
ihrer Einsatzzentrale, die sich in einem äußerlich total vergammelten
Kastenwagen befand, der auf dem Parkplatz des Alb-Elektrizitätswerks stand.
    »Zielobjekt
auf B10 Richtung Stuttgart eingebogen«, wurde ein Beamter in dieser fahrbaren
Leitstelle über Kopfhörer informiert. Sie hatten sich entschlossen, den
österreichischen Mercedes der E-Klasse unter die Lupe zu nehmen. Der Beamte gab
die Information an ein Observierungsfahrzeug weiter, das für die weitere
Verfolgung am günstigsten positioniert war. Die Besatzung bestätigte: »Wir
übernehmen.« Nun galt es, die Fahrtroute durchzugeben, um nach einigen
Kilometern ein anderes Auto einzusetzen. Je häufiger die Verfolger wechselten,
umso weniger würde die sogenannte Zielperson Verdacht schöpfen.
    »Wieso
fährt der an dem Blumenladen vorbei?«, stutzte der Mann mit den Kopfhörern im
Einsatzwagen. Sein junger Kollege, der für die Dokumentation zuständig war,
zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hätte sich seine Kontaktperson melden
sollen.« Nach kurzem Überlegen meinte er: »Möglich, dass in der Wohnung dort
jetzt Licht brennt – und im Treppenhaus. Die Frau, die sich über Notruf gemeldet hat,
wird ganz sicher einige Lampen angeschaltet haben. Das hat den Plan vermutlich
durcheinandergebracht.«
    »Könnte
sein. Das fällt natürlich auf. Womöglich hat da einer Lunte gerochen und hält
uns jetzt zum Narren.«
    Der
Mercedes fuhr mit normaler Geschwindigkeit, wie die Verfolger meldeten, in
Richtung Göppingen, bog vor Süßen links auf das neu gebaute Teilstück der B10
ein und preschte dann mit Vollgas davon. »Wir lassen uns zurückfallen«, kam
eine Stimme aus den Kopfhörern und Lautsprechern. »Verstanden«, bestätigte der
Beamte im Kastenwagen. Sein Kollege behielt die Strecke auf einer Landkarte im
Auge, die auf einem Monitor dargestellt wurde.
    »Wir
haben an der Umgehungsstraße Göppingen beim Möbelhaus Rieger ein Fahrzeug
stehen«, erklärte der Einsatzleiter, »dort wechseln wir.«
    »Verstanden«,
kam es zurück, und auch die Besatzung des angesprochenen Ablösefahrzeugs bestätigte.
    Unterdessen
traf im Leitstellen-Kastenwagen die Meldung über den Besitzer des Mercedes ein:
»Hochsteinhof, Tannheim, Österreich, Inhaber Peter und Larissa Pladler.«
    Jetzt
schaltete sich Specki in den Funkverkehr ein: »Verfolgen«, ordnete er laut und aufgeregt
an. »Dran bleiben. Unbedingt.«
    Bereits
eine halbe Minute später sorgte die verfolgte Person für eine neuerliche
Überraschung. »Er hat den Blinker gesetzt«, meldete ein MEK-Beamter. »Er
verlässt die Umfahrungsstraße beim Möbelhaus Rieger.«
    »Verstanden.«
Der Einsatzleiter hakte bei dem bereitstehenden Ablösefahrzeug nach. »Gut«, kam
es zurück. »Wir richten uns darauf ein.«
    Der
Mercedes verließ die B10, umrundete in der Ausfahrtsschleife einen Teil des
Möbelhauses, bog in einen großen Kreisverkehr ein und verließ ihn bereits an
der ersten Ausfahrt wieder – in Richtung Heiningen. Sein
Weg führte ihn genau am Areal der Bereitschaftspolizei vorbei, wo das SEK
Baden-Württemberg stationiert war. »Der dreht ab zur Autobahn«, stellten seine
Verfolger fest. Die Einsatzleitung positionierte weitere Fahrzeuge an der
Strecke zur A8-Anschlussstelle Aichelberg. Jene, die im Großraum Geislingen in
Wartestellung gewesen waren, jagten jetzt durchs Voralbgebiet in Richtung
Autobahn.
    Rund
zehn Minuten später hatte der schwarze Mercedes tatsächlich am Fuß der
Schwäbischen Alb die A8 erreicht, um dort die Einfahrt

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